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2086 - Spur nach ZENTAPHER

Titel: 2086 - Spur nach ZENTAPHER Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dem offenstehenden Faß bis auf wenige Zentimeter und erstarrte. Er glaubte plötzlich, eine so vernichtende, so verzehrende Kälte zu spüren, daß es keine physikalische Erklärung dafür geben konnte. Als wären Spuren des ehemaligen Inhalts an der Innenwandung des Behälters haftengeblieben ...
    Der Ritter von Dommrath wich langsam von dem Faß zurück, als könne eine rasche Bewegung die - wahrscheinlich gar nicht vorhandenen - Rückstände dazu reizen, den Behälter zu verlassen.
    Er wandte sich der Kapsel zu. Die STERN verfügte, soviel erkannte er immerhin, über mikrominiaturisierte Antriebsaggregate. Doch diese Triebwerke schienen weitaus höher entwickelt als selbst die Rittertechnik in Dommrath. Um wieviel höher, konnte der Kimbaner nicht beziffern; die fremde Technik entzog sich ihm, war ihm völlig unbekannt, im Augenblick für ihn nicht faßbar.
    Mit einemmal fragte Kascha sich, wie die Kapsel überhaupt aus dem Observatorium starten sollte. Denn es gab keine Hangaröffnung! Die Wände und die Decke waren absolut fix aufgebaut, keine Tore, keine Formenergieschleusen, nichts.
    Wozu benötigte man eine Raumkapsel, die ihren Hangar niemals verlassen konnte?
    Das Schott der Kapsel stand offen, doch Kascha dachte nicht daran, die STERN zu betreten und damit vielleicht blind in sein Verderben zu laufen. Fünf Kilo-Hiddyn lang ortete und untersuchte der Kimbaner das seltsame Schiff. Er mußte sämtliche Register der Rittertechnik ziehen, um die diversen Sperren - energetische und mechanische - zu entdecken, die die Kapsel vor unbefugtem Betreten schützen sollten.
    Es war seltsam. All diesen Sperren war eines gemeinsam: Sie waren ausgeschaltet.
    Eine der Sperren bestand aus einer Art Symbolblock, auf dem die zwanzigstellige Kombination zur Öffnung des Schotts noch deutlich zu erkennen war. Nachdem der letzte Benutzer sie eingegeben hatte, hatte er sich nicht mehr die Mühe gemacht, den Symbolblock in seinen Null-Zustand zurückzuversetzen.
    Mohodeh Kascha prägte sich die Kombination ein.
    Er vermutete, daß die Kapsel ursprünglich sehr wohl verschlossen, jedoch von jenem Unbekannten, der Crux zuerst gefunden hatte, geöffnet worden war.
    Dieser Unbekannte schien es sehr eilig gehabt zu haben ...
    Vom Inneren der Kapsel war lediglich ein Leitstand zugänglich. Der gesamte weitere Rauminhalt der STERN war offenbar mit dichtgepackter Technik gefüllt.
    Mit beträchtlicher Scheu nahm Kascha auf dem Kontursessel Platz, der für die weit größere Gestalt des Architekten ausgelegt war, sich allerdings auch seiner Körperform problemlos anpaßte.
    Im selben Moment erwachte die Kapsel zu kaum hörbarem, jedoch allgegenwärtigem Leben.
    Die gewölbte Decke des Observatoriums wurde auf dem zentralen Bildschirm sichtbar. Und ohne daß Kascha etwas daran getan hatte, verwandelte sich die Wölbung.
    Der Ritter von Dommrath erkannte, daß es sich nicht um eine optische Projektion handelte, sondern die Deckenwölbung sich tatsächlich veränderte.
    Eine unüberschaubare Anzahl von bunten Flecken bewegte sich vor einem leuchtend grünen Hintergrund. Sie waren unregelmäßig verteilt wie die Atome in einem verwirbelten Gas ...
    Auch sonst entsprach das Verhalten der bunten Flecken dem der Teilchen eines Gases. Kascha mußte unwillkürlich an die Wrobnsche Molekularbewegung denken, die ihre Bezeichnung nach dem Namen des kimbanischen Wissenschaftlers erhalten hatte, der sie ursprünglich postuliert hatte.
    Der Ritter von Dommrath glaubte zu ahnen, was er dort sah. Es entsprach genau gewissen Berichten, die er bei den Pangalaktischen Statistikern von Wassermal vernommen hatte. Über ihm hatte sich eine Art Sternentor geöffnet, ein Durchgang in ein ihm unbekanntes Universum ...
    So und nicht anders hatten die Statistiker ihm die berühmten Psiqs beschrieben, die psionischen Informationsquanten, die potentielle Zukünfte wie auch potentielle Vergangenheiten oder parallele Entwicklungen repräsentierten. Psiqs, wie sie zum Beispiel in einem Kosmonukleotid vorkamen.
    Das Universum, in das er blickte, mußte identisch sein mit DORIFER oder einem anderen Kosmonukleotid.
    Die Kapsel war also zur Fortbewegung im Inneren eines Kosmonukleotids gedacht!
    Und die Halterung am Heck bewies, daß die STERN von ZENTAPHER aus unbekanntes Gefahrgut in dieses Kosmonukleotid transportiert hatte ...
    Dem Kimbaner wurde klar, welche kosmische Bedeutsamkeit mit diesen Erkenntnissen verknüpft sein könnte. ZENTAPHER war eins jener Machtgebilde,

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