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2118 - Quintatha

Titel: 2118 - Quintatha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ihm in die Hosen machen, nur weil er offenbar schwerstens an Übergewicht leidet? Ja, meine Freunde, und selbst wenn dieser so genannte Große Graue so groß und so grau wäre wie die ganze Welt - wäre es da nicht gleichwohl allemal besser, ihm endlich einmal die Faust und den Herrn zu zeigen, ihn zurechtzustutzen auf das ihm zustehende Maß, ihn seinen Hochmut und seine Verwundbarkeit spüren zu lassen? Und ...", sagte der Zwerg leise und eindringlich, wobei er die Hände hob wie zum Gebet, „... dabei frohen Mutes unserem geliebten Kapitän Shirka zu vertrauen, der noch immer am besten wusste, was gut für uns alle war?"
    Aufmar hielt sich an der Lehne seines Stuhls fest. Vieles lag ihm auf der Zunge, doch er brachte es nicht mehr heraus. Der Zwerg und die Natter waren schneller. Tosender Applaus brandete auf, als sie ihre Giftzähne in seine Wange senkte.
    „Es geschieht nur, was geschehen muss", sagte Kapitän Shirka, während er die Natter wieder in ihren Käfig verfrachtete. „Unshil, ich ernenne dich zum neuen Steuermann. Erster Offizier Merad, geh und leite das Tauchmanöver ein. Aufmar, du kümmerst dich um den Zwerg, solange du noch für irgendetwas zu brauchen bist. Wegtreten!"
    Die Menge zerstreute sich rasch. Alle rannten - frohen Mutes, ganz wie der Zwerg gesagt hatte - auf ihre Gefechtspositionen.
    Aufmar beugte sich über Bensha, der an der Tischplatte hing wie ein nasser Fetzen. Schon spürte er leichten Schwindel, ein Zeichen, dass das Gift in seinem Blutkreislauf zu wirken begann.
    „Mein Kompliment. Ich gebe zu", sagte er, während er den Zwerg vorsichtig hochhob, „du warst grandios, Kleiner."
    „Du wirst lachen oder vielleicht auch nicht", gestand der Zwerg, dessen Zähne klapperten wie Klopfmuscheln, „aber das gerade eben war, unter uns gesagt, nicht ich. Wer immer dich besiegt hat, hat nur meinen Mund und mein Hirn dafür benutzt. Ehrlich. Sag selbst - ist das nicht irgendwie unsäglich komisch?"
    Sie lachten aus voller Brust. Aufmar konnte den Zwerg Bensha gerade noch am Steuerhaus absetzen, bevor ihn die Kraft in seinen Armen verließ. Er spürte, wie sich die Lähmung auf seine Lungen legte und weiterkroch zu seinem Herzen.
    Abermals ertönte das Tritonshorn.
    Während der Kokon über das Deck der SIRIOS gezogen wurde und Merad, eingeschüchtert und gehorsam wie eh und je, Shirkas Befehle weitergab, während Unshil, sichtlich triumphierend, erstmals den Tauchkurs der Bark allein bestimmte, verstarb Aufmar im Winkel hinter dem Steuerhaus.
    Niemand nahm Notiz davon. Nur der Zwerg hielt seine Hand, bis er hinabfuhr in die Kalte Hölle.
     
    *
     
    Die SIRIOS stürzte sich in die Tiefe. Fast gleichzeitig nahm auch Rishtyn-Jaffami Fahrt auf.
    Jetzt auf einmal zieht er sich zurück! Als ob er uns kommen sähe!, dachte Merad. Das war natürlich Unsinn. Der Graue verfügte schließlich über kein Sonar. Und doch hielt er immer ungefähr denselben Abstand zwischen sich und der Bark.
    Merad beobachtete die Tauchuhr. Noch blieben ihnen ungefähr zehn Minuten, bis sie umdrehen mussten, wollten sie die Oberfläche erreichen, bevor aller Sauerstoff verbraucht war.
    Immer tiefer ging es hinab. Acht Minuten, sieben, sechs.
    Unshil macht seine Sache ganz ausgezeichnet. Nun, er hat sich lange genug darauf vorbereitet...
    Vier Minuten.
    Shirka feuerte die Maschinisten an, das Letzte aus den Motoren herauszuholen.
    Anguela sei Dank, dass wir ausnahmsweise einmal mit vollen Treibstofftanks losgefahren sind!
    Drei Minuten.
    Die Bark stöhnte und ächzte unter der mörderischen Belastung. Sie war gut in Schuss, doch niemand konnte sagen, wie lange sie 120 Prozent Vollschub aushielt.
    Zwei Minuten.
    Wir kommen näher. Wir kommen tatsächlich näher! Aber die Zeit wird nicht reichen ...
    Der Abstand verringerte sich zusehends. Rishtyn-Jaffami wurde größer und größer...
    Eine Minute. Das klappt nie!
    ... und immer noch größer.
    Der Graue war einfach überall. Er schien das ganze Meer zu erfüllen. Ja, man hätte meinen können, die ganze Welt bestünde nur aus Rishtyn-Jaffami. Und noch immer waren sie nicht ganz auf Kernschussweite heran.
    Null.
    Merad schielte zu Shirka hinüber. Ein Blick in dessen zu einer fanatischen Grimasse verzerrtes Gesicht genügte ihm, um zu wissen: Der Kapitän würde nicht umkehren.
    Er kann nicht zurück, nicht mehr jetzt, mit Rishtyn-Jaffami direkt vor Augen.
    Merad horchte in sich hinein. Erstaunt musste er feststellen, dass er Shirka dem Rächer insgeheim Recht gab. Es

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