Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2069 - Die Ritter von Dommrath

Titel: 2069 - Die Ritter von Dommrath Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Krämpfe erlitten und waren schließlich in Ohnmacht gefallen, nachdem die AT'KIMB schließlich eine gewisse Distanz zu dem Himmelskörper unterschritten hatte. Und das trotz der deutlich verbesserten Schutzschirme ihres Flaggschiffs. Über die Jahrtausende hinweg hatten die Kimbaner die ihnen zur Verfügung stehende Technik kontinuierlich verbessert, oft mit Unterstützung der Zamfochen. Die Zusammenarbeit mit den Insektoiden war im Verlauf der vergangenen Jahrhunderte immer intensiver und besser geworden.
    Die AT'KIMB war der Prototyp einer neuen Baureihe. Die Schiffszelle war annähernd kugelförmig; wichtige Aggregate waren in stachelartigen Aufsätzen in der Hülle verankert, was dem Schiff das Aussehen einer Spore verlieh und den Vorteil hatte, dass die Aggregate im Bedarfsfall schnell und problemlos ausgetauscht und ersetzt werden konnten. „Wir gleichen unsere Geschwindigkeit der des Asteroiden an!" befahl die Kimbanerin. Haj schien tatsächlich zu zögern. „Das ist schwierig", sagte er nach einem Augenblick. „Der Eindringling rast mit einer relativistischen Geschwindigkeit dahin. Die Zeitdilatation könnte ..."
    „Wir passen unsere Geschwindigkeit an", wiederholte Yie Kascha, „und bremsen den Asteroiden mit Hilfe der Traktorstrahlen ab."
    Schroff und unwirtlich hob sich der Gesteinsklumpen vom tiefen Schwarz des sternenarmen Randgebiets von Pooryga ab. Obwohl es der Besatzung unter beachtlicher Anstrengung gelungen war, den heranrasenden Asteroiden abzubremsen und er nun fast fahrtlos schwebte, bewegte er sich für die Ritterin noch immer schnell genug. Yie Kascha'de hatte ihr Raumschiff allein in einem Raumanzug verlassen. Sie wollte das Geheimnis des Eindringlings ergründen, ohne ihre Besatzung in unnötige Gefahr zu bringen. Die mentale Strahlung, die von dem Himmelskörper ausging, lag wie ein dichter Schleier auf ihrem Geist. Mal glaubte sie, eine besänftigende Ausstrahlung wahrzunehmen, dann wieder drangen brodelnde negative Emotionen auf sie ein, ein intensives Brennen, das sich aus Gier und Hass zusammenzusetzen schien.
    Yie justierte die Manöverdüsen des Anzugs und sank behutsam tiefer. Das Licht ihrer Helmscheinwerfer flackerte über Felsspitzen und Hänge, Senken und Kuhlen. Die Atmosphärelosigkeit ließ sämtliche Umrisse besonders scharf erscheinen. Es schien sich bei dem Asteroiden um einen ganz normalen, unbedeutenden Steinbrocken im Weltraum zu handeln. Doch irgendwoher musste die mentale Ausstrahlung kommen ... Fast hätte die Kimbanerin den Stollen übersehen. Zuerst hielt sie ihn für eine Vertiefung wie zahlreiche andere. Doch als sie über die Stelle hinweggeflogen war, stutzte sie. Das Scheinwerferlicht schien dort seltsamerweise nicht zu verlöschen und bis ins Innere des Asteroiden zu fallen.
    Und das Licht hatte sich rot verfärbt ... Yie kehrte um, setzte auf dem Himmelskörper auf und stellte fest, dass ihr Eindruck nicht getrogen hatte. Ein Schacht von knapp sechs Metern Durchmesser führte durch massives Gestein in die Tiefe. Die Kimbanerin aktivierte sämtliche Ortungssysteme des Raumanzugs, konnte den Daten jedoch nur entnehmen, dass sich vor und unter ihr ein Stollen befand. Nach etwa zwanzig Metern schien ein wirksamer Schutz jede weitere Ortung zu blockieren. Obwohl der Stollen breit genug für sie war, verspürte sie eine unerklärliche Beklemmung, als sie in ihn einflog. Die steinernen Wände schienen in dem nun rot gefärbten Licht ihrer Helmscheinwerfer zu pulsieren, sich ihr zu nähern, als wollten sie sie zerquetschen, nur um sich jedes Mal im letzten Augenblick wieder zurückzuziehen. Einbildung, dachte Yie. Deine Phantasie spielt dir einen Streich. Oder es liegt an dieser mentalen Ausstrahlung...
    Der Druck auf ihre Gedanken schien mit jedem Meter, den sie schwerelos in die Tiefe sank, stärker zu werden.
    Ihr Unbehagen wurde stärker. Was, wenn nicht nur die Ortungssysteme versagten, sondern auch der Antigrav plötzlich ausfiel? Sie konnte nicht einmal schätzen, wie tief sie schon ins Innere des Asteroiden eingedrungen war und wie tief der Schacht noch hinabführte... Abrupt mündete der Stollen in einen großen Hohlraum. Yie leuchtete ihn aus. Vor ihr lag eine kugelförmige Höhle, deren erstes Viertel abgetrennt worden zu sein schien.
    Sie schätzte ihren Durchmesser auf einhundert Meter, und irgendwie hatte sie das Gefühl, dass diese Dreiviertelkugel sich genau im Mittelpunkt des Asteroiden befand. Die Wandung des Hohlraums war mit grob behauenen

Weitere Kostenlose Bücher