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2115 - Anguelas Auge

Titel: 2115 - Anguelas Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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müssen alle Wesen je nach Blickwinkel als einzelne körperlich substanzielle Teile wie auch als Existenzen ohne Begrenzung aufgefasst werden, die die Beschränkungen von Raum, Zeit und linearer Kausalität zu überschreiten vermögen."
    Die feste Insel vergrößert sich. Hinter den Zhy-Famii formt Licht die von wabernder Luft verzerrte feste Gestalt eines kantigen Kristalls, eingehüllt in eine pulsierende goldene Sphäre. Ein OMIRGOS. „Alles ist gewissermaßen lebendig, bewusst, anpassungsfähig, beliebig form und veränderbar so sagen es die alten Lehren, so ist unsere Erfahrung! Kein festgefügtes Ist, sondern ein variables Kann, das sich an gegebenen Soll-Zuständen orientiert. Potenzial, manifestiert nach Bedarf!"
    „Irre aber eine Herausforderung ..." Sie haben sich auf Iprasa während Ascari da Vivos Akademiezeit kennen und schätzen gelernt. Lo-Tha'gira kurz Lo, ruhig, wortkarg, in sich gekehrt, meist abwesend wirkend, tatsächlich aber hellwach, ist Individualaufladerin und Antimutantin.
    Die Tochter einer Iprasa-Feuerfrau und eines Baalol-Mannes hilft ihr beim Verständnis des Paranormalen und Transpersonalen und weist sie, obwohl nur zwei Galaktikum-Normjahre älter, bei den Meditationen an, lehrt die Möglichkeiten des Baalolul: zum Nutzen derer, die den meditativen Kultlehren folgen, zur körperlichen und geistigen Gesunderhaltung des Individuums - eine hochwillkommene Abwechslung zum Akademiealltag und den mörderischen 30TontaÜbungen.
    Der Kontakt soll nie ganz abreißen, bis sie nach Ascaris Ernennung zur Mascantin Anfang 1309 NGZ als Zhygor'ianta in „ihre Dienste" tritt; über Lo kommt auch der Kontakt zu den sechzig Baalols zustande, die an Bord der LEIF ERIKSSON und der KARRIB0 den Sprung nach Tradom mitmachen, um durch ihre Individualaufladerfähigkeiten die Schutzschirme zu verstärken.
     
    3. 24. November 1311 NGZ Die KARRIBO erreichte unangefochten die Materiebrücke zwischen den Galaxien Tradom und Terelanya. Bis zum Sternenfenster im Sektor Roanna waren es rund 92.000 Lichtjahre. Das galaktische Zentrum Tradoms war etwa 85.000, das von Terelanya knapp 130.000 Lichtjahre vom geometrischen Mittelpunkt des Auges entfernt.
    Auf die optische und ortungstechnische Erscheinung waren wir vorbereitet. Selbst mit tausend Lichtjahren Abstand vom Rand der kugelförmigen Zone bot sich ein unglaublicher Anblick. Das Glühen, Leuchten und Strömen war ein unübersehbares Gebilde, im wahrsten Sinne des Wortes himmelsumfassend.
    Die dunkelrote, ständig wabernde, von Granulationen, Filamenten und riesigen Eruptionen überzogene „Wand" ragte auf eine Weise unübersehbar gewaltig auf, dass es den Verstand überforderte selbst den von erfahrenen Raumfahrern. Aus der Ferne betrachtet und im Hologlobus dargestellt, hätte man das Objekt im ersten Moment für eine Riesensonne halten können.
    Erst wenn der Zoom einsetzte, Maße eingeblendet und dabei die wahren Dimensionen genannt wurden, gegen die ganze Sonnensysteme kaum mehr als Pünktchen waren, wurde es mit der Vorstellung problematisch. Hier drehte es sich um Größenordnungen, die schlicht und einfach nicht mehr „greifbar" waren. Wilde Turbulenzen zehn, zwanzig, hundert Lichtjahre im Durchmesser?
    Wirbelsturmgleiche Girlanden, die sich über ein Viertel des Umfangs hinzogen?
    Spiralformen, größer als Thantur-Lok? Da setzt es aus ...
    Im Vergleich zur Größe wirklich zeitlupenhaft stiegen Protuberanzen auf und rollten Springfluten kochenden Plasmas über die Oberfläche; weil ihre Ausmaße in Hunderten Lichtjahren rechneten, benötigte schon das Licht diese Zeit, um allein die Entfernung zu überbrücken.
    Und 5000 Jahre war theoretisch ein Lichtstrahl unterwegs, um von einer Seite zur anderen zu gelangen. Von der eigenen Winzigkeit zu sprechen war hier noch untertrieben, zumal die Glutzone nicht alles war: Als riesige Trichter ragten Materieströme von den Spiralarmen Tradoms zu Anguleas Auge hinauf, und von Terelanya kamen über eine vielfach größere Distanz weitere hinzu.
    An vielen Stellen gab es Zusammenballungen und Knoten, Zonen, in denen neue Sterne entstanden. Hinzu kamen leuchtende Wasserstoffschwaden, andere Bereiche absorbierten das Licht, formten die bizarren Gewebe von Reflexionsnebeln oder, waren zu düsteren Dunkelwolken verdichtet. Interstellarer Staub, hoch erhitzte Gase, Reste von Sonnen, die vor Jahrmillionen in Novaoder gar Supernova-Detonationen zerfetzt wurden. „Der Ursprung von Anguelas Auge geht zweifellos auf die

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