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Commander Scott 11 - Versklavte Erde

Commander Scott 11 - Versklavte Erde

Titel: Commander Scott 11 - Versklavte Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Kern
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Von seinem Platz an den Kontrollen aus sah er die Schirme, die Skalen und Uhren und sein Spiegelbild in einem polierten Metallstreifen; ein hartes, nicht mehr junges Gesicht, gefurcht und geprägt von den Wechselfällen des Lebens. Es gefiel ihm nicht recht, was er sah, und er kam sich ein wenig wie ein Narr vor.
    Der Gedanke störte ihn. Er hob die Augen und sah auf den Schirmen in kristallener Klarheit das Bild des Raumes vor sich - die feindselig und hochmütig flimmernden Sterne, die blassen, wirren Schleier ferner Sternennebel, dunkle Flecken interstellaren Staubes, der das Licht dahinter auslöschte. Voll beiläufiger Gleichgültigkeit betrachtete er dieses Bild, ehe er die Vergrößerung so einstellte, daß er den nahen Raum gut beobachten konnte.
    Nichts…
    Nichts auf den Schirmen, nichts auf den Instrumentenskalen, kein Zeichen irgendwelcher Aktivität vom sündhaft teuren Larvik-ShawDetektor für Raumstörungen, auf dessen Einbau seine neuen Partner bestanden hatten. Der Gedanke an sie vertiefte die Falten auf seiner Stirn. Vierzig Jahre harten Lebens, in denen er tausendmal seine Existenz aufs Spiel gesetzt hatte, und jetzt sollte er das auf ein vages Versprechen hin wieder tun. War diese Reise eine Entenjagd, dann war er erledigt, genau dort, wo er als Teenager mit dem Glanz der Sterne in den Augen und Romantik im Herzen angefangen hatte.
    Der Sternenglanz war erloschen, die Romantik verwelkt, nur die Unruhe war geblieben. Die Hoffnung, daß er es diesmal schaffen würde. Die symbolische Goldader, den Haupttreffer der Lotterie, der Reichtümer über ihn ausgießen und ihn an die Küste des Luxus und Wohllebens treiben würden. Oh, passiert war das schon öfter. Eng Kyle hatte es geschafft, Heeb Moreton, Ole Elverum - die Namen klangen in seinen Ohren wie das Dröhnen von Trommeln. Eine Handvoll unter Tausenden, aber sie hatten bewiesen, daß es möglich war. Ein Mann mußte Mut haben - und Glück. Vierzig Jahre lang hatte er seinen Mut bewiesen. Jetzt war es höchste Zeit, daß ein bißchen Glück dazukam.
    Er stand auf und ging zum Larvik-Shaw. Auf dem Schirm des Gerätes war ein Netz spinnenwebenartiger Linien zu erkennen, wenn ungeheuer empfindliche Detektoren in den Raum ausgriffen, um Störungen festzustellen. Ein elektromagnetischer Sturm ließ das Gerät zum Beispiel stark reagieren. Eine nahe Masse, ein Schwereknoten, irgendeine Veränderung im normalen Kontinuum wurde vom Instrument mit Sicherheit aufgezeichnet, doch bisher war nichts festzustellen gewesen.
    Gereizt schlug er mit der Faust auf das Gehäuse. »He, Pop, beruhige dich wieder! ,Das Ding kostet doch Geld!«
    Neil Quimper war halb so alt wie Rowan und sah noch viel jünger aus. Sein Gesicht war rund, das Haar glatt gekämmt, und um die Lippen schien ständig ein leichtes Lächeln zu liegen. Seine blauen Augen verrieten hohe Intelligenz.
    Er trat in den Kontrollraum und schaute auf die Schirme. »Noch immer nichts?« fragte er.
    »Nein. Ich zweifle schon daran, daß es da je etwas zu sehen gibt«, erwiderte er gereizt. »Drei volle Wochen und noch immer nichts. Ich dachte, du hast dir das alles vorher ausgerechnet.«
    Quimper zuckte die Achseln. »Ich doch nicht, Pop. José Oveido. Ich hab doch nur geholfen, das Geld beizubringen, oder?« Er war der verwöhnte Sprößling einer reichen Familie und wollte sich nur ein wenig im Sonnensystem umschauen, ehe er sich zu einem netten, gemütlichen Job an einem Schreibtisch niederließ. Sein Geld war wichtig gewesen: Geld für Treibstoff, Lebensmittel, den teuren Detektor und um die Gläubiger zu bezahlen, denen das Schiff eigentlich gehörte. Sein Geld also, Rowans Schiff und Oveidos Wissen. »Noch kein Glück, mein Freund?« fragte Oveido nun mit betont ruhiger Stimme. »Nun, das war zu erwarten. Wir suchen nach einem Staubkörnchen in einem Ozean der Leere. Meine Kalkulationen beweisen jedoch, daß wir sehr nahe dran sein müssen.«
    »Wenn du dich nicht verrechnet hast«, wandte Rowan bitter ein.
    »Nicht ich, mein Freund.« Oveido war mittleren Alters und sah aus, als habe er in seinen Kleidern geschlafen. »Wenn jemanden die Schuld trifft, dann ist es der Computer in Madrid. Meine Kalkulationen waren außerordentlich genau, und die Sternenkarten, die ich dazu benützte, reichten über mehr als hundert Jahre. Zafra existiert. Weißt du, warum ich diesen Namen wählte? Es war der Name meiner Frau; möge Gott ihrer Seele Frieden schenken. Auch sie wich aus, auch sie war der Inbegriff eines

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