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2110 - Der Gute Geist von Wassermal

Titel: 2110 - Der Gute Geist von Wassermal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sagte Tekener.
    „Das wäre fatal", murmelte Roman Muel-Chen. „Von Superintelligenzen habe ich inzwischen die Nase voll."
    Mehrere Anwesende lachten beipflichtend.
    „Nein, keine Superintelligenz", versicherte der Kimbaner. „Nur eine höher stehende geistigseelische Wesenheit. Dennoch ist er auf seine Art allgegenwärtig und kontrolliert die Grenzen von Wassermal lückenlos.
    Niemand kann unbefugt in diese Galaxis einfliegen oder anderweitig eindringen."
    „Okay!", sagte Ronald Tekener mit schlecht verhohlener Ungeduld. „Der Gute Geist prüft alle Besucher auf ihre moralische Eignung. Und wer nicht geeignet ist?"
    „Der wird mit mentalen Mitteln verscheucht", antwortete Kascha. „Notfalls setzt der Gute Geist stärksten suggestiven Druck ein. Sogar mentalstabilisierte oder sonstwie psychisch resistente Individuen sind dem selten gewachsen."
    „Selten", wiederholte Icho Tolot. „Was geschieht mit den Ausnahmen?"
    „Gegen sie werden die Prinzenkrieger eingesetzt", berichtete der Kimbaner und hob die Hände, als wolle er eine Flut von Fragen abwehren. „Ich habe keine Ahnung, wer die Prinzenkrieger sind und wie sie vorgehen.
    Aber es soll sich um eine unbesiegbare militärische Macht handeln. Ich habe fremde Intelligenzen an einer Sammelstelle darüber reden hören. Sie wussten aber nur von Gerüchten und verstummten jedes Mal, wenn ich mich ihnen näherte."
    „Du hast den Begriff Sammelstelle jetzt schon mehrfach erwähnt", stellte Tekener fest. „Du sagtest auch, dass alle, die moralisch geeignet sind, zu einer Sammelstelle geschickt werden. Wer nicht geeignet ist, würde verscheucht. Was ist dann mit uns? Wir wurden weder verscheucht noch an eine Sammelstelle verwiesen.
    Moralisch ungeeignet sind wir für den Guten Geist anscheinend nicht, aber offenbar auch nicht ganz eindeutig geeignet."
    „Fliegt nicht fort! Wartet hier ab!", wiederholte Tolot die Anweisung des Guten Geistes. „Worauf sollen wir warten? Und warum hat der Gute Geist Atlan geholt? Und ist er überhaupt gut?"
    „Daran zweifle ich nicht", sagte der Kimbaner mit leiser Stimme. „Irgendetwas hat den Geist bewogen, uns anders zu behandeln als gewöhnliche Besucher. Aber ich bin sicher, dass er nichts Böses im Schilde führt.
    Wahrscheinlich hat er etwas mit Atlan vor, aber er verfolgt keine negativen Ziele. Wir sollten dem Guten Geist vertrauen und seiner Weisung folgen."
    „Ich schlage vor, dass ihr euch die Minuten des Kontaktes mit dem Guten Geist als Holodarstellung vorführen lasst", erklärte SENECA. „Ich habe alles aufgezeichnet."
     
    *
     
    Die Szenerie baute sich von einem Augenblick zum anderen innerhalb der Kommandozentrale der SOL. auf: Es waren die Holodarstellungen von zwei Szenen, die SENECA so in die Zentrale projizierte, dass jede Person sie von ihrem Platz aus genauso verfolgen konnte wie alle anderen Personen.
    Ronald Tekener saß mit verschränkten Armen in seinem Kontursessel und beobachtete konzentriert sowohl die Darstellung innerhalb des Labors mit dem Sarg und die Darstellung innerhalb der Hauptzentrale. Alles wirkte völlig normal.
    „Habt Geduld!", mahnte das Holo Mohodeh Kaschas, hob die Hände leicht an und drückte die Fingerspitzen gegeneinander. Der Kimbaner ließ die Hände auf die Armlehnen seines Sessels sinken und lehnte sich behaglich zurück. Als er die Hände wenig später wieder zusammenführte, starrte Atlan in dem Hologramm plötzlich wie elektrisiert auf die Fingerspitzen, als würde er dort etwas sehen, was ihn schockierte. Doch dort war nichts.
    Tekener schüttelte unwillkürlich den Kopf. Er begriff nicht, wie der Arkonide, dieser streng logisch denkende und nur Fakten anerkennende Mann, der früher als Lordadmiral der USO einmal sein Vorgesetzter gewesen war, so gebannt auf pure Luft starrte und dabei stumm die Lippen bewegte.
    Beinahe hätte er vergessen, dass er nur die Holodarstellung eines vergangenen Ereignisses sah.
    Im nächsten Augenblick verschwand die Anspannung wie weggewischt aus dem Gesicht von Atlans Holo. Seine Miene wirkte plötzlich gelöst und zeugte von freudiger Erregung.
    Wie die Mienen aller anderen Holodarsteller.
    Auf allen Gesichtern war sozusagen das große Lächeln ausgebrochen, auf den Gesichtern der Frauen und Männer in der Zentrale wie auch in dem Labor mit dem Sarg. Mit einem Sarg, dessen Wandungen deutlich wahrnehmbar dünner und dünner wurden.
    Bis sie ganz verschwanden - und nicht nur sie, sondern auch der unbekannte Humanoide.
    Und ebenso

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