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2098 - Hinter dem Kristallschirm

Titel: 2098 - Hinter dem Kristallschirm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Intriganten, Massenmörder, wahrhaft Große, Weise, Philosophen und solche, deren Name nur Schande bedeutet. Überliefert sind die Namen und Taten, vor allem der insgesamt siebzig noblen alten Familien, aus deren Reihen die Imperatoren stammten, die große Politik machten, riesige Flotten kommandierten und zahllose Schlachten gewannen. Ungezählt und von der Geschichte vergessen dagegen die Unbekannten, ohne die das alles niemals möglich gewesen wäre, von denen allerdings das Bild unseres Volkes geprägt wurde.
    Manch ein Zhdopanthi hätte sich an diesen ein Beispiel nehmen sollen, andere lebten genau in diesem Sinne: tapfer, diszipliniert, pflichtbewusst, unerschütterlich treu, ergeben dem Imperator und mehr noch dem Imperium als Ganzem ..." Roi nickte bedächtig. „Differenzierte Betrachtung ist zweifellos gut und richtig - aber ich kann all jene sehr gut verstehen, die dafür absolut keinen Sinn haben; jene nämlich, die es mit der negativen Seite der arkonidischen Mentalität und all dem damit Verbundenen zu tun bekamen."
    „Ich auch."
    Nahe dem Ausgang stand Kommandant Monkey wie eine unbewegliche Statue, flankiert von den beiden USO-Katsugos TOMCAT und SHECAT.
    Am anderen Ende des langovalen Konferenztisches unterhielt sich der weiße Haluter Blo Rakane mit dem Ara Zheobitt, dessen Biomasse eine wichtige Rolle im Plan der USO spielte. Sie alle warteten auf das Eintreffen der übrigen Delegationen. Mit zwei anderen Raumern war die LEMY DANGER, ein USO-Raumer der 800-Meter-NOVA-Klasse, erst vor kurzem als Nachzügler beim Arkon-System eingetroffen. Die ZENTRIFUGE II und die RIO TOCA - ein REMOTE-Steuerschiff der 2. LFT-Experimentalflotte - flogen nur wenige Kilometer entfernt auf gleichem tangentialen Kurs zum Kristallschirm. Im Hologlobus waren darüber hinaus Schiffe der LFT und der Arkoniden und Fragmentraumer hervorgehoben. „Wir erleben die Ruhe vor dem Sturm!" sagte Roi und zeigte ein kühles Lächeln. „Und ein erster Orkan könnte schon in wenigen Minuten losbrechen - es wird eine ... hm, mustre Gesellschaft zusammenkommen."
    „Die Brisanz ist offensichtlich", bestätigte Yart und schnitt eine Grimasse. Das Treffen war nicht ohne Zündstoff: Kraschyn und Aktakul hatten bis vor kurzem auf der anderen Seite gestanden, wenngleich als Hände. Bostich galt auch ohne SEELENQUELLS Einfluss als skrupelloser Imperialist, er und Monkey waren alles andere als Freunde. Roi Danton und Kraschyn hatten sich im Kampf um Terra gegenübergestanden.
    Keiner der Terraner hatte außerdem vergessen, dass Kraschyn noch vor seiner Versklavung durch SEELENQUELL persönlich die Vernichtung der ertrusischen Stadt Baretus befohlen hatte - aus freien Stücken. Yart schüttelte sich und hoffte, dass alle die unzweifelhaft vorhandenen Animositäten und Feindschaften überwanden. Im Endkampf gegen die Superintelligenz wäre nichts verhängnisvoller gewesen als ein Bruch der Verbündeten. Nur wenn sie alle an einem Strang zogen, konnte das Vorhaben gelingen. Monkey ist ja dafür bekannt, Klartext zu reden - wenn er redet...
    Als erster traf der Gesamtkommandant der Posbis und Ansprechpartner ein: Relebo von der BOX7443. Der elliptische, etwa einen Meter hohe, polierte Kunststoffkörper mit metallischem Kugelkopf und zwei, bis auf maximal fünf Meter Länge ausstreckbaren Tentakelarmpaaren schwebte auf einem Antigravpolster heran. Yart wusste, dass aus einer Klappe am Ellipsoidein schwerer Kombistrahler an einem sehr beweglichen Gliedergelenkarm ausgefahren werden konnte.
    Schon im Juli 1289 NGZ hatte der Posbi-Kommandant in 47 Tucani beim Kampf gegen die Tolkander erstmals von sich reden gemacht, und er war auch beim Kampf der Giganten dabei gewesen, als es am 28. März 1291 NGZ gegen MATERIA gegangen war.
    Kurz nach dem Posbi kamen die übrigen Teilnehmer dieser geradezu denkwürdigen, von dem USO-Chef initiierten Zusammenkunft: Reginald Bull wurde von Julian Tifflor, Cistolo Khan, Lotho Keraete, Bré Tsinga und Rudo K'Renzer begleitet. Letzterer war der Chef der sechs Kreuzerflottil len der LEIF ERIKSSON, zuvor Kommandant der RIO TOCA und der zweiten LFT-Experimentalflotte. Zum Schluss trafen Bostich, der von SEE-LENQUELL befreite Mascant Kraschyn und Ka'Marentis Aktakul ein, der schon einige Zeit vor Bostich hier vor Ort gewesen war und den Kontakt mit Sternvogels Leuten aufgenommen hatte. Monkey ergriff die Initiative und sagte in schnörkelloser Offenheit, um die fast körperlich spürbare Spannung gleich zu Beginn zu

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