Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2150 - Festung der Inquisition

Titel: 2150 - Festung der Inquisition Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Ascari da Vivo. „Aktiviert schon mal euren Transmitter. Ihr könnt gleich kommen."
    „Verluste?"
    „Beträchtliche", antwortete die Admiralin nüchtern.
     
    *
     
    Während Humphrey Parrot den Überrangkode eingab, versuchte Trerok, einen Individualtaster neu zu justieren. Schließlich nickte der Zaliter. „Es ist mir gelungen, die Störstrahlung auszufiltern. Außer unseren vereinten Streitkräften halten sich genau hundertzweiundzwanzig andere Lebewesen in der Station auf, den Impulsen zufolge ausschließlich Dhyraba'Katabe."
    In Gedanken belobigte Rhodan noch einmal das Einsatzkommando, dass dem Stoßtrupp, der die Fensterstation zerstört hatte, umfangreiche Informationen über das Volk der Ehrwürdigen Wissenschaftler in die Hände gefallen waren. Man wusste einigermaßen Bescheid, mit wem man es zu tun hatte.
    „Geschafft!", rief Humphrey Parrot. „Die Stationsrechner akzeptieren LeCaros Überrangkodes. Die Energiezapfer haben ihre Arbeit eingestellt, der betreffende Speicher leitet die überschüssige Energie in andere Depots um."
    „Wie knapp war es?", fragte Rhodan.
    Der Wissenschaftler zuckte mit den Achseln. „Wen interessiert das schon?"
    Der Resident nickte. Er wollte es eigentlich auch gar nicht wissen.
    Um ein Haar wäre es den Ehrwürdigen Wissenschaftlern gelungen, die Station in die Luft zu sprengen - und die Eindringlinge um Rhodan mit ihr. Aber eben nur um ein Haar.
    „Und die Rechner akzeptieren noch einen weiteren Kode." In Parrots Stimme schwang unverhohlener Stolz mit. „Ich habe soeben sämtliche Roboter der Station desaktiviert. Wir haben die Lage unter Kontrolle! Die Kampfhandlungen sind beendet!"
    Rhodan bemerkte erst jetzt, dass es still geworden war. Unnatürlich still. Fast wie in einem Grab, dachte er.
    „Die Ehrwürdigen Wissenschaftler ziehen sich zurück!", meldete Trerok. „Sie scheinen sich in einem Raum tief im Inneren der Station zu versammeln. Offensichtlich ihre letzte Zuflucht ..."
    Parrot räusperte sich. „Vielleicht verfügt die Station doch über eine Selbstvernichtungsanlage, und sie wollen sie aktivieren."
    Rhodan schüttelte den Kopf. „Unlogisch. Dann hätten sie sich nicht die Mühe mit dem Energiespeicher machen müssen." Er setzte sich in Bewegung.
    „Was hast du vor?" Ascari da Vivos Stimme klang schneidend scharf.
    „Ich werde den Dhyraba'Katabe persönlich und allein entgegentreten und sie zur Übergabe auffordern."
    Die Admiralin überlegte kurz und lächelte kalt. „Es wäre gewiss kein Nachteil, wenn du sie überzeugen könntest, uns ihr Wissen zur Verfügung zu stellen."
    Der Resident knurrte eine unwillige Antwort. Die arkonidische Einstellung, viele Dinge rein zweckbestimmt zu betrachten, würde er wohl nie akzeptieren können.
     
    *
     
    Sechs TARAS sicherten seinen Weg durch die Station, obwohl es eigentlich gar nichts mehr zu sichern gab. Blue - wie man Parrot wegen seines bläulichen Bartschattens nannte, den selbst die besten Enthaarungscremes nicht zu beseitigen vermochten - hatte ganze Arbeit geleistet. Die wenigen Roboter, denen Rhodan begegnete, rührten sich nicht mehr.
    Dennoch hielt er die Schutzschirme des Galornenanzugs aktiviert und den Kombistrahler in Bereitschaft.
    Als sie den Raum erreichten, in den sich die Ehrwürdigen Wissenschaftler des Reiches Tradom zurückgezogen hatten, verschwanden sämtliche Individualimpulse plötzlich aus der Ortung.
    „Erhöhte Alarmbereitschaft", sagte der Resident über Helmfunk. „Die Dhyraba'Katabe sind verschwunden. Falls es hier an Bord der Station Transmitter gibt, kann man sie auch in die andere Richtung benutzen."
    „Wir haben keinerlei Transmitteraktivität angemessen", antwortete Parrot.
    Rhodan deutete auf die Tür, hinter der die Dhyraba'Katabe den Instrumenten zufolge Schutz gesucht hatten. „Öffnen!"
    Im Feuer eines Desintegrators löste sich die bestrahlte Tür auf, zerfiel in ihre Atome.
    Der Terranische Resident betrat den Raum. Es war ein großer Saal, eingerichtet mit filigranem Sitzmobiliar und ebensolchen Tischen, Computerkonsolen und Hologrammprojektoren, wohl ein Konferenzraum, der auf die ureigenen Bedürfnisse der Dhyraba'Katabe zugeschnitten war.
    Aufgrund der Informationen der Gruppe um Parrot wusste er, wie die Ehrwürdigen Wissenschaftler des Reiches Tradom aussahen. Dennoch überkam ihn auch jetzt noch fast ein Gefühl von Ehrfurcht, als er zum ersten Mal diese fremdartigen Wesen erblickte. Wie viele außerirdische Spezies hatte er schon kennen gelernt?

Weitere Kostenlose Bücher