2096 - Kraschyns Ultimatum
meinte er und wandte sich wieder an die Kommandanten. „Persönlich bin ich gegen einen Angriff. Eine Raumschlacht fordert viel zu viele Leben. Zudem bedeutet mir das Leben Perry Rhodans sehr viel."
Dass SEELENQUELL Rhodan sofort tötete, hielt Tia für unwahrscheinlich. Das hätte die Superintelligenz auch anders erreichen können. Viel eher wollte sie das Versteck der Heimatflotte in Erfahrung bringen. Zu spät. Bully hatte Pforte 3 unverzüglich räumen lassen. Längst lief „Unternehmen Nachtschatten" auf vollen Touren. Bull hatte über Bostich und Monkey alle Hebel in Bewegung gesetzt. Kralasenen-Gruppen und Managaras USO- Agenten suchten im Arkon-System getrennt nach dem Aufenthaltsort des Terraners. Mit ziemlicher Sicherheit stand fest, dass Rhodan sich nicht auf Arkon Ioder II aufhielt. Arkon III erschien wahrscheinlicher, denn der frühere Planet Subtor war die Residenz der Superintelligenz.
Tia de Mym erinnerte sich an das, was Noviel Residor und Roi Danton übereinstimmend festgestellt hatten. Wenn sie Rhodan lebend wiedersehen wollten, mussten sie SEELENQUELL direkt angreifen. Je eher sie handelten, desto mehr Terraner retteten sie. Die TLD-Agentin wusste aber auch, dass es Reginald Bull um mehr ging. Er wollte kein einziges Menschenleben opfern. Im Zweifelsfall würde er der Gewalt weichen. Was würde Monkey in dieser Situation tun? fragte sie sich. Der Chef der Neuen USO würde angreifen und alle Arkoniden vernichten, dabei einige hunderttausend tote Terraner in Kauf nehmen und anschließend seine Erfolgsbilanz vortragen, als handle es sich um etwas Alltägliches.
Bully wandte sich ihr ruckartig zu. Ohne dass sie es bemerkt hatte, war er an ein Lesegerät getreten und, hatte die Datenkristalle angesehen. „Natürlich kann der TLD mit allen verfügbaren Kräften fünfzigtausend Geiseln befreien", sagte er. „Es brächte nicht viel ein außer dem Verlust der verdeckt operierenden Agenten. Kraschyn würde 50.000 andere Terraner exekutieren lassen. Niemand könnte ihn daran hindern."
„Doch, ich!" rief es schrill. Alle fuhren herum und starrten auf den Ilt, der übergangslos in der Hauptzentrale erschienen war. „Ich werde diesem Unmenschen telekinetisch den Hals umdrehen. Tut mir leid, Bully, ihr könnt mich nicht daran hindern."
„Mach keinen Unsinn, Kleiner!" rief der untersetzte Terraner, aber da war Gucky schon teleportiert.
Reginald Bull fing an zu schimpfen. Julian Tifflor besänftigte ihn. „Lass ihn. Der Kleine weiß, was er tut."
„Ach, bist du dir da so sicher?" Der Terraner wandte sich erneut an Tia de Mym. „Es wird keinem gelingen, Kraschyn aus seinem Flaggschiff herauszuholen. Und hinein kommt ihr auch nicht."
„Schau dir die Daten bitte genau an, jede einzelne Position. Dann weißt du, was ich meine." Tia de. Mym erkannte endgültig, dass sie hier fehl am Platz war. Ebenso gut hätte sie in Alpha Karthago bleiben können. „Ihr braucht mich nicht mehr. Viel Glück!" Bull sah ihr mit offenem Mund nach. Unter seinem Blick kam sie sich unbehaglich vor und war froh, als sie die Hauptzentrale endlich hinter sich gelassen hatte. Die Agentin suchte den Transmitterraum auf. „Ich bin bereit. Steht die Verbindung?"
„Ist" aufgebaut", antwortete einer der Kampfroboter. „Diesmal hast du eine Direktverbindung nach Alpha Karthago." Tia zuckte erschrocken zusammen, als auf einmal etwas Pelziges ihre Hand berührte. „Nimm mich mit! Bitte!" flehte Gucky. „Es gibt Probleme bei der Ankunft.
Du bist nicht avisiert,"
„Bitte!"
„Also gut," Sie trat an die rote Kreislinie. Gucky stellte sich neben sie und reichte ihr die Hand. Tia wagte den entscheidenden Schritt nach vorn in das Abstrahlfeld.
2.
Alpha Karthago - Die Entscheidung Gewaltfreier Widerstand. So hatten sich die Arkoniden ihren Auftrag auf Terra garantiert nicht vorgestellt. ,Gegen bewaffnete Banden von Aufrührern besaßen sie die passenden Mittel. Die Soldaten waren mental darauf eingestellt. So aber...
Mit einem Grinsen im Gesicht und einem Gefühl von Schadenfreude beobachtete Roi Danton, wie die Truppen des Mascants Atlan Village durchsuchten. Irgendein Informant hatte ihnen erzählt, dass dort die Geheimzentrale des TLD lag, und zwar im Sockel eines Denkmals für die Toten des Dieners der Materie Ramihyn. Selbstverständlich wussten die arkonidischen Syntrons alles über den Vorgang aus dem Jahr 1291 NGZ. Das Denkmal war ihnen allerdings neu. Sie suchten schon seit drei Tagen und hatten es noch immer
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