2057 - Keifan, der Druide
„Genauso ist es auch."
„Eines ist sicher", sagte Trim Marath. „Wenn wir heimkehren wollen, nützt uns das Dommrathische Netz gar nichts, dann brauchen wir ein Raumschiff."
„Und Raumschiffe", spann Startac den Gedanken weiter, „sind genau das, was man im Land Dommrath so gut wie nicht bekommt, von einem Fernraumschiff ganz zu schweigen."
„Die Ritter von Dommrath sind nach Keifans Erzählungen unerreichbar, und überhaupt halten sie ihr Raumfahrtmonopol ängstlich unter Verschluss. Und die provisorischen Schiffe der Astronautischen Revolution sind für intergalaktische Entfernungen zweifellos ungeeignet."
„Also was nun?" fragte Startac Schroeder. „Sind wir hoffnungslos gestrandet? Die einzigen Terraner in einer weit entfernten Galaxis mit ungewisser Zukunft?"
„Eines ist sicher", meinte Trim. „Eine Galaxis aus der Lokalen Gruppe ist das hier nicht. Und auch keine, in der Terraner jemals zuvor waren," Keifan hatte den Rüssel gedreht und nach Hermigo gegriffen, der aus Irgendeinem unbekannten Grund aufgeregt über seine Schultern gelaufen war. Jetzt sagte der Druide: „Ich will euch keine falschen Hoffnungen machen, aber ich habe von einem Gerücht gehört, vielleicht auch wirklich nur Gerede."
„Und?" fragte Startac. „Was besagt es? Ist es wichtig für uns?"
„Vielleicht. Wenn es stimmt, was ich gehört habe, dann verfügt Ruben Caldrogyn, der Führer der Astronautischen Revolution, über das einzige Fernraumschiff, das sich in Händen der Revolution befindet."
„Und was heißt das für uns?" wollte Trim Marath wissen. „Ich will euch helfen. Ihr habt mich gerettet. Deshalb stelle ich mich auf eure Seite. Wir werden bald den Planeten Stuurmond verlassen können."
„Du meinst, wir sollten versuchen, zu Ruben Caldrogyn zu gelangen?" fragte Startac skeptisch. Keifan krümmte den Rüssel zum Zeichen der Zustimmung. „Genau das, Startac. Und wenn wir das wollen, müssen wir es auf dem Planeten Yezzikan Rimba versuchen, dem offiziellen Zentralplaneten der Astronautischen Revolution."
„Wie kommen wir dorthin?" fragte Trim Marath. „Über das Dommrathische Netz natürlich. Über viele Transmitterdurchgänge. Die Reise wird einige Tage in Anspruch nehmen."
„Das nehmen wir gern in Kauf", stellte Startac Schroeder fest. „Wir sind froh, dass wir in dir einen zuverlässigen Freund gefunden haben. Wir hatten großes Glück, in der Fremde auf einen solchen Verbündeten zu stoßen."
„Mir fällt da etwas auf", sagte Trim plötzlich. „Und?" fragte Startac. „Es geht um das Legionsschiff. Es ist eine Ungereimtheit in Keifans Erzählung. Wieso konnte ausgerechnet der Anblick eines Legionsschiffs den Druiden aus seiner Agonie reißen? Hätte ihn dies nicht im Gegenteil noch tiefer verwirren müssen?" Keifan wand sich. Offenbar tat er sich mit einer Antwort schwer. Doch dann blickte er den beiden Mutanten ins Gesicht. „Der wahre Grund", sagte er, „war tatsächlich ein anderer. Es war eure direkte Gegenwart über viele Stunden. Etwas an euch, sei es der Geruch oder der Anblick, hat in mir einen Verdacht geweckt."
„Welchen Verdacht?" fragte Trim. „Wartet. Als ich Startac den Kuss gab, fühlte ich mich in meiner Annahme noch bestärkt. Ihr beide weckt in mir die furchtbare Erinnerung an Reyzer II." Betroffen sahen sich die beiden Mutanten an.
„Kannst du vielleicht deutlicher werden, Keifan?" fragte Trim. „Ich werde es wohl müssen", antwortete der Druide von Couxhal. „Ihr beide tragt es ebenfalls in euch, einen Gendefekt, der nicht so weit entfernt ist vom Wesen der unheimlichen Seuche."
„Vom Wesen der Seuche?" fragte Startac alarmiert. Keifan Sogho Nirwai'Mangolem krümmte den Rüssel. „SO ist es - leider. Ich wünschte, ich hätte euch diese schlimme Nachricht ersparen können und dass ich euch hätte heilen können. Ihr werdet sterben müssen, es ist in eure Gene programmiert.
Die Frage ist nur, wann dies der Fall sein wird."
Die beiden Mutanten sahen sich betroffen an, verzogen beide das Gesicht. „Ja, wir müssen in der Tat bald sterben", sagte Startac dann. „Auch du bist dir ganz sicher? Ist ein Irrtum ausgeschlossen?"
„Ausgeschlossen", bedauerte der Druide, „Es tut mir leid, glaubt es mir." Trim Marath stand auf. Er ging im Zimmer auf und ab. Dann stand er vor Keifan still. ,„Wir haben es längst gewusst, schon auf der Erde", sagte er. „Wir sind Monochrom-Mutanten, wir wissen, dass in uns ein Gendefekt einen frühen Tod einbringen wird. In den letzten
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