2117 - Der 5-D-Planet
übersetzt, die Verkehrssprache der Galaxis Tradom. Die Steuereinheit reagierte sofort. Der aus Formenergie bestehende Deckel des Kleincontainers verschwand einfach, wie in Luft aufgelöst. Aus den Augenwinkeln sah Perry Rhodan, wie Ascari da Vivo gebannt auf die Holofelder starrte, die in Vergrößerung übertrugen, was unter den blauen Schirmen geschah.
„Die Mikromaschinen", sagte Parrot mit leiser Stimme, fast andächtig.
Im gleichen Moment stieg eine feine Wolke aus dem Container auf, ein kaum sichtbarer Nebel.
Rhodan kniff die Augen zusammen. Dennoch wurde der Nebel schnell diffuser und verschwand dann scheinbar ganz in dem Hangar, ohne eine optische Spur.
„Jetzt passt auf!", sagte der Wissenschaftler. „Konzentriert euch auf das Aggregat, das fünf Meter neben dem Container steht. Es stammt aus unseren Lagerbeständen und ist eine Maschine zur Bearbeitung von metallischen Oberflächen. Entsprechend hart ist das Material."
Einige Sekunden verstrichen ereignislos. Ascari da Vivo fragte: „Was geschieht? Ich sehe nichts. Habt ihr mich hierher geführt, um meine Zeit...?"
Sie verstummte, denn in diesem Moment begann es. Die Maschine zerfiel innerhalb weniger Augenblicke in eine Wolke aus Staub - wie von maschinellen Termiten zerfressen, wie es Sackx Prakma mit halblauter Stimme ausdrückte. Und aus der Wolke erhoben sich als wiederum kaum sichtbarer Schleier die Mikromaschinen; sie kehrten in ihren Container zurück, offensichtlich von den beiden Wissenschaftlern durch vom Pult aus kontrollierte Felder gesteuert. Der Deckel materialisierte auf einen Befehl Blue Parrots wieder.
„Ich bin beeindruckt", gab die Admiralin zu. „Ich versuche, mir die Möglichkeiten vorzustellen, wenn wir diese Maschinchen gezielt einsetzen könnten."
„Du meinst, als Waffe?", vermutete Rhodan.
Sie sah ihn nicht an, als sie antwortete: „Als Werkzeuge. Nur als Werkzeuge."
Der Terraner glaubte ihr nicht, und die Arkonidin wusste es.
„Aber das war es nicht, was wir wollten!", rief Parrot leidenschaftlich aus. Als Rhodan sich überrascht zu ihm umdrehte, nickte er heftig. „Unser Ziel war nicht, die Maschine aufzulösen, sondern sie lediglich funktionsunfähig zu machen!"
„Das hast du von deiner Ungeduld", sagte Sackx Prakma kopfschüttelnd. „Ich sagte dir schon, wir müssen zuerst einen Weg finden, die Mikromaschinen zu programmieren! Aber nein, du dachtest ja wohl, die Maschinen würden unsere Absicht aus unseren Gedanken herauslesen."
„Auf einem solchen Niveau diskutiere ich nicht!", wehrte Parrot ab, fügte jedoch hinzu: „Dann nenne mir einen Weg, sie zu programmieren."
„Wir müssen eben daran arbeiten und uns vor allem mit der Steuereinheit eingehender befassen.
Darin liegt der Schlüssel!"
„Es ist gut", sagte Perry Rhodan. „Hört auf zu streiten. Tatsache ist, dass wir aus dieser Technik bislang keinen Nutzen ziehen können. Experimentiert weiter, aber tut es im Schutz der Energieschirme. Wenn ihr einen Erfolg aufzuweisen habt, bitte ich um Nachricht."
„In Ordnung", sagte Parrot und warf seinem Assistenten einen giftigen Blick zu. „Wir werden uns Mühe geben."
„Das war lächerlich", sagte Ascari da Vivo, als sie mit Rhodan den Hangar verlassen hatte. „Ich würde nie die Zustimmung zu einem so schlecht vorbereiteten Experiment geben. Die beiden Wissenschaftler sind unfähig."
„Ganz im Gegenteil", widersprach er. „Ich würde sogar behaupten, dass es derzeit in der ganzen Liga Freier Terraner nur wenige fähigere Wissenschaftler gibt als Humphrey Blue Parrot."
„Was ein bezeichnendes Licht auf die Liga wirft", spottete die Arkonidin. „Was ist mit dem zweiten Beutestück? Wird das auch so ein Reinfall?"
„Du wirst es gleich sehen. Ehrlich gesagt wissen wir überhaupt noch nicht, womit wir es dabei zu tun haben - außer dass es eine Art Rucksack ist, den Oberstleutnant Caar Vassquo und seine Wild Cats einem toten Messerwerfer abgenommen haben."
„Sehr vielversprechend", meinte sie spöttisch.
„Und eigentlich haben wir sogar noch einen dritten Fund", fügte Rhodan hinzu und ignorierte ihren überraschten Blick.
*
Pearl TenWafer wartete bereits in einem eigens leer geräumten Kreuzerhangar. Schutzschirmstaffeln waren errichtet worden, die ein höchstmögliches Maß an Sicherheit boten. Kampfroboter schwebten in Bereitschaft, die Waffen schussbereit.
Bei der epsalischen Kommandantin standen Benjameen da Jacinta, Tess Qumisha, Rock Mozun und eine Hand voll andere
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