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2073 - Welt der Kralasenen

Titel: 2073 - Welt der Kralasenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hatte Verständnis dafür gezeigt und ihm die zustehende Achtung entgegengebracht, was auf Trumschvaar für Kucurrt keine Selbstverständlichkeit war.
    Als der Bekümmerte Kucurrt die Ortungszentrale betrat, herrschte emsige Betriebsamkeit.
    Niemand schenkte dem unscheinbaren Dryhanen Beachtung, und so mußte er sich den Weg zum Ortungschef selbst suchen.
    Nedor Vetenis saß mit einem halben Dutzend Technikern um eine hoch aufragende, semitransparente Holographie mit gut fünf Metern Durchmesser, die das Felsmassiv zeigte, auf dem Tin Tissmany errichtet worden war. Das sichtbare Innere des Massivs war durchzogen von einem verwirrenden, weitverzweigten Netzwerk von Strukturen, in Rottönen und Grauschattierungen eingefärbt, die in alle Richtungen verliefen und sich vielfach überkreuzten. Es handelte sich um dicke Stränge und feinste Verästelungen, um blasenartige und geschlängelte Verdickungen, die wie die Eingeweide eines Phantasiegeschöpfes anmuteten.
    Der Bekümmerte Kucurrt erkannte auf einen Blick, daß es sich bei dem rötlich eingefärbten Muster um Mooruut handelte - als solches fast den gesamten den Fels durchziehendes Gebilde hatte auch er den Drachen geistig erfaßt. Mit etwas Phantasie konnte man in die sich ständig verändernden Formationen aus rötlichen Verästelungen die Gestalt eines bizarr erscheinenden Geschöpfes hineininterpretieren: ein Wesen, das in ständiger Bewegung war, den Fels mal in diese Richtung durcheilte, dann wieder in die entgegengesetzte, von unsichtbaren Barrieren zurückgeschleudert, sich immer im Kreise bewegte. „Das ist dein Drache, Dryhane", drang Nedor Vetenis' Stimme in des Bekümmerten Kucurrt Gedanken. „Siehst du ihn, rot und bedrohlich? Er sitzt im Fels fest. Wie ein Raubtier in seinem Käfig. Aber dein Drache wird stärker. Der Ausbruch wird ihm gelingen, wenn wir ihm nicht Einhalt gebieten."
    „Wieso mein Drache?" fragte Kucurrt. „Hast du nicht behauptet, daß du eine besondere Affinität zu ihm besitzt?" fragte Nedor Vetenis barsch. Er klang nicht so freundlich wie sonst, ja, Kucurrt glaubte, einen gehässigen Unterton herauszuhören. „Du kannst ihn hören und fühlen, stehst in Verbindung mit ihm. Du hast uns auf die Existenz dieser psionischen Macht nachdrücklich hingewiesen. Und du hast ihr den Namen gegeben. Ist es nicht so, Dryhane?"
    Bei ihrer letzten Begegnung hatte ihn der Ortungsspezialist beim Namen genannt. „Das ist richtig", sagte der Bekümmerte Kucurrt. „Ich habe auch festgestellt, daß der Drache gestärkt aus seinem Schlaf erwacht ist. Aber ich habe nichts mit ihm zu schaffen."
    Nedor Vetenis winkte ab. „Der Drache ist kaum eine Bedrohung", sagte er leichthin. „Wir werden sein Potential auslöschen, dann ist die Gefahr beseitigt. Aber dazu brauchen wir deine Hilfe."
    „Wie könnte ich helfen?" fragte Kucurrt. „Wie ich sehe, habt ihr die psionische Macht lokalisiert. Und ihr habt die Mittel, sie auszulöschen. Dazu kann ich nichts beitragen."
    „Das mit dem Auslöschen läßt sich nicht so einfach bewerkstelligen. Wir können nicht mit brachialer Gewalt gegen den Drachen vorgehen, das würde uns selbst gefährden. Sein psionisches Potential ist inzwischen so gewaltig geworden, daß es bei spontaner Entladung das gesamte Felsmassiv sprengen würde. Damit würden wir uns nur selbst vernichten. Es gibt nur eine Möglichkeit des Drachen Herr zu werden: Wir müssen versuchen, ihn in eine bestimmte Richtung zu locken und ihn dosiert durch eine Enge, ein Nadelöhr gewissermaßen, zu schleusen, ihn zu portionieren, um ihn stückweise auszulöschen."
    „Ich verstehe das Problem", sagte Kucurrt nickend. Der Dryhane hatte die Kraft des Drachen fast körperlich zu spüren bekommen. Daß er in der Festung Alarm ausgelöst hatte, war ein zusätzlicher Beweis für seine Starke. „Aber was könnte ich zu seiner Lösung beitragen?"
    „Du sollst deine Verbindung dazu nutzen, den Drachen in die von uns gewünschte Richtung zu treiben", antwortete Vetenis. „Ich fürchte, da bin ich überfordert..."
    „Keine Ausflüchte!" herrschte ihn der Ortungschef an. „Du mußt alles geben, um den Drachen zu beeinflussen. Es steht zuviel auf dem Spiel, unter Umständen die Existenz von ganz Trumschvaar. Uns ist es egal, wie du das anstellst, aber du mußt den Drachen dazu bringen, den von uns gewünschten Weg zu nehmen. Sieh her 1" Nedor Vetenis ließ einen Laserstrahl entstehen und färbte damit eine Reihe von dunkelgrauen Zonen blau ein, so daß ein

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