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2073 - Welt der Kralasenen

Titel: 2073 - Welt der Kralasenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aufgetaucht. Und dort hatte man sich mit der VASCO DA GAMA und der LIVINGSTONE verabredet.
    Reginald Bull hatte diese Nachricht mit Erleichterung aufgenommen. Seine beiden Raumschiffe beherbergten die arkonidischen Gefangenen bereits seit elf Tagen. Sie waren zu je tausend in geräumten Hangars zusammengepfercht, mußten sich mit Pritschen als Schlafgelegenheiten begnügen und mit mobilen Hygiene-Containern zur Regelung ihrer körperlichen Bedürfnisse.
    Das führte zu Unmut bei den Arkoniden. Aber alle Versuche, den Gefangenen die Situation zu erklären, scheiterten kläglich. „Eure KrIso-Netze schützen euch keineswegs vor SEELENQUELL", erklärte Bull. „Im Gegenteil, sie dienen nur dazu, daß SEELENQUELL euch leichter übernehmen kann. Sie wurden von Aktakul manipuliert, der zu der Zeit selbst eine Hand von Morkhero Seelenquell war."
    Damit stieß er bei den Gefangenen auf absoluten Unglauben. Zudem mußte er sich Hohn und Spott und den Vorwurf der propagandistischen Manipulation gefallen lassen. „Seine Erhabenheit hat den Einsatz der KrIso-Netze befohlen, bevor er dem Attentat zum Opfer gefallen ist", hielt ihm der Arkonide Gerom ter Wayames leidenschaftlich entgegen, der Kommandant der ZHYM'RANTON war und einer der Rädelsführer bei den Unruhen. „Imperator Bostich I. ist am Leben", versicherte Bull zum wiederholten Mal.
    Auch diese Behauptung wurde nur mit Gespött quittiert. Alle Arkoniden hatten die Aufnahmen gesehen, die belegten, wie ihr Imperator Bostich I. auf dem Planeten Urankan-5 ermordet worden war. Jenen Bostich, der ihnen im Residenzfunk vorgeführt wurde, hielten sie für einen Doppelgänger, den die Terraner für ihre Propaganda einsetzten.
    Reginald Bull konnte die Arkoniden sogar verstehen. Er würde in ihrer Situation vermutlich ebenso reagieren. Man mußte als Arkonide nicht einmal direkt von SEELENQUELL beeinflußt werden, nicht unbedingt eine seiner Hände sein, um den Behauptungen der Terraner zu mißtrauen.
    Darum war Bull erleichtert, als ihm Perry Rhodan den Beginn der Aktion Seelensturz verkündete. Das war die Kodebezeichnung für die Reanimierung der Besatzungen der Thronflotte. Dabei sollte zudem ein Mittel gegen den Herztod durch SEELENQUELL zum Einsatz kommen.
    Als die LEIF ERIKSSON mit den drei Tendern im Sektor Morgenrot eintraf, fragte Bull Perry Rhodan unter vier Augen: „Glaubst du, daß Bostich mitziehen wird? Oder hat er vor, sein eigenes Süppchen zu kochen?"
    „Wir werden sehen", sagte der Terranische Resident ungewiß. „Aber ich bin eigentlich guter Dinge."
     
    *
     
    Bostich macht eine gute Figur in seiner Prachtuniform, fand Reginald Bull, das muß man ihm schon lassen.
    Bostichs markantes Gesicht drückte Kraft und Entschlossenheit aus, ebenso eine Portion Herablassung und Überheblichkeit. Er war ganz Imperator, wie er in strammer Haltung und mit stolz erhobenem Kopf auf das Hangarschott zustolzierte, jeder Zoll ein absoluter Herrscher Als Bostich den Hangar über einen der rundumlaufenden Wartungsstege betrat, flankiert von TOMCAT und SHECAT, erhob sich unter den Gefangenen ein Geraune. Sie sahen einen Mann vor sich, der wie Bostich I. wirkte, flankiert von zwei beeindruckenden Katsugo-Kampfrobotern, wie sie im Ertrus-Feldzug eingesetzt worden waren.
    Aber man hatte ihnen eingetrichtert, daß Bostich I. einem gemeinen Attentat zum Opfer gefallen war. Ihr Begam war ab nun dessen illegitimer Sohn Enzon. Sie hatten Bostich II. den Treueid geleistet.
    Das Geraune wurde immer lauter, vereinzelte Schmährufe mischten sich darunter. Stimmen erhoben sich. „Du bist nicht unser Begam!" rief einer, und „Du bist ein Strohmann der Terraner!" warf ein anderer ein. „Ein gekaufter Doppelgänger!" brüllte ein besonders großer Arkonide; einige Soldaten riefen im Chor: „Verräter! Verräter! Verräter!"
    Bostich hob die Hände. „Ruhe!" rief er. „Seid still! Haltet ein, bevor ihr in eurer Verblendung in eurer Majestätsbeleidungung zu weit geht!"
    Bostichs Gesicht drückte geballten Zorn aus, als er seinen stechenden Blick über die dichtgedrängte Menge der Elitesoldaten schweifen ließ. Die Zwischenrufe verstummten, es wurde still. Bostich hatte die Arkoniden in den Griff bekommen.
    Jetzt erst fuhr Bostich mit gemäßigter Stimme fort: „Ich will eure Schmähungen nicht zu hart beurteilen. Denn ich weiß, daß man eure Herzen verwirrt und euren Geist vergiftet hat, indem man euch Lügen über mich auftischte. Ich bin nicht tot, bin kein Doppelgänger. Ich

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