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2157 - Die Wurmreiter

Titel: 2157 - Die Wurmreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Blätterregen polterte er Aststufe um Aststufe herunter, bis er in einer aufwirbelnden Blütenstaubwolke hängen blieb.
    Noch einmal drehte er sich, bis er dann schließlich senkrecht, im verhedderten Astgewirr schwankend, zum Stillstand kam. Ein langer Hals mit einem schnabelbewehrten, befiederten Schlangenkopf sank herab. Alaska erkannte verblüfft eines der riesigen Flugreptile aus nächster Nähe. Nicht nur das.
    In seinem Nacken, unmittelbar hinter dem Schädel, war eine Art Sattel befestigt, und in dem hing ein gefesseltes kleines Wesen, das mit heller Stimme schnatterte und zeterte.
    Das Flugwesen gab ein seufzendes, krächzendes Geräusch von sich und versuchte zappelnd, sich zu befreien. Als daraufhin ein scharfer Ruck durch das Astgewirr ging und die beiden ein Stück tiefer sanken, hielt das Tier augenblicklich still. Sein Reiter verstummte und schloss in offensichtlichem Entsetzen die Augen.
    Es war ein koboldartiges Geschöpf, das hilflos gefesselt auf seinem Flugtier hing, von höchstens 1,20 Metern Größe, mit dicker brauner Haut, die im durch die Löcher im Blätterdach fallenden Sonnenlicht bronzeartig schimmerte. Es besaß eine humanoide Gestalt mit fünf Fingern und fünf Zehen, trug einen Lendenschurz aus Leder und Fell, wadenlange Stiefel und einen um die schmalen Schultern befestigten Beutel. Das Gesicht war klein und flach, mit einem breiten Mund, kleiner Nase und großen braunen, grün gesprenkelten Augen unter langhaarigen Brauen. Die Ohren waren lang und spitz, sie ragten über den flachen, von langen, filzigen schwarzen Haarsträhnen bedeckten Schädel hinaus, und sie besaßen kräftige dunkle Büschel an den Enden, die heftig zitterten. „Es ist sicher nicht angenehm, so Kopf unten zu hängen", meinte Alaska. Dem stimmte der Oxtorner zu. „Wir sollten sie befreien." Das Flugreptil krächzte entsetzt, und das Koboldwesen fing wieder zu zetern an, als Monkey plötzlich auftauchte, den Baum erkletterte und anfing, die Fesseln zu lösen.
    Sobald seine Flügel befreit waren, klammerte das Tier sich an den Baumstamm und fing an, langsam herunterzuklettern. Dabei bewegte es den Hals wie eine Schlange. Aufgrund seiner Größe war es schwierig, Platz in der Enge des Dschungels zu finden, aber glücklicherweise war es nicht nur so schmal, sondern auch so biegsam wie eine Schlange.
    Sein Reiter schien ihm irgendwelche Befehle zu geben, denn es legte den Kopf nicht weit von Alaska entfernt zu 'Boden. Der Terraner übernahm es, den kleinen Kobold aus seiner misslichen Lage zu befreien. Das Reptil beobachtete ihn unablässig aus grünorange marmorierten Augen, aber es schien seinem Herrn zu gehorchen und im Augenblick nicht angreifen zu wollen.
    Der befreite Kobold sprang auf die Erde herab und starrte mit staunendem Gesichtsausdruck zu den beiden großen Fremden hoch. Anscheinend hatte er noch nie solche Wesen erblickt. Mit nunmehr rauer Stimme redete er sie an; Furcht zeigte er keine, sondern Neugier. Die Translatoren hatten eine Menge zu tun, denn die Sprache war kein Interkosmo und entsprach keinem in der Milchstraße bekannten Dialekt. Zumindest war er nicht in den umfangreichen Datenspeichern enthalten. Das Modul musste mithilfe der enthaltenen heuristischen Analyse-Algorithmen die Sprache erst lernen.
    Schneller war allerdings Alaska Saedelaere. „Ich verstehe einige dieser Worte, nur leider keine zusammenhängende Sätze!", rief er erstaunt. „Anscheinend ... spricht dieses Geschöpf eine verballhornte Version der Sprache der Mächtigen!"
    Nachdem Alaska einige weitere Begriffe eingegeben hatte, die er seinem Gedächtnis entnahm, waren die Translatoren sehr schnell bereit. Verständlicherweise war der Aktivatorträger sehr neugierig, wie dieses augenscheinlich intelligente, aber primitiv lebende Wesen zu dieser Sprache gekommen war. Der Gerettete stellte sich als Emboy Wogelkem vor, ein Permine vom Stamm der Azzati. Dann deutete er auf sein Reittier. „Das ist Gurru, mein Ketzacutli", sagte er hektisch. „Ich habe ihn selbst aus dem Nest geholt und aufgezogen. Wir trennen uns niemals, er und ich. Ihr braucht euch nicht vor ihm zu fürchten, denn er gehorcht mir aufs Wort. Außerdem weiß er, dass ihr uns gerettet habt was ein wahres Wunder ist!"
    Ohne dass ihm Fragen gestellt werden mussten, berichtete er nun in einem Wortschwall, was ihm widerfahren war; so schnell, dass die Translatoren Mühe hatten, mitzukommen. Vor allem schien er nicht im mindesten erstaunt oder erschreckt über das

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