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2012 - Folge 9 - Die Weltuntergangsmaschine

2012 - Folge 9 - Die Weltuntergangsmaschine

Titel: 2012 - Folge 9 - Die Weltuntergangsmaschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei
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bedacht«, gestand Maria Luisa.
    »Egal. Jeder Vorschlag zählt.« Tom rieb sich Stirn, dann die Nase, schließlich das Kinn. Was tun, was tun, WAS TUN?, fieberte es in ihm.
    KLATSCH!
    Tom zuckte zusammen.
    Don Phantasos grinste, die Hände noch wie dankend zusammengelegt. »Ich glaube, der Herr hat mir gerade die rettende Idee beschert …«, sagte er.

    Pauahtun musste an sich halten, um nicht loszubrüllen. So blieb der Schrei in ihm stecken, aber er schien durch seinen ganzen Körper zu hallen.
    Ericson!
    » Sie sind weg«, sprach Chac aus, was Pauahtun sich einzugestehen weigerte. Der verdammte Amerikaner war ihnen wieder entkommen. Mitsamt der Maschine.
    Pauahtun holte scharf Luft.
    Was, wenn jetzt ihr Herr auftauchte, der Mann in Weiß, der über göttliche Kräfte verfügte und sich nicht wie ein Mensch bewegen musste, wenn er es nicht wollte. Der auftauchen konnte wie ein Geist, überall. Auch hier.
    Er hatte sie instruiert und auf den Weg nach Rom geschickt. Er selbst war zurückgeblieben. Er würde ihnen erscheinen, hatte er sie wissen lassen, wenn es nötig wäre. Wenn sie die Spur verlören.
    Wahrscheinlich wusste er schon, dass Pauahtun abermals versagt hatte. Dass Ericson ihm wieder ein Schnippchen geschlagen hatte.
    Als Pauahtun zuletzt versagte, hatte der Mann in Weiß ihn »motiviert«. So hatte er es genannt. Für Pauahtun war es eine Strafe gewesen. Die Hölle auf Erden.
    Der Mann in Weiß hatte seine körperlose Hand in seinen Kopf versenkt, und es war, als sei Pauahtun die tausend schrecklichsten Tode gestorben. Ohne ihnen ganz erliegen zu dürfen. Immer wieder hatte der Herr ihn von der Schwelle des Todes zurückgerissen. Und dann von neuem hingeschickt, unter mörderischen Schmerzen …
    Was würde er tun, wenn er registrierte, dass seine »Motivierung« nicht gefruchtet hatte? Dass Pauahtun wieder versagt hatte?
    Er würde ihn töten. Auch wenn der Mann in Weiß es sicher nicht so genannt hätte. Aber das Resultat blieb sich gleich, egal, wie man es bezeichnete.
    Pauahtun ertappte sich bei der Hoffnung, dass der Herr ihn dann nur einen einzigen Tod sterben lassen würde. Und vielleicht sogar einen schnellen. Keine unberechtigte Hoffnung. Warum sollte der Mann in Weiß ihn noch »motivieren«, wenn er ihn doch einfach nur nicht mehr brauchte und ersetzen wollte?
    »Da sind sie!«, rief in diesem Moment Kulkulcan und streckte den Arm aus.
    Pauahtuns Blick ging in die Richtung, in die sein Bruder zeigte.
    Sie befanden sich in einer weitläufigen Parkanlage, den vatikanischen Gärten. Natürlich waren sie hier nicht ungesehen hergekommen. Man hatte versucht, sie aufzuhalten. Zwei Männer in albern bunten Uniformen. Sie lagen jetzt tot hinter einer Hecke, das Herz durchbohrt von der vibrierenden Klinge des Messers, das Pauahtun stets bei sich trug.
    Ein Leuchten ging über sein Gesicht, als er den riesigen Pater sah, der ein Stück voraus aus einem Haus getreten war, gefolgt von zwei Männern in Kapuzenkutten und einer Frau in Nonnentracht.
    Jetzt liefen sie davon, nachdem sie sich kurz umgesehen hatten. Ob die vier ihn und seine Brüder entdeckt hatten, wusste Pauahtun nicht. Sicherheitshalber setzte er auf Unauffälligkeit und bedeutete seinen Gefährten, den Ausreißern im Schutz von Sträuchern und Bäumen zu folgen.
    Bis sie nahe genug waren. Bis er endlich auch Ericson die alles schneidende Klinge in den Leib stoßen konnte.
    Das würde er als Erstes tun – und erst dann würde er ihm die Maschine aus den toten Händen reißen und dem Herrn zum Geschenk machen, für das dieser ihm hoffentlich alles, alles verzeihen und ihn in seinen Diensten belassen würde.

    Es war dumm, den Riesen dabei zu haben, fand Pauahtun. Zu dritt hätten sich Ericson und seine Begleiter in ihrer Verkleidung vielleicht absetzen können. Aber der hünenhafte Pater ragte wie ein Leuchtturm auf und war kaum aus den Augen zu verlieren. Und wenn er doch einmal nicht zu sehen war, tauchte er zuverlässig gleich wieder auf.
    Die Flüchtigen näherten sich einem Flachbau, vor dem wieder zwei Schweizergardisten standen. Ericson und sein kleiner Tross durften passieren. Sie verschwanden in dem Gebäude.
    Einem Hinweisschild entnahm Pauahtun, dass es sich dabei um den Zugang zur Nekropole handelte. Er hatte von diesem Ort gehört: eine riesige unterirdische Gräberanlage. Zu Neros Zeiten hatten sich dort die ersten Christen heimlich zum Gebet getroffen, weil der Kaiser sie als Sekte verfolgen ließ. Erhoffte sich Ericson an

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