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2096 - Kraschyns Ultimatum

Titel: 2096 - Kraschyns Ultimatum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Phänomenen im fünf- und sechs dimensionalen Bereich Ausschau halten. Sie dienen in erster Linie dazu, Erkenntnisse über den Bewegungsdrang von SEELENQUELL zu erhalten. Bisher hat keine dieser Sonden die riesige Projektion einer Spiralgalaxis geortet."
    Roi seufzte. Noviel sprach von den Phänomenen, die beim Tod der Vandemar-Zwillinge, aber auch beim Abschied des Ennox' Philip entstanden waren. Die Aktivatorchips waren anscheinend auf unbegreifliche Weise zu ES zurückgekehrt. Die wandernde Riesenprojektion einer Spiralgalaxis hatte den Vorgang begleitet. Bisher war nirgends in der Milchstraße ein solches Phänomen gesichtet worden. Roi Danton schwieg, Es war eigentlich kein Beweis. SEELENQUELL als Superintelligenz besaß sicherlich Möglichkeiten zur Manipulation.
    Der Syntron meldete eine neue Sendung des Residenzfunks. Die Neuigkeiten über die Vorgänge in der Eastside hörten sich erfreulich an, setzten SEELENQUELL jedoch zusätzlich unter Druck. Der TLD-Chef rief alle Einsatzleiter zu sich. Gemeinsam beobachteten sie eine Übertragung aus dem Magellan-Stadion. Kampfroboter trieben 50.000 Terraner zusammen, die sie wahllos auf den Straßen ergriffen oder aus Häusern holten. Unter den Betroffenen waren etwa zehntausend Kinder. Die Menschen durften nichts behalten außer ihrer Kleidung. Keinen Schmuck, keine Komgeräte, kein Spielzeug.
    Kampfroboter riegelten die Arena ab, in der Falo Gause damals die Organisation der Monochrom-Mutanten gegründet hatte.. Orbtonen überwachten den zügigen Ablauf. Erste Funksprüche von TLD-Agenten trafen ein. Sie bestätigten, dass es sich bei der Trivideo-Sendung nicht um eine Manipulation, sondern um einen tatsächlichen Vorgang handelte. Roi Danton bezähmte mühsam seinen Zorn. Er war der erste, der wieder Worte fand. „Dies ist eine neue Qualität in der Auseinandersetzung mit SEELENQUELL", stellte er bitter fest. „In diesem Augenblick endet der gewaltfreie Widerstand gegen die Besatzer." Residor senkte bestätigend den Kopf. Er aktivierte die Rundrufanlage und gab eine Reihe Kodes zur Benutzung frei. „An alle", fügte er hinzu. „Operation Brückenbauer läuft an. Wir stellen Kontakt zu Bostich her."
    Tia de Mym sah die Kampfroboter stehen. Sie entdeckte die winzige Bewegung der Strahler und stieß einen hastigen Ruf aus: „Nicht!" Der Ilt neben ihr verdrehte die Augen und brach gelähmt zusammen. Einer der drei Techniker im Hintergrund setzte sich in Bewegung. In der Deckung der TARA-6 V-UHS kam er auf sie zu. „Entschuldige bitte." Er trat neben sie und griff ihr ins Haar. Blitzschnell zog er das PsIso-Netz hervor und ersetzte es durch ein neues. Als sie keine Reaktion zeigte, atmete er erleichtert auf.
    Die TLD-Agentin deutete auf den bewusstlosen Ilt. „Es ist Gucky. Ihr könnt es mir glauben."
    „Tun wir. Aber Vorschrift ist Vorschrift." Der Mann kniete neben dem Fellbündel nieder und wiederholte. die Prozedur. Der Körper des Mausbibers blieb entspannt liegen. Er bäumte sich nicht auf. Kein Stöhnen drang über seine Lippen. Die Pulsfrequenz blieb konstant. Erst jetzt waren die Wächter überzeugt, dass es sich nicht um eine Hand SEELENQUELLS handelte. Bevor es zu Rückkopplungen des Netzes auf die empfindlichen Sinne des Mutanten kommen konnte, nahm der Techniker das Netz auch schon wieder ab. Niemand wollte, dass Gucky zu Schaden kam.
    Sie transportierten den Bewusstlosen ab. Tia machte sich auf den Weg zur Schaltzentrale. In den Röhrensystemen herrschte ein ständiges Kommen und Gehen. Sie sah viele Gesichter, die ihr fremd waren. Unter Garantie bewegten sich zurzeit mehr Menschen als sonst durch Alpha Karthago.
    Noviel Residor und Roi Danton reagierten auf das Ultimatum. Die TLD-Agentin erreichte die Halle und durchquerte die Schleuse. Die Einsatzleiter auf Terra hatten sich im Konferenzraum hinter der Sichtscheibe versammelt. Nur Tia fehlte noch. „N ach Tiffs Befreiung und Morkheros Tod ist Kraschyn SEELENQUELLS wichtigste Hand", hörte sie den TLD-Chef sagen. „Er füllt drei Funktionen aus; die des Oberbefehlshabers der Flotte, die des Tatos und die des Verkünders. Wir verfolgen mit unserem Einsatz zwei Ziele. Die Heimatflotte darf nicht in die Hände SEELENQUELLS fallen. Und den 50.000 Menschen im Magellan-Stadion darf kein Haar gekrümmt werden. Beide Ziele unter einen Hut zu bringen ist unsere Aufgabe. Wir haben knapp sechs Stunden Zeit, sie umzusetzen." Über die Chancen des Erfolgs sagte er nichts. Dazu war es zu früh. Sie ließen

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