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2115 - Anguelas Auge

Titel: 2115 - Anguelas Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Sternenfenster auch ohne SERT-Steuerung ganz gut mit der LEIF ERIKSSON mithalten, da sie unsere Piloten unterstützten und; entlasteten, durchfuhr es mich.
    Und ihre Kompositionen sind wirklich meisterlich. Fragt sich nur, ob die Jankaron das ebenfalls so sehen.
    Ich seufzte, musterte den Aggregatblock und das Kontrollpult neben dem Schott und folgte dann den anderen, von einem leichten Frösteln heimgesucht.
    Der Chefwissenschaftler war ein entfernter Cousin von Mascant Baraschin, derzeitiges Oberhaupt des DaQuertamagin-Khasurn. Also ein Angehöriger eines weiterhin mächtigen Adelsgeschlechts, obwohl dessen Hauptlinienvertreter auf Celkar ihr Ende gefunden hatten: Man munkelte, dass Jahara und ihr Sohn Orghan die eigentlichen Drahtzieher beim tödlichen Anschlag auf Imperatrice Theta Ariga I. gewesen seien, den man Atlan angelastet hatte. Mit den einflussreichen Ta-Senkara hätten sie, so hieß es weiterhin, bis zur „Blutnacht" für Jahrzehnte Imperator Bostichs Schicksal bestimmt.
    Kal nahm sich als alteingesessener Adliger an Bord der KARRIBO permanent Sonderrechte heraus. Im Lauf der Zeit hatte er sich zu einem wahren Opponenten entwickelt; eine Rolle, die sich kein anderer auch nur einen Wimpernschlag lang anzumaßen getraut hätte.
    Ich bin sicher, dachte ich, dass er die Mascantin aufgrund ihrer Jugend als kapitale Fehlbesetzung sieht. Im kleinsten Kreis soll er schon mehr als einmal den Verdacht geäußert haben, die Agh'tiga sei dem Imperator sexuell zu Willen gewesen und das sei auch. der Grund für ihren in seinen Augen nicht nachvollziehbaren Aufstieg.
    Im Normalfall hätte Ascari da Vivo einen Störenfried seiner Art blitzschnell kaltgestellt, ihn buchstäblich zum „Deckschrubben" oder Schlimmerem verdonnert.
    Doch noch stützte sich Kal in der Tat auf die Rückendeckung seiner Familie. Denn diese konnte ihr - nicht zuletzt über den altgedienten Mascanten Baraschin da Quertamagin - allergrößte Schwierigkeiten bereiten, Wohlwollen des Imperators hin oder her. Sofern es für uns eine Rückkehr in die Öde Insel gab.
    Mich mag Kal ebenfalls nicht - das jedoch beruht auf Gegenseitigkeit! Als Wissenschaftler ist er zwar anerkannt gut, aber sonst ... Das unangenehme Frösteln verstärkte sich, als ich daran dachte, dass sich die Mascantin zum wiederholten Mal an mich gewandt hatte, den Stellvertretenden Tai-Laktrote, statt an Kal. Ich muss mich vorsehen! Hier in Tradom, fern der Heimat, könnte es zur Konfrontation kommen. Und ich bin ja „nur" ein Zaliter, ein „elender Bras'cooi" von einer Kolonialwelt, und Koloniale sind bekanntlich ... „... sind die Therborer?", riss mich Itchis neugierige Frage aus den Gedanken. „Cephalopodische Molluskoide", antwortete ich, ohne nachzudenken. „Krakenähnliche Wasserbewohner, seit Urzeiten die besten Freunde der Arkoniden, für ihre mathelogischen Begabungen bekannt und geschätzt. Denker, Künstler und Philosophen, waren unter anderem am Talgar Arfrashoon beteiligt, dem wohl größten Kunstwerk, das arkonidische Komponisten je geschaffen haben."
    „Du ... bist kein Arkonide?"
    „Nein, Zaliter. Meine fernen Vorfahren stammen von Arkon." In Gedanken fügte ich hinzu: Aber bei uns kommt das lemurische Erbe genetisch stärker zum Tragen! „Talgar Arfrashoon? Klingt fast so gut wie die Ballade von Yabaal Jankarandaghan." Sie zupfte mehrmals am Harphon, wies dann auf meine Stirntätowierung und fragte: „Und was bedeutet diese goldene Doppelkopf-Raubkatze?"
    „Kein Kommentar!"
    „Oh, entschuldige, ich wollte nicht ... Ich..."
    „Küken!", schnarrte Kiv und schob die Kleine vor sich her. „... ehe du noch mehr Eier zerschlagen und Dotter verschütten kannst ..."
    Ich lachte - sie waren wirklich sympathische Vögel! Sie erinnerten mich an die Scüs, die zum Kristallimperium gehörten und mit denen ich schon häufig zu tun hatte. „Nicht schlimm", rief ich hinter den beiden her. „Es war kein Eibruch."
     
    *
     
    Das weite Rund der 160 Meter durchmessenden und 35 Meter hohen Zentrale war von verhaltenen Klar- und Rückmeldungen erfüllt. Die Holoprojektionen der Panoramagalerie zeigten als Wiedergabe der optischen Außenbeobachtung in der Art eines doppelten, in der oberen Reihe nach innen geneigten Fensterbands die perspektivisch verzerrte Sternenwolke der Riesengalaxie Tradom.
    Weit entfernte Spiralarme schienen sich in der Dunkelheit des Leeraums zu verlieren. Bänder von Dunkelwolken durchbrachen das Glitzern, das über dem galaktischen Zentrum

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