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2039 - Traumzeit

Titel: 2039 - Traumzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Tamanium der lemurischen Ahnen übertreffen.
    Und die alten Imperatoren wollten ihn mit all ihrer Weisheit dabei unterstützen; sie stellten den Rat der Höchstedlen, den Than Zhdopanthi. In dieser Nacht entstand der Plan von Huhany'Tussan - das Göttliche Imperium, das alles Vorhergehende an Glanz und Ausdehnung übertreffen würde. Und wenn Bostich I. einst selbst starb, würde er in diesem Than der Imperatoren an der Spitze stehen, eingegangen in den Kristall der Geschichte ... Zum Ende der Konferenz der Herrscher erschien ein sehr alter Mann im Saal der Imperatoren. Bostich I. hatte ihn noch nie gesehen, er war sich sicher, dass es kein Höchstedler war. Die Gestalt und das weißbärtige Gesicht erschienen ihm zwar vertraut, doch er wusste es nicht einzuordnen. Noch mehr aber erstaunte ihn, dass die Imperatoren eine respektvolle Gasse bildeten - am einen Ende stand er, Gaumarol Bostich I. da Arkon, am anderen der Alte. „Es wird die Zeit kommen, da du mir eine große Hilfe sein wirst!" donnerte plötzlich eine Stimme durch Bostichs Traum, die ihn bis ins Innerste erschütterte. „Doch du wirst auch einen hohen Preis zu zahlen haben, denn nicht alle Träume lassen sich realisieren - und manche von ihnen entspringen nur der Hybris!"
    Abrupt war Bostich danach aufgewacht, hatte sich verwirrt' umgesehen und erstaunt festgestellt, dass er am ganzen Leib zitterte, obwohl die nächtlichen Begegnungen mit den toten Imperatoren für ihn eigentlich längst ihren Schrecken verloren hatten.
    Bostich dachte an den tobenden Jahrhundertorkan, an Randbedingungen, die sich vielleicht zu einem neuen Phänomen aufgeschaukelt hatten, eine Wechselwirkung zwischen innen und außen - denn die erste, spontane Vermutung, bei dem Alten habe es sich um den realen Kontakt zur Superintelligenz ES gehandelt, erschien ihm bei längerer Überlegung doch zu phantastisch.
    Jahre später, als es zum Kampf gegen die Kosmische Fabrik MATERIA kam und danach die Kunstwelt Wanderer aus dem Dengejaa Uveso aufstieg, hoffte Bostich I., eine Bestätigung oder Widerlegung zu erhalten. Er wurde enttäuscht es gab weder das eine noch das andere. ES hüllte sich in Schweigen, und dem Imperator blieb nur Geduld.
    Geduld! Ein Wort, das ich zu hassen gelernt habe!
    Die toten Imperatoren mussten Bostich I. wiederholt ermahnen; zu schnelles Vorstürmen stand dem Ziel entgegen, brachte es womöglich vorzeitig zum Scheitern. Schritt für Schritt, Zug um Zug - aus der Garrabofigur musste der Spieler werden. Hierzu war es notwendig, zuerst im Gos'Tussan die Macht zu übernehmen. Aus der Marionette musste der wirkliche Imperator werden, und selbst wenn das gelungen war, blieb noch ein weiter Weg, bis Huhany'Tussan entstehen konnte.
    Langsam ballte er die Hände zu Fäusten, atmete tief ein und aus und bekam den in ihm aufsteigenden Ärger unter Kontrolle. Schon die Gedanken an die Zeit der Schmach erforderten seine ganze in jenen Jahrzehnten gewonnene und antrainierte Selbstbeherrschung. Nach außen hin konnte er diese Maske aufrechterhalten, in seinem Inneren jedoch brodelte es von Jahr zu Jahr mehr - bis sich das Aufgestaute nicht mehr zurückhalten ließ, ein Ventil suchte, in unvermittelten Jähzorn oder gar Gewalttätigkeit umschlug.
    Zum Glück waren und blieben diese Ausbrüche eine Seltenheit, dennoch hatte es seit seiner Inthronisation eine Handvoll gegeben. Für die zufällig Anwesenden endete es in einem Fall sogar... Bostich schüttelte sich, er wollte nicht daran denken. Vielleicht hätte er sich sogar damals beherrschen können, wäre die eisige Stimme des Extrasinns für ihn hörbar gewesen, ein scharfer Impuls, der ihn früh genug zur Besinnung brachte. Doch diese Stimme gab es für ihn nicht. Statt dessen erschienen in der Nacht die beratenden Imperatoren.
    Auf Largamenia war das alles noch Zukunft gewesen.
    Damals, als über seinem in breite Klammern eingespannten Schädel die Metallhaube schwebte, die sich weiter oben konisch verjüngte und in Energiezuleitungen mündete, um ihm durch hyperenergetische Bestrahlung zum aktivierten Extrasinn zu verhelfen. Nicht im Traum hätte er dar an gedacht, eines Tages Nachfolger der Imperatrice zu werden, dass diese ermordet, dass im Verlauf der Jahrzehnte einige der ARK-SUMMIA-Freunde zu seinen Feinden werden würden.
    Bostich I. erinnerte sich deutlich an die Ungeduld, die innere Anspannung, das Bangen und Hoffen. Die von Kymalthoran erlernten Dagor-Techniken wollten in dieser Situation nicht helfen. Irgendwo

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