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2086 - Spur nach ZENTAPHER

Titel: 2086 - Spur nach ZENTAPHER Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Entsprechend groß war die Chance, hier etwas zu entdecken, was ihm weiterhalf.
    Und er brauchte dringend ein Erfolgserlebnis. Auf seiner permanenten Flucht vor den Instinktkriegern hatte er zwar einige gesperrte Kabinette erkundet, aber nichts von Bedeutung gefunden. Einige der Mini-Universen waren völlig zerstört gewesen, wie so viele in ZENTAPHER, andere wiederum angefüllt mit hochkompliziert wirkenden, automatisch arbeitenden technischen Anlagen.
    Kascha vermutete sogar, in einem Kabinett die Geräte entdeckt zu haben, die für die Projektion der Strangeness-Barrieren innerhalb des Bauwerks zuständig sein könnten, war sich jedoch nicht ganz sicher gewesen. Vor allem hatte er sich gehütet, Manipulationen an den Maschinen vorzunehmen.
    Kascha zögerte kurz und entschied sich dann, das Kabinett Squaridd zu erkunden.
    Besser gesagt, das Observatorium, falls es sich denn um eins handelte, denn etwas anderes gab es hier nicht zu erforschen.
    Er näherte sich dem Gebäude mit großer Vorsicht, aktivierte sämtliche Orterfunktionen des Anzugs, doch ohne Ergebnis. Entweder, es gab dort keine energetischen Aktivitäten, oder sie wurden abgeschirmt. Aber dagegen sprach, daß die Tür des Kuppelbaus offenstand und er nichts von irgendwelchen Schirmen oder anderen Absicherungen ausmachen konnte.
    Mohodeh Kascha landete vor dem gewaltigen Portal, betrat das Observatorium und sah die Leiche.
    Die Gestalt lag reglos in der Mitte eines riesigen Raums. Der Ritter erkannte sofort, daß sie tot war.
    Es handelte sich um ein zweieinhalb Meter großes, früher einmal bestimmt überaus elegantes Wesen mit einem blauen Schlangenkopf.
    Die schwarze Kombination des Wesens war noch erhalten, im Gegensatz zu dem allmählich zerfallenden Körper. Er könnte schon sehr lange hier liegen! Die beiden langen, dünnen Arme konnte Kascha noch einigermaßen erkennen, ebenso einen Teil der offenbar knochenlosen, allein aus Muskulatur und Knorpeln bestehenden Beine. Der Rumpf dagegen hatte sich mehr oder weniger in einen Gewebehaufen undefinierbarer Form verwandelt.
    Mohodeh Kascha hatte hin und wieder in den Kabinetten Beschreibungen dieses Wesens gehört. Nur hinter vorgehaltener Hand hatte man von diesem Geschöpf gesprochen und stets mit Ehrfurcht und höchstem Respekt.
    Der Kimbaner hatte nicht den geringsten Zweifel, daß er vor dem Leichnam des legendären Kintradim Crux stand.
     
    *
     
    Kintradim Crux, der legendäre Architekt!
    Kintradim Crux, auf den so viele Wesen in ZENTAPHER hofften.
    Kintradim Crux, den Mohodeh Kascha jahrelang gesucht hatte!
    Kintradim Crux lebte gar nicht mehr.
    Erklärte das nicht vieles?
    Dann stellten sich bei dem Ritter Bedenken ein. Es konnte Crux sein oder aber ein Artgenosse. Denn Crux mußte nicht das einzige zweieinhalb Meter große Wesen mit einem blauen Schlangenkopf in ZENTAPHER gewesen sein.
    Der verbotene Status des Kabinetts Squaridd legte allerdings den Gedanken nahe, daß es sich tatsächlich um Crux handelte, und die Zweifel fielen wieder von Kascha ab.
    Voller Scheu untersuchte er den Leichnam. Obwohl der Körper weitgehend in Verwesung übergegangen war, strahlte er noch immer eine Würde aus, die dem Ritter mit einer beinahe unwirklichen Präsenz den Atem nahm.
    Wenn seine Ausstrahlung dem Architekten selbst im Tod noch anhaftete, mußte er auf einer sehr viel höheren Stufe der Entwicklung gestanden haben als ich selbst.
    Kascha stellte mit den Werkzeugen seines Anzugs fest, daß es auf dem Kabinett Squaridd nur sehr wenige Mikrolebewesen gab. Das galt auch für den Körper des Toten.
    Es könnte durchaus sein, daß Kintradim Crux schon seit Jahren hier lag und nur sehr langsam zerfiel.
    Kascha räusperte sich. Der Hals war ihm wie zugeschnürt. Dieser Körper war nicht das Ergebnis eines Klonungsprozesses wie so viele andere, wenn nicht sogar alle in ZENTAPHER. Kintradim Crux war ein Original. Und damit war mit Crux nach kimbanischer Sichtweise auch eine Seele gestorben.
    Eine ehrwürdige Seele war auf ihrem Weg in den kosmischen Äther, davon war der Ritter von Dommrath überzeugt.
    Mohodeh Kascha schloß die Augen. Es war ihm nicht möglich, diese Seele zu begleiten. Doch er konnte ihr zumindest eine gute Reise wünschen.
    Dann setzte er die Untersuchung der Leiche fort. Eine Todesursache konnte er nicht erkennen, es lagen keine äußerlichen Verletzungen vor. Doch Kascha stellte mit seiner mikrobiologischen Ausrüstung fest, daß Crux' Zellstruktur auf eine Art und Weise zerstört

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