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0090 - Den Teufel zur Hölle geschickt

0090 - Den Teufel zur Hölle geschickt

Titel: 0090 - Den Teufel zur Hölle geschickt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Den Teufel zur Hölle geschickt
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Das Telefon schrillte. Ich hob den Hörer ans Ohr.
    »Hier scheint ein böser Fall zu sein, Jerry«, meldete die Zentrale. »Kidnapping. Mister High ist nicht im Haus.«
    »Stell durch!«
    »Okay!« Er gab das Gespräch auf meine Leitung.
    »FBI-Agent Jerry Cotton am Apparat«, meldete ich mich.
    »Ich erzähle die Geschichte nicht zum zweiten Mal«, brüllte eine Stimme am anderen Ende der Leitung. »Das ist ein klarer Fall von Kindesraub, verstehen Sie! Ich werde sofort den Gouverneur anrufen, wenn ihr verdammten Schlafmützen nicht in drei Minuten hier seid!«
    »Es wäre nett, wenn Sie mir wenigstens sagen würden, wohin wir kommen sollen«, antwortete ich ruhig.
    »Roosevelt Drive 2648 - Villa von Charles Holster.«
    »Ist Ihr Kind verschwunden?«
    »Nein, es handelt sich um meinen Cousin verstehen Sie? Er wurde aus seinem Zimmer geraubt. - Mann, die Leiter lehnt noch am Fenster.«
    Ich hatte den Eindruck, dass der Anrufer die Wahrheit sprach.
    »Ich komme so schnell wie möglich. Sorgen Sie dafür, dass niemand das Haus verlässt, und dass die Presse nichts erfährt.«
    In der Tür prallte ich mit Phil zusammen.
    »He!«, empörte er sich.
    »Es scheint ein Kidnapping im Roosevelt Drive 2648 durchgeführt worden zu sein. Komm mit dem technischen Dienst nach! Pass auf, dass die Journalisten keinen Wind bekommen!«
    Ich zischte an ihm vorbei die Treppe hinunter, flitzte durch das Tor des Hauptquartiers und sprang in meinen Jaguar, der wie gewöhnlich auf der Straße parkte.
    Unterwegs überlegte ich, ob ich den Namen Holster schon einmal gehört hatte. Gewöhnlich werden ja die Kinder von Prominenten und reichen Leuten geraubt. Aber ich kannte diesen Namen nicht.
    ***
    Das Haus Roosevelt Drive 2648 entpuppte sich als eine Villa, deren Aufmachung verriet, dass hier ein reicher Mann wohnte. Mit der Rückfront stieß das Haus an den Thomas Jefferson Park, von dem es nur ein eigener großer Garten trennte. Ein Vorgarten lag zwischen dem Roosevelt Drive. Über die Straße hinweg hatte man einen Blick auf den East River, die Grünflächen von Wards- und Randalls Islands.
    Das Tor stand offen. Ich fuhr mit dem Jaguar bis vor die Freitreppe.
    Ein Mann in einer Art Uniform kam die Treppe herunter.
    »Cotton vom FBI«, stellte ich mich vor.
    Er war ein älterer Mann und machte einen verstörten Eindruck.
    »Sie werden erwartet«, lispelte er und hastete, so gut es mit seinen wackligen Beinen gehen mochte, die Treppe hoch.
    Ein Hausmädchen nahm mir an der Garderobe den Hut ab. Der Alte, der der Butler zu sein schien, führte mich in die Halle.
    Es waren nur zwei Personen anwesend, ein großer Mann von knapp dreißig Jahren und eine junge Frau, die wie zusammengebrochen in einem Sessel hockte.
    Der Mann unterbrach seinen unruhigen Weg von einer Wand der Halle zur anderen und stürmte auf mich zu.
    »Endlich«, sagt er. Ich erkannte seine Stimme als die des Anrufers wieder. »Ich bin Kenneth Spider, ein Cousin von Charles Holster. Ich rief Sie an. Charles wollte es nicht. Er will bezahlen, was immer die Kidnapper fordern werden, aber ich redete ihm gut zu und versicherte ihm, dass das FBI nichts unternehmen wird, was den Jungen gefährden könnte. Ich hoffe, ich habe nicht zu viel versprochen.«
    »Das ist klar. Die Sicherheit des Kindes geht vor, aber Sie müssen mir alles und der Reihe nach erzählen. Wer bemerkte zuerst, dass das Kind verschwunden war?«
    Er wandte sich zu der jungen Frau.
    »Ich glaube, es war Miss Besby, seine Erzieherin. - Eleonor, erzähle dem G-man, was du weißt!«
    Eleonor Besby mochte sechs- oder siebenundzwanzig Jahre alt sein. Sie war groß und im Ganzen erfreulich anzusehen, wenn sie jetzt auch verstört aussah.
    »Ich kam um acht Uhr in sein Zimmer wie jeden Morgen, um ihn zu wecken. Ich fand sein Bett leer, aber ich dachte noch nicht an Schlimmes. Ich glaubte, er sei von selbst in das Badezimmer gegangen, zumal die Tür offenstand. Ich rief seinen Namen und ging in das Badezimmer. Es war leer, und hier stand das Fenster weit offen. Ich beugte mich hinaus und sah, dass eine große Leiter neben dem Fenster an die Mauer gelehnt war. Ich glaube erst in diesem Augenblick stieg in mir eine Ahnung auf, was geschehen sein konnte. Ich lief eine Etage tiefer in die Räume von Mr. und Mrs. Holster und alarmierte sie. Mr. Holster rief sofort das Personal zusammen, und wir suchten das Haus und den Park ab, ohne Charlie zu finden. Inzwischen kam Mr. Spider.«
    Das alles brachte sie mit leiser Stimme vor.

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