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2073 - Welt der Kralasenen

Titel: 2073 - Welt der Kralasenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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kleine, zartgliedrige Gestalt, deren runzeliges Gesicht von einem weißen Bart halb verdeckt wurde. „Seid Ihr unverletzt, Euer Millionenäugige Erhabenheit?" erkundigte sich der Bekümmerte Kucurrt besorgt. „Ja, selbstverständlich", sagte Bostich ungehalten, als sei es ihm zuwider, daß ihm ausgerechnet ein Dryhane standig das Leben rettete.
    Dann vollendete Bostich die begonnenen Schaltvorgänge und erließ einen Aufruf an alle Kralasenen, sich im Initiationssaal einzufinden.
    Das Wunder geschah. Als Bostich in den Initiationssaal kam, waren alle 2000 auf Trumschvaar anwesenden und noch lebenden Kralasenen versammelt.
     
    *
     
    Alle, die eine Ansprache ihres Imperators erwarteten, wurden enttäuscht. Denn an seiner Stelle trat ein kleiner, weißbärtiger Dryhane ans Rednerpult, von dessen Existenz die meisten gewußt, den sie aber nie für voll genommen hatten.
    Der Bekümmerte Kucurrt erläuterte in einer einfachen, aber berührenden Rede, was es mit dem Dryhanensinn auf sich hatte. Obwohl es keinen Kralasenen gab, der nicht die Stellung der Dryhanen und deren Fähigkeit kannte.
    Der Bekümmerte Kucurrt wies aber ganz bewußt auf die Unbestechlichkeit seines Dryhanensinns hin, um zu betonen, von welcher Bedeutung es war, wenn er diesen Arkoniden - er wies dabei auf Bostich - als „Seine Millionenäugige Erhabenheit, Bostich I. da Arkon" identifizierte.
    Danach traten zwei Kralasenen mit Individualtastern heran und nahmen professionell Messungen an Bostich vor. Man merkte ihnen an, daß sie sich überaus unbehaglich fühlten.
    Bostich selbst hatte jedoch darauf bestanden, daß diese Messungen vor den Augen aller Kralasenen vorgenommen werden sollten, damit seine Identität auch nach wissenschaftlichen Kriterien eindeutig bestätigt wurde.
    Die beiden Kralasenen gaben die gewünschte Bestätigung, daß dieser Arkonide exakt dieselben IV-Schwingungen aufwies wie der angeblich ermordete Bostich I.
    Danach gab es für die Kralasenen kein Halten mehr, sie jubelten laut und wollten die Rückkehr ihres Imperators würdigen. Bostich gab sich damit noch nicht zufrieden. Er wollte seinen Triumph voll auskosten. Er rief die beiden Katsugos.
    TOMCAT und SHECAT brachten die beiden mannsgroßen Kisten in den Initiationssaal.
    Bostich bedeutete TOMCAT mit einem lässigen Fingerschnippen, die erste Kiste zu öffnen.
    TOMCAT tat es, beförderte den Inhalt heraus und warf etwas, das wie eine verrenkte, metallene Gliederpuppe aussah, Bostich vor die Füße. Dieser hob den Kopf des zerstörten Robots an, so daß alle das unversehrte Gesicht sehen konnten. „Das ist, was von Bostich II. übriggeblieben ist", sagte er dazu. „Ein funktionsuntüchtiger Roboter."
    Durch die Versammelten ging ein Aufschrei der Empörung. Aber Bostich gebot den Kralasenen mit einer Handbewegung Ruhe. „Es ist vermutlich so, daß alle Verräter, die von einer fremden Macht beherrscht wurden, bei den Kämpfen um Burg Tin Tissmany ums Leben gekommen sind", sagte Bostich. „Aber um eine Wiederholung solcher Übergriffe zu verhindern, verlange ich, daß ihr alle eure KrIso-Netze ablegt. Sie bieten nämlich keinerlei Schutz. Statt dessen sollt ihr die terranischen PsIso-Netze tragen, die fortan verhindern werden, daß ihr von SEELENQUELL beeinflußt werden könnt."
    SHECAT öffnete die zweite Kiste. Darin lagen Tausende von PsIso-Netzen, die wegen ihrer netzartigen Struktur zusammengefaltet werden konnten und nur wenig Platz benötigten.
    Die Kralasenen beeilten sich, dem Befehl ihres Imperators nachzukommen. Die Verteilung durch die beiden Katsugos lief in überaus disziplinierter Form ab und war nach kaum einer Stunde abgelaufen.
    Danach kehrte erwartungsvolle Stille ein. Als Bostich nicht das Wort ergriff, erkannten die Kralasenen, was er von ihnen erwartete. Sie stellten sich in Positur, schlugen im Gleichtakt die Fäuste auf die Brust, und dann brandete es Bostich in einem zweitausendstimmigen Chor entgegen: „Mein Leben für Arkon, Imperator!"
    Bostich genoß diese Ovationen sichtlich, auch wenn er keine Miene verzog.
    Dann ergriff er das Wort und fand lobende Worte für seine Kralasenen. Besonders kehrte er hervor, wie bedeutungsvoll sie für ihn und das Kristallimperium waren. Das war zugleich die Einleitung für eine Abschiedsrede. „Die Pflichten rufen mich zu wichtigen galaktischen Einsatzorten", begann er die Schlußsequenz. „Darum muß ich Trumschvaar leider sofort wieder verlassen. Aber seid gewiß, tapfere Kralasenen, daß ich in

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