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2093 - Requiem für einen Ewigen

Titel: 2093 - Requiem für einen Ewigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auftrete. Ich war danach sehr oft in vor Leben überquellenden Galaxien im Einsatz, ohne auf eine Dunkle Geburt zu stoßen. Dafür wuchs meine Sammlung an mutierten Biozid-Opfern beachtlich an. Sie ging bereits in die Tausende. Ich hatte in meinem Schloss auf Kintradims Heim eine ganze Halle bereitgestellt, in denen die speziell für diesen Zweck von den Alpha-Ingenieuren konstruierten Lebenstanks standen. Wann immer ich Zeit und Muße hatte, wanderte ich ihre langen Reihen ab und empfand Bewunderung bei ihrem Anblick.
    Doch mit der Zeit wurde mir dies zu langweilig. Es war auf die Dauer unbefriedigend, dass diese Biozid-Mutanten reglos in ihren Tanks trieben und gar kein Lebenszeichen von sich gaben.
    Das brachte mich auf die Idee, sie durch Impulse zu reizen und zu Reaktionen zu zwingen. Ich experimentierte lange herum, bis ich herausfand, dass sie auf Schmerz am heftigsten reagierten.
    Die Idee kam mir nach einer von Zen-Skogos schmerzreichen Hypnoschulungen. Ich ging von der Überlegung aus, dass, wenn Schmerz meine Sinne schärfte und meine Aufnahmefähigkeit vergrößerte, dies auch auf meine Schützlinge belebend wirken könnte. Und ich hatte recht damit.
    Die Biozid-Mutanten blühten in ihren Tanks förmlich auf, wenn ich sie mit Schmerzimpulsen berieselte. Sie verfielen regelrecht in Verzückung, so schien es mir, wenn ich sorgsam abgestimmte Schmerzwogen über sie hinwegrollen ließ. Das peitschte ihre Körper auf, sie führten geradezu Tänze auf. Und dazu sangen sie melancholische Klagelieder.
    Ich begann meine Schützlinge wieder zu lieben und zu bewundern. Und wann immer es meine Zeit erlaubte, widmete ich mich ihnen. Während meiner Abwesenheit sorgte ein Majordomus für ihre Betreuung.
    In dieser Zeit verkümmerte mein Ehrgeiz, eine Dunkle Geburt zu finden. Ich hatte die Hoffnung inzwischen aufgegeben, je eine solche zu entdecken. Ich verlor das Interesse an diesem Thema, denn bei allem kosmologischem Wissen, das ich mir inzwischen erarbeitet hatte, konnte ich mir unter diesem Begriff nur wenig vorstellen. Ich hatte lediglich das diffuse Bild eines mächtigen Wesens, das in die Nähe der Hohen Kosmischen Entitäten zu rücken war.
    Aber ich begann den tieferen Sinn meiner Tätigkeit insgesamt zu begreifen. Das Leben war ein die kosmische Ordnung fördernder Faktor. Und in dem Maße, wie die Kosmokraten das Leben im Universum gesät hätten, war dies ein für die Chaotarchen bedrohlicher Faktor.
    Wenn, ich nun regulierend eingriff und mittels der Nekrophore für den Megatod sorgte, war dies immer auch ein Schlag gegen die Kosmokraten. So einfach war diese Formel.
    „Diese Formel ist inzwischen allerdings längst veraltet", berichtigte mich Zen-Skogo. „Die Kosmokraten verbreiten Leben im Universum längst nicht mehr mit der Konsequenz wie einst. Diesem Umstand haben sich die Chaotarchen angepasst und setzten die Nukleotide Pest deshalb nicht mehr so zielstrebig ein wie früher. Der Krieg Chaos gegen Ordnung hat sich mittlerweile längst auf andere Schlachtfelder verlagert."
    „Und welche Schlachtfelder soll man sich darunter vorstellen?"
    Aber Zen-Skogo blieb mir die Antwort schuldig. Ich ging der Sache nicht weiter nach. Es gab essentiellere Fragen.
    Seit ich mit den Nekrophoren zu tun hatte, beschäftigte ich mich naturgemäß mit dem Gedanken, was wohl passierte, wenn eine von .ihnen auf Box-ZENTAPHER leckschlagen würde und die Biozide sich in ZENTAPHER ausbreiten würden. Wäre das unser aller Ende?
    Das wollte ich von Zen-Skogo wissen. Seine Antwort darauf fiel jedoch überaus beruhigend aus. „Erstens kann es nicht geschehen, dass Biozide austreten, weil Box-ZENTAPHER bestens gegen jede Art von Unfall oder Angriff geschützt ist. Zweitens wäre die Freisetzung der Koagulate für ZENTAPHER nur eine geringfügige Bedrohung. Die Koagulate würden nach ihrer Freisetzung augenblicklich entmaterialisieren und sich entlang den kosmischen Gravitationslinien orientieren. Mangels entsprechender Programmierung würden sie zufällige Ziele suchen. Es wären davon höchstens bewohnte Planeten jener Galaxis betroffen, in der sich ZENTAPHER gerade aufhält. Nur in einem extrem unwahrscheinlichen Fall könnte ZENTAPHER selbst betroffen sein. Doch wird ein solcher nie eintreten."
    Das Entsorgen von Leben und das Säubern ganzer Galaxien wurden für mich allmählich zur Routine. Die einzige Abwechslung dabei war, nach überlebenden Biozid-Mutationen zu suchen. Ich glaube, ich hatte bereits über fünftausend

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