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2068 - Die Falle der Sambarkin

Titel: 2068 - Die Falle der Sambarkin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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    Roman Muel-Chen schaltete die Triebwerke wieder ab. Der erhoffte Durchbruch war nicht zustande gekommen. Sekundenlang herrschte betroffenes Schweigen in der Hauptleitzentrale. „Jetzt sollten wir denen zeigen, dass wir noch mehr auf Lager haben", schlug Don Kerk'radian vor. „Wie meinst du das?" fragte Fee Kellind. „Wir haben in unseren Funksprüchen die Transformkanonen erwähnt", erinnerte er sie. „Wir sollten sie einsetzen. Und sei es nur als Warnung, um unsere Entschlossenheit zu unterstreichen. Auf unsere friedlichen Angebote reagieren sie nicht. Vielleicht tun sie es, wenn wir mal mit der Faust auf den Tisch hauen."
    „Nein", lehnte sie ab. „Ich werde kein Todesurteil über Wesen fällen, die uns bisher lediglich festhalten und darüber hinaus gar nichts tun."
    „Gar nichts?" Don Kerk'radian zeigte auf die Ortungsschirme. „Sie haben fünfhundert Kampfraumer in Position gebracht. Um genauer zu sein: Sie haben sie in eine Schlachtordnung manövriert." Tangens der Falke hatte aufgrund der Bewusstlosigkeit Myles Kantors die wissenschaftlichen Ermittlungen an sich gezogen. Der nur 1,60 Meter große Positroniker und Hyperphysiker war ein Umweltangepasster aus dem Volk der Korphyren, die als Abkömmlinge der Lemurer galten.
    Wohl kaum jemand besaß eine so enge emotionale Bindung an die SOL wie er. Unvergessen war seine Behauptung, schon seine Vorfahren hätten an Bord dieses Raumschiffes einen langen Flug von Medaillon in die Milchstraße mitgemacht. Somit betrachtete er sich als eine Art Ur-Solaner.
    Mittlerweile hatte er mit seinem Team die wichtigsten Daten der fünfhundert Kampfschiffe ermittelt und darüber hinaus eine Reihe von Messwerten der Elfzackstationen gewonnen. Unter anderem verfügte er nun über ausreichende Informationen über die Kapazität der Fesselfeldprojektoren. Jetzt meldete er sich zu Wort. „Wir haben gemeinsam mit SENECA eine Reihe von Berechnungen angestellt", berichtete er. „Dabei sind wir darauf gekommen, dass es zu einem Durchbruch eine interessante Alternative gibt."
    „Und die wäre?" fragte die Kommandantin. „Wir wissen, dass wir nicht ausbrechen können", antwortete der Wissenschaftler. Er benetzte sich seine Finger, um seine Augäpfel anzufeuchten. Als Korphyre verfügte er über keine Lider. „Erfolgversprechend dagegen ist, sich in die Korona des Riesensterns zurückfallen zu lassen. Diese Variante wird in dem Augenblick durchführbar, in dem wenigstens einer der zwölf Fesselfeldprojektoren ausfällt. Die SOL wird sich dazu in den Grenzbereich ihrer Schutzschirmkapazität begeben müssen, um so tief wie nur irgend möglich in die Korona einzudringen."
    „Hört sich gut an", lobte die Kommandantin. „Die Frage ist allerdings, wie wir erreichen, dass wenigstens einer der Fesselfeldprojektoren ausfällt. Kannst du mir das auch sagen?"„Vorläufig sehe ich nur eine Möglichkeit - den Beschuss mit Transformkanonen", gab Tangens der Falke zurück. „Und die schließe ich aus."
    Fee Kellind sah die SOL noch nicht in einem solchen Maße bedroht, dass ein Angriff auf eine der Stationen gerechtfertigt gewesen wäre.
    Zu einem solchen Schritt würde sie sich erst entschließen, wenn das Raumschiff in seiner Existenz gefährdet war. Das war bislang nicht der Fall. „Außerdem würden wir ein zu hohes Risiko eingehen, wenn wir uns zu tief in die Korona hineinwagen", argumentierte die Kommandantin. „Wenn die Fremden die Fesselfelder umpolen und uns damit nicht mehr festhalten, sondern einen kräftigen Sturz versetzen, verschwinden wir in der Sonne.
    Das wäre das Ende der SOL." Nüchtern betrachtet bestand für die Besatzung keine akute Lebensgefahr. Außerdem mussten sie davon ausgehen, dass der Gegner das Feuer augenblicklich erwiderte, wenn sie selbst zum Angriff übergingen. „Bleibt ein Einsatzkommando", stellte Don Kerk'radian fest: „Das hört sich ebenfalls gut an", kritisierte sie. „Allerdings müssen wir davon ausgehen, dass es unmöglich ist, die SOL mit Beibooten zu verlassen und sich einer der Stationen zu nähern. Die Frage ist also, wie man ein Einsatzkommando ans Ziel bringt. Ich habe darauf keine Antwort." Der für die Schiffsverteidigung verantwortliche Offizier blickte zu Boden. Er sah ein, dass sein Vorschlag nicht zu realisieren war. Die SOL war offensichtlich in jeder Hinsicht gefesselt.
    Während alle in der Zentrale schwiegen und jeder für sich nach einer Lösung suchte, meldete sich Major Viena Zakata. Das Pferdegesicht des

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