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2089 - Rebellen am Schemmenstern

Titel: 2089 - Rebellen am Schemmenstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wußte.
    Erstaunt hatte er gesehen, daß die Imperatoren eine respektvolle Gasse bildeten, und dann donnerte die Stimme auf, die ihn bis ins Innerste erschütterte: „Es wird die Zeit kommen, da du mir eine große Hilfe sein wirst! Doch du wirst auch einen hohen Preis zu zahlen haben, denn nicht alle Träume lassen sich realisieren - und manche von ihnen entspringen nur der Hybris!"
     
    *
     
    Nach wie vor wußte Bostich nicht, ob es nur Traum oder vielleicht doch ein realer Kontakt zu ES gewesen war. Nie hatte es eine Bestätigung gegeben - allerdings auch keine Widerlegung der spontanen Vermutung.
    Ein scharfer Impuls des Extrasinns ließ den Mann in die Gegenwart zurückkehren.
    Spätestens wenn seine Planung umgesetzt sein würde, mußte Rhodan sein Versprechen einlösen und sich für die Vergabe eines Zellaktivators einsetzen. Lotho Keraete war zurück, und Bostich war sich sicher, daß der Bote von ES in der Lage war, ihm den lebensverlängernden Chip zu verleihen. Ebenso wie dem Oxtorner Monkey.
    Der Chef der USO ein Unsterblicher - irgendwie hatte es Bostich nicht überrascht, als er davon eher durch Zufall erfuhr, weil der Kreis der Informierten weiterhin bewußt sehr klein gehalten wurde.
    Bleibt nur die bohrende Frage, wie Keraete handeln wird - oder ob mein Traum von der Unsterblichkeit der Hybris entspringt. Beklemmung und Selbstzweifel befielen den Mann. Er war kein Narr und auch kein haltloser Träumer. Stets hatte er genau einzuschätzen gewußt, was realistisch war und was nicht. Ich habe Arkons Macht gestärkt, ich habe Tiga Ranton wieder entstehen lassen! Meine Schiffe haben gegen MATERIA gekämpft. Ich war ES eine Hilfe! Was wird der hohe Preis sein? Welche Träume lassen sich nicht realisieren?
    Wenn dein Plan fehlschlägt, rief ihn der Extrasinn zur Ordnung, erübrigen sich alle Fragen - denn dann bist du tot, Begam! ... und Rhodan braucht keine Gewissensbisse mehr zu haben.
    Auf Bostichs Gesicht erschien ein eisiges Lächeln. Schon vor SEELENQUELLS Machtübernahme hatte es ausreichend Unzufriedene im Kristallimperium gegeben, Gruppen von Widerständlern, die sich ihm und seinem Kurs zu widersetzen versuchten.
    Die noch von Atlan gegründete Geheimorganisation IPRASA wurde von der USO unterstützt, sofern es nicht sogar zu einer Verschmelzung gekommen war - genau wie das Gros des Camelot-Personals und der -Technik in die USO übergegangen war ...
    Ein fast schmerzhaftes Aufblitzen erinnerte Bostich an die Ablehnung, die ihm im Jahr nach der Blutnacht entgegengeschlagen war. Ausgerechnet von Kymalthoran, dem alten Gijahthrako. Um in alter Treue zu der Familie der da Bostichs nicht gezwungen zu sein, gegen ihn vorzugehen - was ihm zweifellos möglich gewesen wäre -, hatte sich der Tai-Laktrote abgesetzt. Ebenso war die Arkanta von Hocatarr, in der Bostich Jasmyne da Ariga wiedererkannt zu haben glaubte, verschwunden.
    Das mahnende Beispiel des Ark'Tussan-Bundes vor Augen hatte bislang Aufstände in größerem Maßstab unterbunden. Bostich hatte an jenem 19. März 1300 NGZ mit 20.000 Einheiten der 9.
    Imperiumsflotte im System von Keuterols Stern das 800-System-Bündnis unter Zuhilfenahme von KorraVir förmlich beiseite gewischt. Millionen von Toten hatte die Raumschlacht gefordert und seinen Ruf als harter Imperator zementiert.
    Dennoch war sich Bostich stets darüber im klaren gewesen, daß diese Gefahr auf längere Sicht bestand und mit geeigneten Mitteln bekämpft werden mußte. Nun allerdings wird mir genau diese Entwicklung entgegenkommen, dachte er. Ein bitteres Lachen kitzelte in seiner Kehle, abermals kroch für Augenblicke Kälte über seinen Rücken. SEELENQUELL hat alles auf den Kopf gestellt.
    Bostich und Rhodan standen im Pakt gegen die Superintelligenz Seite an Seite, Kralasenen und USO-Spezialisten gingen gemeinsam in den Einsatz, und sogar der sich langsam formierende Widerstand war nun ein positiver Aspekt. Bostich hatte die letzten Wochen genutzt, um zahlreiche Vorbereitungen zu treffen. Die ausgearbeitete Planung brauchte nur noch umgesetzt zu werden.
    Er ließ Kucurrt stehen, ging zur Pfortenkuppel des Antigravlifts hinüber und schwang sich in den Schacht. Wenig später betrat Bostich den Transmitter, prüfte die Justierung und ließ sich zum Gegengerät in der ZHYM'RANTON abstrahlen. Als er die Zentrale erreichte und mit knappem Nicken das Breheb-Toor von Vere'athor Gerom ter Wayames registrierte, beschleunigte der Raumer schon mit Maximalwerten.
    Es ist wirklich Zeit!

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