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2113 - Gefangen in der Zitadelle

Titel: 2113 - Gefangen in der Zitadelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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den Eindruck, dass er voll und ganz hinter den Zielen stand, die die Bevölkerung des Planeten verfolgte. Er wollte nicht nur verdienen, sondern auch die Not und das Elend lindern, das hier herrschte.
    Er griff nach dem Datenträger, doch ich zog die Hand schnell zurück.
    „Was willst du?", fragte Kirg. „Ein höheres Gehalt?"
    „Nein. Ich will endlich erfahren, was hier los ist. Wir befinden uns jetzt seit fast einem Jahr auf Aeusen XIV, aber du siehst in mir noch immer einen Fremden. Man behandelt uns wie Aussätzige. Man spricht nur das Nötigste mit uns, man schneidet uns ..."
    „Ihr seid Fremde", fiel er mir ins Wort. „Was wissen wir denn über euch? Du könntest ein Agent des Reiches sein, der uns aushorchen will, der jede Woche mit einem versteckten Hypersender einen Bericht an die Valenter schickt und sie über alle Entwicklungen auf Aeusen auf dem Laufenden hält..."
    „Nach einem Jahr? Ihr habt uns beobachtet. Wenn es solch einen Sender gäbe, hättet ihr ihn gefunden. Warum habt ihr uns nicht schon längst umgebracht, wenn ihr uns dermaßen misstraut?"
    Kirg zögerte. „Weil wir ... nicht wie das Reich sind", sagte er dann. „Weil wir die Methoden des Reichs ablehnen und uns ihrer niemals befleißigen werden. Schon allein deine Frage beweist, dass du im Geist ein Kind des Reichs bist. Du akzeptierst das Vorgehen des Reichs, hältst es für ganz normal.
    Aber ist es auch richtig?"
    Ich zögerte ebenfalls. Ich dachte daran, was auf Sivkadam geschehen war und was ich dort erfahren hatte. Und daran, dass die Valenter uns einfach auf einer Welt ausgesetzt hatten, die sie Minuten später mit Feuer und Schwert verwüsten würden.
    „Nein", sagte ich schließlich. „Nein."
    Kirgs Blick war noch immer sehr nachdenklich.
    „Willst du mir verraten, wieso es zu dieser Strafexpedition gekommen ist?"
    „Gehorsam rangiert über Wertschöpfung. Die Autorität der Reichstruppen darf niemals ungestraft untergraben werden ..."
    „Bitte?"
    Der Aeusener lachte tief und bellend auf. „Das war nicht die erste Strafaktion gegen unsere Welt, Ikanema, sondern die fünfte."
    Entsetzt sah ich ihn an.
    „Und jede hat schwerste Schäden verursacht. Die Valenter verschonen bei ihren Aktionen zwar die Industriezentren, aber wie gesagt ... Gehorsam ist ihnen noch wichtiger als Tributzahlungen. Und es sind nicht nur die Strafaktionen ..."
    Kirg ging zu einem Schrank, öffnete ihn, holte einen Beutel und ein optisches Vergrößerungsgerät hervor. Er öffnete den Beutel und schüttete etwas auf die Linse des Geräts, was wie feiner Staub aussah.
    Dann schaltete er das elektromagnetische Vergrößerungsfeld ein. In der elektronenoptischen Abbildung, die durch Brechung der hindurchgehenden Elektronenstrahlen entstand, erkannte ich, dass der vermeintliche Staub aus winzigen Objekten bestand, die etwa einen halben bis ganzen Millimeter groß waren. Sie waren eindeutig künstlichen Ursprungs und maschinell.
    „Hochkomplexe, ursprünglich flugfähige Mikromaschinen", sagte Kirg, „Produkte einer Nanotechnologie, der unsere Technik nichts entgegenzusetzen hat. Unsere gesamte Wirtschaft, Technik und Infrastruktur ist von diesen mikroskopisch kleinen Maschinen infiltriert. Sie können auf Befehl des Reichs jederzeit tätig werden und einfach alles zusammenbrechen lassen. Das ist - neben den Strafexpeditionen - bereits zweimal geschehen und hat die Bevölkerung und unsere Zivilisation weit zurückgeworfen. Nach dem Einsatz dieser Maschinen mussten wir praktisch wieder von vorn anfangen. Sie lassen industrielle Anlagen zu Staub zerfallen, sie zerstören Datenbänke und elektronische Aufzeichnungen ..."
    „Warum?", unterbrach ich ihn. „Warum?"
    „Weil wir niemals aufgegeben haben und niemals aufgeben werden. Weil wir uns nicht einem Herrscher unterwerfen, den wir nie gesehen haben. Weil wir keine Tribute für die Finanzierung von Kriegen zahlen, die irgendwo im Kosmos von den Konquestoren des Reichs Tradom geführt werden."
    Revolutionäre, wurde meine Vermutung zur Gewissheit. Aeusen XIV ist ein Planet von Revolutionären.
    „Aber es handelt sich doch immerhin um gerechte Kriege", erwiderte ich. „Um Kriege, die gewiss auch zu unserem Schutz geführt werden."
    Kirg hatte sich in Rage geredet. „Diese Argumente sind reine Propaganda! In Wahrheit werden die Völker Tradoms blutig unterdrückt. Nichts anderes!"
    Ich versuchte, andere Argumente zu finden, mit denen ich Kirgs Worte widerlegen konnte. Aber ich fand keine, und ich

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