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2037 - Der Gejagte von Santanz

Titel: 2037 - Der Gejagte von Santanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Energieaktivierung. Er leuchtete blau, aber gleichzeitig flammten mindestens drei Dutzend gelbe Lichter auf und blinkten hektisch vor sich hin.
    Ein einziger Blick reichte, um die Schäden zu erfassen und zu erkennen, dass das Fahrzeug nur bedingt einsatzfähig war. Das übliche Funkgerät fehlte.
    Mehr ließen die Rebellen Tifflor nicht herausfinden. Etwas drückte plötzlich von hinten gegen seinen Rücken, und eine schrille, abgehackte Stimme schrie ihn auf Santanzisch an. Er verstand kein Wort, aber der Klang ließ keine Missverständnisse aufkommen. Er hob die Arme hoch, trat rückwärts aus dem Gleiter und wandte sich langsam um.
    Der Anblick hätte nicht ungewohnter sein können, aber an Anachronismen hatte er sich auf Santanz inzwischen gewöhnt. Zwei Blues in dunkelgrünen, ölverschmierten Overalls standen vor ihm. Um ihre Köpfe trugen sie eine Art Schutzmanschette, die den Diskusrand umfasste und darüber eine luftgefüllte Haube besaß.
    Einer der beiden hielt eine Metallstange in der Hand, wie sie in früheren Jahrtausenden zur mechanischen Steuerung von Anlagen oder Antriebssystemen benutzt worden waren. Der unmissverständliche Wink bedeutete „Zurück ins Dorf, oder ich hau' dir das Ding auf den Schädel".
    Da Tiffs Neugier erst einmal befriedigt war, verzichtete er auf den Einsatz bewährter Kampftechniken und machte sich an den Abstieg. Kurz vor dem Dorf kam ihm Elym Bürgyund mit einem Dutzend Bewaffneter entgegen. „Du hast versucht zu fliehen", warf er dem Terraner vor. „Ich habe meine Bewegungsfreiheit dazu benutzt, um mir ein Bild über den Zustand eures Gleiters zu machen."
    „Unser bestes Stück. Es stammt aus einem Museum, auf Karrjon. Irgendein Wassermeister hat es vor Jahrhunderten unserem Volk geschenkt."
    Sie führten Tifflor ab und brachten ihn in die Hütte im Zentrum des Dorfes, wo das einzige Trivid-Gerät stand. Es lieferte ein bescheidenes Bild, aber immerhin funktionierte die Informationsübermittlung. „In Khyykan geht alles seinen normalen Gang. Sie haben die Rote Santilligenz beim morgendlichen Spaziergang in ihrem Park gezeigt. Und bei der Ansprache zum Zenitstand der Sonne. Was sagst du dazu?"
    „Es müssen Hologramme gewesen sein. Morkhero Seelenquell legt sicher Wert darauf, dass nichts nach außen dringt. Er muss sicher noch alle Regierungsvertreter unter seine komplette Kontrolle bringen."
    Elym Bürgyund legte den Kopf schief. „Du gibst zu, dass das sehr nach einer Ausrede klingt?"
    „Ja. Und solange du mir nicht glaubst, ist jedes weitere Wort sinnlos."
    Der Santanzer gab seinen Wächtern einen Wink. Sie packten Tifflor und rangen ihn nieder. Einer setzte ihm die Spitze seines Speers an die Kehle. „Der Rat des Dorfes hat soeben beschlossen, dir noch eine Chance zu geben, Julian Tifflor. Du wirst zwölf Stunden hier liegen und dir die Berichte aus der Hauptstadt und von anderswo ansehen. Danach sagst du uns die Wahrheit."
    Bürgyund ging und ließ Tifflor mit der Speerspitze am Hals zurück.
    „Da!"
    Tifflor streckte den Arm aus und deutete auf den Trivideo-Kubus. Der Bericht über die Konferenz aller Blues-Nationen stockte. Das Bild fror ein und verschwand nach einer Weile ganz. Der Terraner starrte den grauen Kasten an. Seine Blicke schienen den 3-D-Projektor hypnotisieren zu wollen.
    Der Wächter verstand ihn nicht. Er ließ sich auch nicht ablenken, schon gar nicht auf derart plumpe Weise.
    Tifflor seufzte. Nach fast einem Tag war es sinnlos geworden, die AMMENHAK zu warnen. Er hoffte, dass die PsIso-Netze die Besatzung bisher vor dem Zugriff durch Morkhero Seelenquell bewahrt hatten.
    Siramy Ratach kannte er als erfahrene und umsichtige 'Kommandantin. Sie wusste, was zu tun war. Vielleicht waren die Blues unter dem Eindruck Markheros nicht sofort handlungsfähig gewesen. Die Unfähigkeit der suchenden Santanzer deutete darauf hin.
    In diesem Fall hatte die sechsköpfige Gruppe eine realistische Chance besessen, wohlbehalten ins Schiff zurückzukehren. Der bestehende Alarmzustand führte automatisch dazu, dass die 100Meter-Kugel Santanz verließ und in den Weltraum floh. Dort wartete sie vermutlich seit der vergangenen Nacht auf eine Funkbotschaft des Aktivatorträgers.
    Tifflor richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf den Trivideo-Kubus. Ein Blue tauchte darin auf. Er zirpte hektisch eine Meldung oder Erläuterung.
    Die Sendetechnik blendete eine Aufnahme ein. Sie zeigte die Sänfte der Roten Santilligenz und den kopflosen, teilweise verbrannten

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