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2098 - Hinter dem Kristallschirm

Titel: 2098 - Hinter dem Kristallschirm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Halle, dehnte sich aus und ließ die Temperatur nach oben schnellen.
    Sternvogel kannte die Parameter: Hochenergie-Abstrahlfeld mit enger Bündelung, pro Schuss vier Kilogramm Vergleichs-TNT in einem Treffpunktradius von drei Millimetern. Thermische Wirkung hierbei im Nullpunktsektor bei 134.000 Grad Celsius auf eine Zielentfernung von fünfzig Metern. Dann begann der für Strahler typische Leistungsschwund. Sargors Brust war durchschlagen worden. Augenblicklich loderten grellweiße Stichflammen rings um den Treffer, fraßen sich blitzschnell durch den gesamten Körper, die Energie des Strahls verdampfte explosionsartig das Körperwasser - und im nächsten Augenblick verschwand der Cel'Mascant in dem Glutball.
    Blauweißes Feuer expandierte machtvoll, die glühende Druckwelle verlief sich, leckte mit gierigen Zungen hinter Sternvogel her, der schweißgebadet; blinzelnd, mit angeschmortem Haar in Deckung hechtete, sich abrollte, aufsprang und weiterhetzte, keuchend, mühsam nach Atem ringend, gegen aufwabernden Dämmer und Funkenreigen vor den Augen ankämpfend. Schon war die nahende Verstärkung zu hören. Der USO-Spezialist warf sich in höchster Eile Richtung Transmitter, brauchte nicht mehr als einige Sekunden, um sich der korrekten Justierung zu versichern.
    Der hyperenergetische Transmitterbogen entstand, stabilisierte seine grüne Farbe, umgab das blauschwarze Wallen. Schon fühlte Sternvogel den Zug des Entstofflichungsfeldes - es kam ihm wie ein gähnender Schlund, ein Tunnel ins Nirgendwo vor, als er die Bombe ablegte. Eine Walze aus Feuer vernichtete die komplette Etage, in der sich die Kontrahenten aufgehalten hatten. Sternvogel aber hatte sich schon in Sicherheit gebracht...
    Aus: Die Kunst des Krieges, Sunzi (auch Sun Dse und ähnlich geschrieben), um 500 v. Chr.
    Ohne Aussicht auf Vorteile setz keine Armee in Bewegung! Ohne Aussicht auf Erfolg setz keine Truppen ein! Ohne Gefahr kein Kampf. Kein Herrscher soll aus Wut einen Krieg anfangen. Kein Feldherr soll aus Verärgerung eine Schlacht schlagen. Nur wenn Vorteile absehbar sind, soll man zum Kampf schreiten; sind keine Vorteile abzusehen, so soll man den Kampf unterlassen. Die Wut des Herrschers mag sich wieder in Frohsinn, der Ärger des Generals wieder in Heiterkeit verwandeln. Doch ein Staat, der untergegangen ist, wird nicht wiedererstehen, und ebenso kann man Tote nicht wieder zum Leben erwecken... In hundert Schlachten Sieger zu sein ist nicht der Gipfel der Kriegskunst; der Gipfel der Kriegskunst ist, die Armeen des Gegners ohne Blutvergießen niederzuzwingen...
     
    9.
     
    31. Mai 1304 NGZ, 11.45 Uhr Reginald Bull Es ist soweit, der einerseits ersehnte, andererseits furchtsam erwartete Ernstfall, durchfährt es Bull, als im bis dahin lückenlosen, unüberwindlichen Kristallschirm ein kreisförmiges, 20.000 Kilometer durchmessendes Loch aufreißt. In der LEIF ERIKSSON wird ein geraffter, kodierter Funkimpuls empfangen, der von dem Schleusenschiff KYRIO stammt; die Meldung gellt überlaut: „Die Kralasenen an Bord bemühen sich, die Strukturlücke so lange wie nur möglich offenzuhalten es dürften aber dennoch nur wenige Minuten sein ..." Es läuft mal wieder auf die letzte Sekunde hinaus ... Bullys nächster Gedanke gilt seinem Freund, der sich auf Arkon III in SEELENQUELLS Gewalt befindet. Er schluckt trocken, beherrscht sich, um nicht laut zu brüllen. Bull glaubt nicht, dass eine einzige Sekunde Verzögerung Perry außer Gefahr bringt. Wir müssen uns darauf verlassen, dass SEELENQUELL Perry nicht tötet. Er räuspert sich, gibt mit einer ihm selbst fremden, krächzenden Stimme den Startbefehl - 70.000 der arkonidischen Schiffe werden weiterhin vor dem Arkon-System in Stellung bleiben für den Fall, dass SEELENQUELL an Bord eines Raumschiffs die Flucht planen sollte.
    Die 20.000 Schiffe der Heimatflotte Sol, die 60.000 der Posbis und 80.000 der Arkoniden dringen in den Hyperraum ein: Aus dem gravomechanischen Sogfeld des Hamiller-Punktes entsteht das Pseudo-Black-Hole des Metagrav-Vortex, in das hineinzustürzen die Raumer scheinbar. bestrebt sind. Gleichzeitig bauen die Grigoroff-Projektoren die gleichnamige Schicht auf. Sie hüllen die Schiffe allseitig ein und erzeugen einen autarken Mikrokosmos, der annähernd nach dem Prinzip des Kalupschen Kompensationsfelds arbeitet. Allerdings ist die Grigoroff-Schicht wesentlich ausgereifter, nicht auf den schmalen Grat der Librations- oder Halbraumzone angewiesen und in sich energetisch

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