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2093 - Requiem für einen Ewigen

Titel: 2093 - Requiem für einen Ewigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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solcher Aufträge erledigt, als mir völlig überraschend das Auftreten einer Dunklen Geburt gemeldet wurde.
     
    *
     
    Ich ging an Bord von 1-KYR und ließ mich zu jener Welt fliegen, auf der sich die Dunkle Geburt aufhalten sollte. Bisher stand noch nicht mit Sicherheit fest, dass es sich überhaupt um eine solche handelte. Aber die Chancen standen gut.
    Die Instinktkrieger hatten Individualmuster geortet, die mit jenen Parametern übereinstimmten, die von den Chaotarchen für eine Dunkle Geburt festgelegt worden waren. Und die Instinktkrieger hatten berichtet, dass der gesamte Planet in eine Aura gehüllt war, die in ihnen Beklemmung und Depressionen auslöste die sogar zu Panikattacken führten. So etwas war ihnen noch nie passiert. Wer der Strahlungsquelle zu nahe bekommen war, hatte den Verstand verloren und Selbstmord begangen.
    Als die 1-KYR bereits im Anflug auf diesen Planeten war, meldete sich plötzlich Zen-Skogo. „Du musst dich von der Dunklen Geburt fernhalten, Kintradim Crux!" sagte er. Das war kein Ratschlag, sondern ein unmissverständlicher Befehl.
    Kurz darauf tauchte er persönlich auf der 1-KYR auf. „Ich habe strikte Anweisung, das Auffinden einer Dunklen Geburt umgehend den Chaotarchen zu melden", machte er mir klar. „Xpomul hat geantwortet, dass er sich persönlich darum kümmern will."
    Ich musste mich fügen. Dem Willen eines Chaotarchen konnte ich mich nicht widersetzen. Dabei hätte ich viel gegeben, die Dunkle Geburt bergen zu dürfen.
    Die 1-KYR war dem Planeten bereits so nahe, dass ich deren Ausstrahlung spüren konnte. Sie kam mir irgendwie vertraut vor. Sie erinnerte mich aus irgendwelchen Gründen, die ich noch nicht nachvollziehen konnte, an meine Jugend, an die Ausbildungszeit in der Akademie Harcoy-Maranesh.
    Diese Ausstrahlung weckte in mir eine düstere Stimmung, ein starkes Gefühl der Beklemmung. .
    Ich wartete gespannt darauf, was passieren würde. Da Zen-Skogo den Rückzug der 1-KYR nicht ausdrücklich befohlen hatte, beließ ich sie im Orbit des Planeten. Ich merkte meinen Instinktkriegern an, welches Unbehagen die Ausstrahlung der Dunklen Geburt ihnen verursachte, aber darauf konnte ich keine Rücksicht nehmen. Ich wollte den Vorgang miterleben, wenn der Chaotarch Xpomul erschien und die Dunkle Geburt mit sich in die Negasphäre nahm. Vielleicht würde sich der Chaotarch mir sogar zeigen. Und. wenn nicht, wollte ich wenigstens erfahren, was eine Dunkle Geburt denn eigentlich war.
    Aber nichts geschah, nichts war zu sehen. Das einzige, was festzustellen war, war das Erlöschen der beklemmenden Ausstrahlung. Sie war auf einmal wie ausgelöscht.
    „Es ist vollzogen", ließ sich Zen-Skogo vernehmen. „Xpomul hat die Dunkle Geburt mit sich genommen."
    Ich empfand Enttäuschung darüber, dass ich meine Neugierde nicht hatte stillen können. Aber ich war ebenso unzufrieden, weil ich die Sache nicht selbst erledigen durfte. Ich fühlte mich um meinen Erfolg betrogen. Mich beschäftigten zu viele Fragen, auf die ich nach dieser verpassten Chance wohl nie Antworten bekommen würde.
    Was waren Dunkle Geburten denn nun? Handelte es sich dabei um das Gefolge eines Chaotarchen? Um seine Kinder? Oder wurden sie zu ganz speziellen Dienern geformt?
    Und während ich mich meiner Niedergeschlagenheit überließ, fiel mir auf einmal wieder ein, an was mich die Ausstrahlung der Dunklen Geburt erinnert hatte. Es war dieselbe Ausstrahlung, die ich während meiner Ausbildung vom Richter der Akademie Harcoy-Maranesh empfangen hatte.
    Hatte es sich bei ihm um eine Dunkle Geburt gehandelt? - Alles sprach dafür, aber letzte Gewissheit konnte ich nicht erlangen. Alles nur Mutmaßungen. Und das war für mich deprimierend.
    Danach führte ich lange Zeit ein zurückgezogenes Leben. Es dauerte Jahrhunderttausende. Nur einige Male erledigte ich in dieser Zeit Aufträge der Chaotarchen. Einmal suchte ich mit der STERN DORIFER heim und löschte eine aufstrebende Galaxis mit der Nukleotiden Pest aus. Ein anderes Mal schickte ich alle vierzehn KYR-Festungen aus, um über eine andere Galaxis Chaos zu verbreiten.
    Die übrige Zeit widmete ich mich der weiteren Stabilisierung von ZENTAPHER. Ich empfing in dieser Zeit unzählige Besucher aus allen möglichen Kabinetten und ging auf ihre Probleme ein. Viel Zeit verbrachte ich auch in der Bibliothek von Kabinett Saraogh, um mein Wissen über kosmologische Zusammenhänge zu vertiefen. Damit die Bibliothekare nicht zu viele überflüssige Fragen stellten,

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