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2109 - Tagebuch der SOL

Titel: 2109 - Tagebuch der SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Informationen aus dem alten Kimbaner herauszukitzeln. Nun, diese paar Wochen bis zum 19. November wird er jetzt noch herumbringen können, und dann werden wir weitersehen.
    Arlo ist nach wie vor mein Sonnenschein und natürlich weiterhin der Anführer der 47-köpfigen Kinderschar, und mit Porto bin ich immer noch zusammen und glücklich wie am ersten Tag. Ich bin jetzt 44 Jahre alt, und er ist 62.
    Da haben wir noch sehr viel Zeit vor uns, und irgendwann werde ich vielleicht doch wieder unsere zabelonischen Fruchtbarkeitszwinkel auspacken. Wenn wir zurück in der Milchstraße sind oder irgendwo anders, ist ja völlig egal. Wir haben das Glück, dass wir unsere Heimat immer bei uns haben. Und Arlo scheint es genauso zu gehen, er liebt das Schiff und kennt es inzwischen besser als jeder von uns.
     
    9.
     
    Der Fund
     
    Ab Mitte November 1311 NGZ wurde eine sich langsam steigernde Spannung an Bord spürbar. Auch die Bewohner der Scherbenstadt bebemerkten das, denn es kamen fast keine Besucher mehr, nicht einmal Trim und Startac.
    „Wer hätte das je gedacht!", sagte Basch am 17. November voller Stolz zu Shoy. Die beiden waren immer noch unzertrennliche Freunde, obwohl sie inzwischen beide jeweils ein Kind hatten. Basch kümmerte sich allerdings meist um beide Kinder, denn sie wollte, dass sie einst so gute Freunde wurden wie ihre Elterteile. Die Kleinen waren entsprechend aufgeweckt, quirlig und neugierig wie alle Kinder und heckten andauernd Streiche aus.
    Shoy war in seiner Stellung als Lord nach wie vor unangefochten. Die Mom'Serimer waren mit ihrem Leben sehr zufrieden, und sie konnten inzwischen ein beachtliches Werk vorweisen: Der Trümmerbereich des SZ-2-Flansches war inzwischen zur Hälfte aufgeräumt oder rekonstruiert und begehbar geworden. Die vor Jahren begonnenen Aktivitäten im SZ-1-Flansch brachten es bereits auf zwanzig Prozent.
    Die Scherbenstadt besaß inzwischen einen Durchmesser von mindestens tausend Metern und bot mittlerweile Platz für alle rund 110.000 Mom'Serimer. Die Alten aus der NACHT waren schon lange dahingegangen, Shoy und Basch waren bereits elf Jahre alt, und eine neue Generation wuchs heran, die nur noch die SOL als Heimat kannte.
    Shoys Mutter Shah sowie Kosch waren vor einem Jahr gestorben.
    Und sie vergrößerten die Stadt weiterhin. Es gab immer noch genug Platz und vor allem sehr viel aufzuräumen, die Hälfte war für sie noch lange nicht genug.
    „Ja, es ist alles gut geworden", sagte Shoy. „Und in zwei Tagen werden unsere Freunde Wassermal erreichen.
    Sie werden eine Galaxis auf den Kopf stellen, während wir hier in Ruhe weitermachen. Wollen wir einen Spaziergang unternehmen?"
    Bevor Basch antworten konnte, stürmte ein Arbeiter aufgeregt in die stets offen zugängliche Lordklause.
    Niemand musste sich anmelden oder einen Termin vereinbaren. „Lord Carampo, du musst sofort kommen!
    Schnell! Es eilt!"
    Shoy konnte keine Fragen stellen, er brauchte seinen Atem zum Laufen, um mit dem Jüngeren Schritt halten zu können. Das Transportband reichte nur ein kurzes Stück, dann kamen sie im Trümmerfeld an. Die Hälfte, die übrig war, war noch genauso unbekannt und gefährlich wie zuvor die gesamte Sektion. Hier gab es keinen Zugang zu SENECA, die Bauarbeiten waren stets ein aufreibendes Abenteuer, eine täglich neue Herausforderung.
    Sie rannten durch einen neuen Stollen tief in das Trümmerfeld hinein. Shoy fühlte sich sofort an seine Jugendabenteuer erinnert, und ein seltsames Gefühl beschlich ihn. Unwillkürlich verlangsamte er und stellte die Gehirntentakel auf.
    Basch kam an seine Seite und griff nach seiner Hand. „Hörst du das auch?", flüsterte sie atemlos.
    „Ja, und ich rieche es. Es ist genau wie früher - nichts hat sich verändert..."
    Von vorne, am Ende des Ganges, scholl ihnen aufgeregtes Geschnatter entgegen, und eine Horde Mom'Serimer sprang herum.
    „Doch", sagte Basch. „Doch."
    Der kurze, verzauberte Moment verging, und sie erinnerten sich an das Heute. Mit wehenden Tentakeln beschleunigten sie wieder und näherten sich der nahezu hyperventilierenden Bautruppe.
    Shoy Carampo drängte sich durch seine Artgenossen und stand vor einer zerfaserten, aus geschmolzenen Materialien bestehenden Wand, zu deren Durchbruch die Arbeiter gerade angesetzt hatten. Er schaute durch die Lücke - und erstarrte.
    „Hojii!", entfuhr es ihm. Zwischen den Metallsplittern war ausschnittsweise ein transparentes, nicht beschädigtes, wie gläsernes Behältnis

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