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2096 - Kraschyns Ultimatum

Titel: 2096 - Kraschyns Ultimatum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sich erst dann exakt abschätzen, wenn die Brücke stand und die TLD- Agenten sie überquerten. Die Aktion im Magellan-Stadion war inzwischen abgeschlossen. 50.000 Menschen drängten sich auf dem Spielfeld der Arena, eingekesselt von Kampfrobotern, und Katsugos. Die Anwesenheit dieser Spezialmaschinen wies auf die Entschlossenheit des Mascants hin.
    Kraschyn würde seine Drohung auf alle Fälle wahr machen.
    Noviel Residor war fest entschlossen, es nicht so weit kommen zu lassen. Er tat das, womit Tia von Anfang an gerechnet hatte: Er übertrug Roi Danton das Kommando über die Einsatzgruppen. Als Aktivatorträger verfügte er über die größte Erfahrung in solchen Einsätzen. Dass er der USO und nicht dem TLD angehörte, spielte in diesem Fall keine Rolle. Es ging um die Menschheit und die gesamte Milchstraße. Tia de Mym nahm ihre Einsatzbefehle in Empfang. Voraussetzung für ihren Einsatz war, dass die Techniker die Brücke stabilisierten und die Einsatzkommandos das Ziel erreichten.
    Die Terranerin suchte die Medoabteilung auf. Die Paralyse des Ilts war abgeklungen. Als er die sich nähernden Schritte hörte, öffnete er probeweise ein Auge und sah sie an. Er entblößte den Nagezahn und verzog den Mund zu einem Grinsen. „Da bin ich wohl selbst schuld", sagte er mit heller Stimme. „Nächstes Mal kapere ich ein Schiff und lege die letzten Kilometer per Teleportation zurück." Sie setzte sich neben die Liege und sah ihn durchdringend an. „Es gibt ein Problem, Gucky. Wir haben hier keine Verwendung für dich. Die Arkoniden haben überall PIEPER installiert. Du weißt, diese Dinger, die sie zum Schutz vor den MonochromMutanten einführten. Du wirst sie überall im Solsystem antreffen, wo sich Rotaugen aufhalten. Deine Para-Kräfte sind uns eine große Hilfe, aber beim entscheidenden Einsatz müssen wir auf sie verzichten." Der Ilt richtete sich ruckartig auf. Seine Augen blitzten. Natürlich erinnerte er sich an den Einsatz auf Topsid. Aber er tat, als habe es ihn nie gegeben.
    „Ich habe mich in dir getäuscht", pfiff er schrill. „Du bist die hinterhältigste Person, die mir in meinem Leben begegnet ist." Tia lachte laut. „Natürlich. Und weil ich hier zumindest teilweise das Sagen habe, schicke ich dich auf dem schnellsten Weg zurück in die LEIF ERIKSSON."
    „Da kann man nichts machen." Er sank zurück auf die Liege und schloss die Augen.
    Sie erhob sich und ging zum Ausgang der Medostation. „Tia! Du meinst das doch nicht ernst?" Sie reagierte nicht und verließ die Medostation. In den Röhren des Tunnelsystems wimmelte es. Dutzende TLD-Einsatzgruppen wurden von überall im Sonnensystem nach Alpha Karthago verlegt. Die Taktik der kleinen Nadelstiche, die sie in den letzten Monaten verfolgt hatten, war mit diesem Abend beendet. Tia kehrte in die Schaltzentrale zurück.
    Auf einem der Hologramme der Außenbeobachtung hing greifbar nah die riesige Kugel der AUMOKJON. Alpha Karthago lag keine zwei Kilometer unter Kraschyns Hauptquartier. Aus der Perspektive der Mikrokamera zwischen den .Schilfgräsern am Ufer sah es aus, als brauchte der Alpha-See nur seinen Schlund zu öffnen und die AUMOKJON zu verschlingen.
    Das 1500 Meter durchmessende Superschlachtschiff bildete eine uneinnehmbare Festung. Seine Geschütze reichten aus, Terrania innerhalb von Sekunden in Schutt und Rauch zu verwandeln. Tia dachte an Plato, den einsamen Imker hoch oben in den Kordilleren. Wahrscheinlich ging er noch immer seinem gewohnten Tagesablauf nach, fütterte die Bienen, holte den Honig, stieg hinab in die Täler zu seinen Gemüsebeeten und legte sich mit Sonnenuntergang in seiner Hütte schlafen, um mit Sonnenaufgang aufzustehen. Bald war Winter auf der Südhalbkugel. Dann lag dort oben Schnee.
    Plato würde Holz sammeln und sich und die Bienen vor dem Erfrieren bewahren.
    Dachte er manchmal an sie, die ihn aus seiner jahrzehntelangen Isolation aufgescheucht hatte? Sehnte er sich manchmal nach dem Gespräch mit einem Menschen? Wahrscheinlich nicht. Dennoch beschloss sie, ihn irgendwann wieder aufzusuchen. Sobald alles vorbei und die Erde wieder frei war.
     
    3.
     
    Kraschyn - Die Erinnerung Zunächst hörte es sich wie ein leises, kaum wahrnehmbares Jaulen in der Ferne an. Es ging in ein Winseln über und näherte sich. Kraschyn lauschte in Richtung Korridor, ob es vorüberzog. Aber es blieb. Irgendwann erhob sich der Mascant und ging zur Tür. Er befahl dem Servo, sie zu öffnen.
    Draußen war nichts. Ein leerer Korridor

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