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2115 - Anguelas Auge

Titel: 2115 - Anguelas Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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überlagert und durch Interferenz auslöscht und das Ziel gravomechanisch zermalmt. Leider nur geringe Reichweite - rund fünfzigtausend Kilometer."
    Was der Jankaron sagte, entsprach zweifellos dem Inhalt der ihm Vermittelten Schulung durch den CoJito-Planetenjäger. Die Informationen betrafen Handhabung und Basisprinzip; von einem tieferen Verständnis dessen, was damit verbunden war, konnte schwerlich die Rede sein. Roxo bemerkte meinen Blick und schien zu ahnen, was ich in diesem Augenblick dachte: Sein Schnabelklappern wirkte verlegen.
    Ich wusste, dass die Terraner das Aggregat partiell zerlegt und vermessen hatten, ohne jedoch über die Innereien der Einzelteile Aussagen treffen zu können.
    Materialforschung und die Funktionszuweisung der Baugruppen unter hyperphysikalischen Gesichtspunkten hätten Wochen oder Monate beansprucht, zumal die Waffe bei einer kompletten Zerlegung vielleicht hinterher nicht mehr funktioniert hätte. Sofern es nicht sogar Selbstzerstörungsmechanismen gab. Wir wussten nur, dass es Ähnlichkeiten zur Technologie der Katamare gab und dass der Panzerbrecher funktionierte.
    Von einem Nachbau sind wir lichtjahreweit entfernt. Leider hatte auch die Analyse des Bordrechners keine relevanten Daten zutage gefördert, weder über die Eltanen noch deren Herkunft, ihre Welten, Schiffe oder die verwendete Technik. Aus Sicherheitsgründen waren diese Informationen nicht gespeichert beziehungsweise gelöscht worden. Bleibt nur der Versuch einer Emissionsanalyse während des Betriebs.
    Ein mühsames Geschäft, das den Forschungsauftrag der Wissenschaftlichen Abteilung nochmals ergänzte. Schließlich hatten wir schon mit dem Paradimpanzer, dem Anti-RematerialisationsReflektorfeld, den blauen Strahlwaffen, der KorraVir ähnlichen Strahlung sowie den unbekannten Triebwerken genügend zu tun.
    Ascari da Vivo sah zunächst mich, dann Kal an. Der Chefwissenschaftler nickte nachdenklich. „Prinzip intermittierender hyperenergetischer Stoßimpulse, das dem einer Intervallkanone grob entsprechen dürfte."
    Während ich schwieg, sagte Kiv Aaterstam rau: „Im Augenblick des Abschusses entsteht ein hartes violettes Leuchten; als Sekundäreffekt kann eine ebenfalls violette, an einen Lichtkometen erinnernde Erscheinung beobachtet werden.
    Zweifellos mehr ein Nachbild auf den Netzhäuten; die optische Direktaufzeichnung zeigt nur das violette Leuchten."
    Die Mascantin runzelte die Stirn, ihr leicht verschleierter Blick verdeutlichte mir, dass sie mit ihrem Logiksektor kommunizierte, bis sie mich abermals ansah. Diesmal deutlich durchdringender. Aus den Augenwinkeln bemerkte ich, dass Kal erbleichte. „Wir werden so viele Messergebnisse wie möglich ermitteln", sagte ich betont ruhig. „Vielleicht ergibt sich die Gelegenheit, während des Fluges zum PULS einen Zwischenstopp einzulegen, um Daten des Panzerbrechers im Betrieb zu erhalten?
    Eventuell erfahren wir dann mehr über den Paradimpanzer im Fall des Planetenjägers immerhin eine vierfach überlappte Blase mit dem Diskus im Zentrum der Schnittmenge der asymmetrisch projizierten Einzelsphären. Das gleicht unserer Projektionsweise, bei der sich die Einzelfelder der außen ange dockten DOR-KATI-Kreuzer und jene der KARRIBO ergänzen und ..."
    „Einverstanden, Trerok", unterbrach sie mich, drehte sich auf dem Absatz um, winkte Roxo und ging mit wiegenden Hüften Richtung Bug, um sich die Kommandokugel zeigen zu lassen.
    Kals fast vernichtend wirkender Blick galt der Mascantin zumindest im gleichen Maß wie mir. Ich erwiderte ihn unbeeindruckt und lächelte eisig, woraufhin sich der Tai-Laktrote abrupt abwandte. Seine schlanke, fast hagere Gestalt schien innerlich verkrampft; die „Assistenten" tuschelten, während Itchi ihm hinterhersah und auf dem Harphon einen disharmonischen Akkord zupfte. „Unangenehmer und falscher Nestling, dieses Flachgesicht."
    Im ersten Moment schnappte neben mir Roltos bei dieser Bemerkung nach Luft, konnte dann aber ein Schmunzeln nicht unterdrücken. Der Halb-Ekhonide war, im Gegensatz zu mir, noch nie mit Kal „aneinander gerasselt". Er war zwar ebenfalls Hyperphysiker, arbeitete allerdings als Quintadim-Mathematiker mehr mit der Abteilung PositronikenSyntroniken und dem Rukk'hal-Kollektiv der zwanzig Therborer zusammen, die als Posyn- und Koko-Interpreter durch ihre Intuition die normale Rechenleistung des Logik-Programm-Verbunds ergänzten.
    Mit ihrer Unterstützung konnte die KARRIBO nach dem Flug durch das

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