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2113 - Gefangen in der Zitadelle

Titel: 2113 - Gefangen in der Zitadelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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war zum Glück klug genug, nicht die leeren oder sinnentstellenden Worthülsen zu wiederholen, die ich jahrelang auf Pombar gehört und - ich musste es mir eingestehen - tatsächlich verinnerlicht hatte.
    Was blieb mir anderes übrig, als Kirgs Worte zumindest zu überdenken, wenn nicht sogar zu akzeptieren? Ich hatte selbst gesehen, am eigenen Leib erfahren, was auf Sivkadam vor sich ging. Ich wusste längst, dass selbst Piraten Tribute zahlen mussten. Und nun Aeusen XIV ...
    Ich brauchte nur die Mikromaschinen anzusehen, an die Strafexpedition zu denken. Das waren Dinge, die sich beweisen ließen.
    Die Propaganda der Mächtigen hingegen bestand nur aus leeren Worten, für die sie jeglichen Nachweis schuldig blieben.
     
    *
     
    Ich führte an diesem Abend noch ein zweites Gespräch.
    Mit meiner Freundin Tratto, außer mir der einzigen anderen Überlebenden der Gruppe, die die Valenter einfach auf Aeusen XIV ausgesetzt hatten.
    „Was ist das Trümmerimperium?", fragte ich. „Ich habe noch nie davon gehört. Ist es eine spirituelle Instanz wie das Auge Anguelas?"
    Tratto reagierte, wie ich es erwartet hatte. Ihre - manuelle - Arbeit auf Aeusen XIV erledigte sie problemlos, doch wenn man sie auf etwas ansprach, zog sie sich in einen ihrer hysterischen Anfälle zurück, bei denen sie dann völlig unansprechbar war.
    „Das Trümmerimperium ist auf vielen Welten galaxisweit präsent, nicht wahr?", sagte ich. „Doch es ist keine Religion, sondern eine gesichtslose Bewegung, die für gesellschaftliche Gerechtigkeit und den Sturz des Reiches Tradom einzutreten scheint."
    „Wofür es keinen gesicherten Beweis gibt!", sagte Tratto und wich vor mir, zurück, als würde ich sie körperlich bedrohen.
    „Seit wann bist du jetzt schwanger?", trieb ich sie weiterhin in die Enge. „Seit einem Jahr sind wir jetzt hier auf Aeusen XIV, und dein Leib schwillt nicht an. Du bist gar nicht schwanger, nicht wahr? Dein Zustand ist eine reine Scheinschwangerschaft ... entweder eine Wunschvorstellung, die so mächtig wurde, dass du mittlerweile selbst daran glaubst, oder aber ein Trick, um von deinem eigentlichen Geheimnis abzulenken. Was ist dein Geheimnis, Tratto?"
    Aber Tratto schwieg. Sie war noch immer die einzige Freundin, die ich hatte, und so tolerierte ich ihr Stillschweigen.
    Monatelang.
    Bis dann, nach fast insgesamt anderthalb Jahren auf diesem Planeten, zum ersten Mal wieder ein Raumschiff auf Aeusen XIV landete.
    Vergangenheit: Pirguso Es war ein Frachter, ein so alter Kahn, dass er auf Pombar wahrscheinlich aus Sicherheitsgründen gar keine Landeerlaubnis bekommen hätte.
    Sein Kommandant stank.
    Er verströmte einen beißenden Körpergeruch, der mich würgen ließ. Einen Hauch von Grab und Verwesung, unter die sich eine Spur von Exkrementen und Erbrochenem mischte, durchsetzt von einem Anflug von der scharfen Ausdünstung eines Raubtiers und der benebelnden eines Aasfressers. Bevor zwei Besatzüngsmitglieder mich in seinen Bereitschaftsraum führten, wusste ich schon, dass er ein Schlomm war.
    Pirguso war nur etwa halb so groß wie ich. Ein weites braunes Gewand bedeckte seinen gesamten Körper, und sein Gesicht wirkte finster. Doch in seinen kleinen Augen funkelte lebhafte Intelligenz.
    Nach anderthalb Jahren war sein Schiff das erste, das auf dem Planeten der Revolutionäre gelandet war, und ich befürchtete, dass ich weitere anderthalb Jahre oder noch länger warten musste, bis sich die nächste Gelegenheit bot, Aeusen XIV endlich zu verlassen.
    Ich redete praktisch um mein Leben, und es störte mich nicht, dass ich meine Ausbildung schamlos übertrieb.
    „... und ich habe Erfahrungen als Pilot aufzuweisen und als Reaktorbauingenieur, und ich habe zahlreiche andere technische Fertigkeiten, ich kann als Techniker praktisch überall eingesetzt werden, und meine Freundin Tratto ist kräftig und praktisch veranlagt und ..."
    Eins stand für mich fest: Tratto war bei aller Geheimniskrämerei noch immer meine Freundin, und ich würde diese öde Welt nicht ohne sie verlassen. Ich verdankte ihr mein Leben, und das würde ich ihr niemals vergessen.
    „Es tut mir Leid", erwiderte der Eigner der ZIGZAG, während Aasfliegen ihn umschwirrten, von denen ich nicht einmal ahnte, wie sie sich an Bord eines Raumschiffs halten konnten. „Aber du bist untauglich für den Dienst an Bord eines Raumschiffs. Einfach nicht erfahren genug. Was soll ich mit dir anfangen? Meine Mannschaft ist vollständig und ..."
    Seine Mannschaft war

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