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2118 - Quintatha

Titel: 2118 - Quintatha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht in Worten, sondern in Bildern, die in Shirkas Gehirn entstanden.
    Shirka betrachtete die Bilder, und mit jeder Sekunde wuchs sein Zorn. Denn es waren fremde Bilder, solche, die Shirka nicht verstehen konnte.
    „Was ist das? Was will er mir sagen?", brüllte er den Zwerg an. Doch dieser gab nur wimmernde Geräusche von sich und bedeckte seine Ohren mit seinen kleinen Händen.
    Da hob Shirka der Rächer seine Harpune hoch und drohte dem schwarzweißen Gesicht damit. „Ich will meine Rache haben", schrie er, „nicht dumme, unverständliche Bilder! Gib mir meine Rache, stell dich! Kämpfe mit mir!"
    Das fremde Shirka-Gesicht verzog den Mund zu einem ebenso mitleidigen wie unendlich traurigen Lächeln. Zugleich schüttelte Rishtyn-Jaffami langsam den schwarzweißen Kopf.
    Als Shirka das rechte Auge anvisierte, wusste er: Wenn ich jetzt die Waffe ins Ziel bringe, werde ich auch mich selbst töten.
    Laut aber sagte er: „Es geschieht nur, was geschehen muss." Dann schleuderte er die Harpune.
     
    *
     
    Obwohl seine Sinne längst abgestumpft, ausgebrannt, ja kauterisiert waren vor lauter Fieber und Pein, spürte Bensha, wie ein mentaler Schock mit der Urgewalt einer Flutwelle durch Quintatha jagte.
    Die Welle riss Shirka hinab in die Kalte Hölle, und sie riss auch Bensha den Zwerg mit sich. Er fiel durch Feuer, Wasser, Erde und Luft zugleich, schmirgelte an diamantscharfen Partikeln entlang, prallte auf schwankendem Boden auf, klammerte sich fest, wo er Halt fand.
    Über sich - vor sich - nein, unter sich sah er ein Riesengesicht. Ein Seufzen und Zittern lief durch die gallertige Masse, die ausmodellierten Züge stürzten in sich zusammen, aus Weiß und Schwarz wurde Grau.
    Und in der Mitte des gut einen halben Kilometer durchmessenden Beckens tauchte ein brodelnder Fleck auf, so als würde dort das Gewebe verschmoren.
    In Benshas linker Hand, die merkwürdigerweise in einem Handschuh steckte, lag ein Gegenstand, den er kannte: der Rohling, der Splitter aus dem Zahn eines Titans, den ihm Shirka, sein Kapitän, geschenkt hatte.
    Shirka? Wer... Was ist geschehen? Wo bin ich?
    Nicht mehr in Quintatha, so viel wusste Bensha... nein, Benjameen... mit Sicherheit: Ihn fröstelte.
     
    ENDE

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