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2057 - Keifan, der Druide

Titel: 2057 - Keifan, der Druide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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während ich ausstieg. Hermigo tanzte wie wild auf meiner Schulter. Er hatte die ganze Zeit über versucht, nach dem Piloten zu schnappen, sich an ihm aber im wahrsten Sinn des Wortes die Zähne ausgebissen. „Stell mir einen anderen Gleiter, aber bitte ohne Pilot, zu meiner Verfügung!" Es war einer jener hellen Momente, der mich das verlangen ließ. Der Robotpilot bestätigte und startete wieder. Dann war ich allein.
    Ich betrat die Hütte und sah mich darin um. Alles war vorhanden, vom Trivideo bis zu Nahrungsvorräten, wie der Pilot gesagt hatte. Und das wichtigste: Ich hatte die Hütte ganz allein für mich und konnte meine Einsamkeit pflegen. Hier konnte ich leben ohne von neugierigen Leuten gestört zu werden. Aber diese Idylle, in der ich mich fast erholt hätte, währte nicht lange. Auch hier gab es für mich keine Sicherheit, denn nach kurzer Zeit leitete die Legion die endgültige Invasion des Planeten ein. Offensichtlich hatten die Anführer der Legion - die Ritter selbst? - genug von den jahrelangen Geplänkeln um den Planeten, den Angriffen und Gegenangriffen, die sich schon seit langem hinzogen. Alle Bewohner Chirittus wurden nun aufgefordert, sich zum Westlichen Orkanportal zu begeben.
    Ich befand mich also erneut in einem Krieg, und das war für mein angeschlagenes Nervenkostüm einfach zuviel. Ich sah die Schreckensbilder von Couxhal wieder vor mir und brach völlig Zusammen. Gerade noch konnte ich mich auf meine Liege schleppen und das Trivideo anschalten. Ich wollte von der Welt nichts mehr wissen - und wenn sie um mich herum unterging. Ich versank in bitterer, innerer Agonie. ,Ich verlor jede Orientierung und jede Denkfähigkeit, über zahllose Tage - bis ihr beide gekommen seid und mich aus meiner hilflosen Trance gerissen habt, Trim und Startac. Aber dann der Anblick des Legionsschiffs auf Chirittu! Es war ein furchtbares Erlebnis für mich. Spätestens nach der Notlandung der NO KAAKE und dem Angriff des Kolonistenraumers auf Couxhal hatte ich eine traumatische Furcht vor Raumschiffen entwickelt, egal wie sie aussahen.
    Beinahe wäre ich wieder abgestürzt.
    Doch dann Spürte ich, dass einer von euch beiden über blockierte Fähigkeiten verfügte, nämlich du, Startac. Und ich wusste, dass du uns retten konntest. Ich schaffte es unter Unsäglichen Mühen, meine innere Agonie niederzukämpfen. Ich gab dir meinen Kuss, Startac...
    Für eine Weile war es still in dem Zimmer der Notunterkunft, das den bei den Mutanten und Keifan zugewiesen Worden war. Keifans Erzählung war zu Ende, draußen graute der Morgen, Der Druide hatte tatsächlich die ganze Nacht über berichtet. Die beiden Mutanten hatten nicht viel über die Ritter von Dommrath erfahren" Was eigentlich der Zweck der Erzählung hätte sein sollen. Eigentlich hatte Keifan nichts über sie ausgesagt.
    Aber dafür Wussten sie jetzt definitiv, dass sie sich in einer fremden, der Erde fernen Galaxis befanden. Sicher schien nur zu sein, dass von hier Morkhero Seelenquell kam.
    Sie hatten keine Aussicht, auf normalem Weg jemals wieder in die Heimat zurückzukehren. „Es ist aussichtslos", sagte Trim Marath niedergeschlagen. „Wir werden niemals aus eigener Kraft heimkehren können, zumal wir nicht sagen können, auf welchem Weg wir hierher gekommen sind."
    „Ja", stimmte Schroeder zu. „Und solange wir nicht wissen, wo sich die heimatliche Milchstraße eigentlich befindet."
    „Was ist jetzt wieder mit Keifan los?" fragte Trim. Der Druide saß vornüber gebeugt auf seiner Pritsche und summte leise vor sich hin. Trim schnippte mit den Fingern Vor seinen Augen, und Keifan kehrte in die Realität zurück. „Bitte entschuldigt, meine Freunde", sagte er. „Ich war in Gedanken."
    „Das bist du immer", warf Startac ihm vor. „Ich weiß, ich weiß, ihr habt es nicht leicht mit mir. Aber ich musste nachdenken, denn die Überraschung war zu groß."
    „Welche Überraschung?" fragte Trim. „Na, euer Hiersein; eure Existenz! Von außergalaktischen Besuchern haben wir im Land Dommrath noch niemals gehört, jedenfalls soweit es mir bekannt ist. Natürlich weiß jeder, dass Dommrath nur eine Galaxis unter unendlich vielen ist, doch das Verkehrssystem der Portale hat im allgemeinen Bewusstsein den Gedanken verankert, dass Kontakt mit fremden Galaxien nicht möglich sei."
    „Ich verstehe", sagte Startac. „Und entsprechend groß ist jetzt deine Überraschung, auf Gestrandete aus einer fremden Galaxis gestoßen zu sein."
    „Ja", gab Keifan zu.

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