2083 - Brennpunkt Para-City
Rolle. Morkhero lenkte seinen Träger ins erste Obergeschoss. Dort gab es einen Raum mit einer Hygienekabine und einem Warmlufttrockner. Morkhero schlüpfte aus dem ockerfarbenen Umhang und gab ihn Tifflor zum Halten. Die hellbraune Haut seines Körpers trocknete schnell. Als auch der Umhang seine letzte Feuchtigkeit verloren hatte, zog er ihn wieder über.
Jetzt gab er auch Tifflor Gelegenheit, seine Kleidung und die Haare zu trocknen. Der Terraner nahm den Sattel herunter, stellte ihn auf den Boden.
Morkhero zog die Sichelbeine ein wenig an den Körper und beobachtete den Träger aufmerksam. Er bewunderte die Kraft und die Eleganz, die in dem menschlichen Körper steckten. Tifflor war sich dessen vermutlich nicht bewusst. Neben ihm kam sich der junge Seelenquell winzig und schwach vor. Aber was bedeutete schon ein Körper? Der Geist war das Wesentliche, und darin fühlte Morkhero sich dem Terraner haushoch überlegen.
Manchmal allerdings ... Hastig verscheuchte er den Gedanken. „Mach schnell, mach schnell!" rief er ihm zu. „Nimm mich auf! Ich möchte die Ankunft nicht verpassen. Hinaus mit uns!" Tifflor reagierte verwundert. „Da ist nichts, was uns nach draußen locken könnte. Sag mir, worauf du wartest, und ich sage dir, ob es da ist." Das war es! Tifflor hatte keine Ahnung, worum es ging. Dennoch zog er Schlussfolgerungen. Dieses Verhalten war dumm. „Beeile dich, Träger!" drängte Morkhero. Er bedauerte zutiefst, dass sein Meister ihn nicht mit mehr Wissen und Informationen versorgt hatte. Tifflor nahm seine Aufforderung wörtlich. Er verließ die Kabine. „Komm sofort zurück!" pfiff der junge Seelenquell schrill. Er hörte, wie der Terraner ein Fenster öffnete. Danach kehrte er mit schnellem Schritt in die Hygienekabine zurück. „Du hast recht", sagte er. „Sie sind da!" Morkhero starrte ihn aus den sich rhythmisch weitenden Spaltaugen an. „Wovon sprichst du?"
„Es sind drei", gab Tiff zur Antwort und schulterte den Sattel mit seinem Insassen. „Drei Sechzig-Meter-Korvetten. Wir sollten sie uns genauer ansehen."
Die drei Kugeln kamen in hundert Metern Höhe zur Ruhe, leicht versetzt neben dem Rathaus. Aus den unteren Polschleusen regneten Roboter auf den Boden ab. Nach einer Weile folgten ihnen Gestalten in schwarzen Kampfanzügen und Tarnfarben-Umhängen. Morkhero schaltete Necrem ein. Er klammerte sich an seinen Sattel und dirigierte seinen Träger zur Treppe, hinab und ins Freie. Es hatte aufgehört zu regnen. Ab und zu schien die Sonne zwischen Wolkenbänken hindurch. „Konntest du erkennen, wer das ist?" flüsterte er. Tifflor schüttelte den Kopf. „Ich dachte, du wüsstest das. Du hast etwas von einer Ankunft gesagt, nicht ich." Morkhero trieb den Terraner mit Hilfe der Widerhaken über den Platz bis zu dem teilweise zerstörten Container, in dem sich der intakte Kühlraum mit den Vorräten befand. Von dort aus hatten sie einen ungehinderten Blick auf die drei Korvetten. „Es ist nicht das, was ich meinte." Er richtete den Blick auf die Roboter.
Immer wenn er solche Maschinen sah, fröstelte er. Ein wenig beschlich ihn Furcht vor den humanoiden Unget Ümen aus Metall. Es waren Kampfroboter arkonidischer Bauart. Sie schwärmten sternförmig aus, gefolgt von den schwarzen Gestalten. Auf Antigravplattformen führten sie seltsam anmutende Gerätschaften mit sich. Morkhero kam sich übergangslos fremd und heimatlos vor. Er sehnte sich nach der Geborgenheit der ORDEO MYN zurück und nach der Macht, die ihm der Anzug der Phantome verliehen hatte. Mit ihm wäre er schnell Herr über die Besucher geworden. „Ich habe einige Rangabzeichen erkennen können", sagte Tifflor. „Es handelt sich um hohe Offiziere der Celista-Geheimdienste von Arkon I.
Diese unterstehen unmittelbar Sargor da Progeron."
„Progeron ..." Morkhero kannte diesen Mann. Er war eine seiner wertvollsten Hände gewesen und diente seinem Meister garantiert ebenso effektiv. „Was tun diese Leute?"
„Sie verteilen Geräte in Para-City. Am besten warten wir, bis sie mit ihrer Arbeit fertig sind."
Eine Gruppe aus vier Celistas näherte sich dem Rathausplatz. Sie führten einen großen Behälter mit sich. Morkhero dirigierte seinen Träger in den halb zerstörten Container. Aus dem Halbdunkel heraus beobachteten sie, wie die Celistas das Rathaus und die Gebäude links und rechts davon durchsuchten. Sie luden den Inhalt des Behälters in das Gebäude auf der rechten Seite und entfernten sich. Das ungleiche Paar kehrte
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