2109 - Tagebuch der SOL
sind zusammen aufgewachsen... Es funktioniert einfach nicht so, wie es sich alle vorstellen."
Beide ließen die Gehirntentakel hängen. Dann sagte Basch plötzlich: „Aber... dann haben wir doch gar kein Problem! Wir sagen einfach allen, dass wir kein Paar sein werden. Das haben sie uns schließlich nicht vorzuschreiben, es ist immer noch unsere Entscheidung. Und wir sind uns einig, nicht wahr?"
„Ja, aber ... die Feier? Sie geben sich doch alle schon so viel Mühe!"
„Die gestalten wir einfach um. Wir organisieren eine Einweihungsfeier und laden die Terraner dazu ein!"
„Basch, was würde ich nur ohne dich machen! Du bist eben doch die Beste!"
„Weiß ich. Und jetzt ziehen wir uns wieder an und verschwinden von hier. Was hältst du davon, wenn wir uns einfach davonschleichen, nur heute Abend? So wie früher? Wir streifen noch mal durch das Trümmerfeld, schnuppern ein wenig Abenteuer, tun so, als wären wir wieder vier Jahre alt?"
Shoys Augen leuchteten auf. „Meinst du wirklich, ich kann das? Schließlich bin ich jetzt der Lord, das Oberhaupt der Mom'Serimer ... Da kann ich doch nicht einfach..."
„Kannst du eben doch", grinste Basch. „Es gibt niemanden mehr, der dir Vorschriften machen darf. Also, worauf warten wir?" Sie angelte nach ihren Sachen und zog sich an.
Nach kurzem Zögern sprang auch Shoy in seine Klamotten. Gemeinsam schlichen sie davon, noch einmal um der alten Zeiten willen.
*
Am 31. Oktober 1306 NGZ wurden Schiffsführung, Unsterbliche und Freunde offiziell zur Eröffnung der Scherbenstadt eingeladen. So fand sich eine vielköpfige Delegation am Zentralachsantigravschacht ein, wo bereits Lord Carampo, Basch Fatingard und ihre Vertrauten auf sie warteten und sie feierlich in Empfang nahmen.
Vom Schacht aus führte ein ausgebauter, vier Meter hoher Korridor mit Beleuchtung und festen Bodenplatten durch die Trümmerzone zur Stadt. Selbst Riesen und Schwergewichte wie Icho Tolot und Keifan konnten diesen Weg mühelos passieren.
Der Korridor endete in einem zwölf Meter durchmessenden, vier Meter hohen Raum am Rand der Stadt.
„Dies ist die Lordklause", erläuterte Lord Carampo voller Stolz.
Die Einrichtung bestand aus zehn Sesseln für die Galaktiker und zehn für die Mom'Serimer. Der Konferenztisch war höhenverstellbar, zudem gab es Terminals mit Anbindung zum Bord-Kommunikationssystem. An einer Wand befand sich das „Büro" des Lords mit ebenfalls an SENECA angeschlossener Arbeitsplatte, einem speziell gestalteten Arbeitssessel und zwei Besuchersesseln.
Von hier aus übte Shoy sein Amt aus, wenn er nicht gerade die Bauarbeiten in der Stadt beaufsichtigte. Der Raum war indirekt ausgeleuchtet, und die Versorgung mit Speisen und Getränken ließ nichts zu wünschen übrig.
Eine detaillierte holografische Darstellung zeigte, wie groß und gut ausgebaut die Scherbenstadt inzwischen war. Die Aufteilung der Räumlichkeiten, Bereiche und Ebenen war gut durchdacht.
„Natürlich haben wir noch jahrelang zu arbeiten, bis alle Mom'Serimer hierher umziehen können", schloss Shoy den virtuellen Rundgang. „Aber jetzt haben wir sehr gute Grundvoraussetzungen, die Infrastruktur stimmt, und wir können uns Stück für Stück weiter ausdehnen. Gleichzeitig wird das Trümmerfeld geräumt, und der Flansch kann problemlos betreten werden. Selbstverständlich habt ihr jederzeit Zugang zu unserer Stadt, ohne Anmeldung oder sonstiges Szenario. Kommt nach Belieben hierher!
Ich möchte euch im Anschluss ohnehin bitten, euch umzusehen und an den Feierlichkeiten teilzunehmen, die wir geplant haben. Meine Artgenossen haben mit großer Begeisterung das Fest vorbereitet, es gibt besondere Beleuchtung, an exponierten Stellen sind Büffets aufgestellt, und natürlich gibt es auch Spiele. Bitte fühlt euch wie zu Hause, ihr habt überall guten Zugang, abgesehen von einigen Bereichen, die für Tolotos ...", er warf dem Haluter einen vergnügten Blick zu, „... vielleicht etwas schwer zugänglich sind. Basch und die anderen werden euch herumführen und eure Fragen beantworten. Ich selbst übernehme gern die Führung von Atlan und Fee Kellind, wenn es recht ist."
Damit zeigten sich alle einverstanden. Fee Kellind durfte Arlo nicht mehr lange auf dem Arm behalten; die jungen Mom'Serimer waren viel zu angetan von dem menschlichen Baby mit dem rosigen Gesicht und dem herzlichen Lachen.
Jeder von ihnen wollte den Kleinen herumschleppen, ihn knuddeln und mit ihm spielen.
Die Kommandantin war zuerst
Weitere Kostenlose Bücher