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2172 - Projekt Finsternis

Titel: 2172 - Projekt Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Inzwischen war ein Loch in die Außenhülle gefräst worden, und der Zugang lag frei vor uns. Wir wussten nicht, was uns im Inneren erwartete, auch Gucky kam weiterhin nicht durch. Das machte die Sache umso spannender.
    An der Spitze der Gruppe drangen wir in das Würfelschiff ein, nach vorne abgeschirmt durch zwei TARA-Roboter. Hinter uns schwärmten Techniker und Mediker aus, außerdem die Ertruserin Reca Baretus, Chefin der Landungstruppen, mit fünf ausgewählten Leuten. Obwohl wir uns nicht auf Feindesgebiet befanden, hatte Tiff berechtigterweise auf bewaffneter Begleitung bestanden. Ich konnte ihm seine vorwurfsvollen Gedanken vom Gesicht ablesen: Du lernst es auch nie. Stille umgab uns.
    Und wir staunten, zumindest einige von uns. Statt der üblichen Decks und Korridore öffnete sich das ganze Schiff vor uns, wie eine abgeschlossene Welt, mit Wandelhallen, eingebettet in künstliche Landschaften, gewundenen Wegen, die sich zahlreich verzweigten und bis in schwindelnde Höhen führten.
    Selbst die Antigravschächte waren perfekt eingepasst - und das einzige Technische, was man erkennen konnte. Es gab keine Maschinensysteme, Terminals, Aggregate, Monitoren, nichts.
    Die Wege zwischen den Wandelhallen, säumten beeindruckende Sammlungen uralter Relikte, deren Herkunft oder Bedeutung mir unbekannt waren. Ich hätte nicht ein einziges Stück benennen können. Troym LeCaro meinte nur: „Sie sind nicht von Bedeutung für euch." Das war nicht ungewöhnlich. Die Eltanen kannte ich als sehr zurückgezogenes Volk, dem das Private über alles ging. Sie offenbarten sich stets, gerade so weit, um die Zusammenarbeit voranzubringen. Aber die historischen Details waren für uns als Fremde tabu. Einige Teile waren zauberhaft schön, andere von faszinierender Hässlichkeit, beachtenswert waren sie alle.
    Eine unbestimmbare Aura umgab uns, der Glanz einer lange vergangenen, stolzen Historie, ein Zeugnis vergangener Macht. „Wie ein Museum", bemerkte Ascari folgerichtig. Und die Eltanen gehörten zum Inventar. Als wir weiter vordrangen, bemerkte ich, dass Gucky plötzlich zurückblieb. Er schwankte leicht und presste die kleinen Hände an den Kopf. Wir konnten mit offenen Helmen gehen, die Luft war zwar abgestanden, leicht modrig, aber gut atembar. „„Was hast du, Kleiner?" Ich beugte mich zu ihm hinunter. „Ich weiß nicht... Da ist so ein ... ein mentaler Druck. Ich ... ich glaube nicht, dass ich mitkommen kann, Perry ... Spürst du es denn nicht?"
    Als er es ansprach, fiel es mir auch auf. Ich hatte wohl leichte Kopfschmerzen verspürt, aber nicht weiter darauf geachtet. Gucky mit seinen hyperempfindlichen Sinnen traf es ungleich härter. „Deswegen konntest du wohl nicht espern", überlegte ich. „Willst du umkehren?"
    „Nein, ich halte es hier schon aus. Ich werde auf euch warten. Halte Funkkontakt mit mir." Wir gingen weiter, tiefer in das Innere des Schiffes hinein.
    Von verschiedenen Etagen, die untersucht wurden, kamen Meldungen über großflächige Zerstörungen. Offenbar hatte der Beschuss der Katamare dem Schutzschirm doch so zugesetzt, dass unkontrollierte Energien durchgeschlagen waren. Es hatte teilweise ganze Löcher in Etagen gebrannt. Wir fanden bald darauf die ersten verkohlten Leichen. „Was für eine Katastrophe", flüsterte Troym. „Wenn sie nun alle umgekommen sind, war es ... umsonst."
    „Das war es in jedem Fall", konnte Ascari sich nicht zurückhalten. Dann fügte sie milder hinzu: „Ich bin sicher, dass wir noch Überlebende finden werden."
    Ich funkte die drei Wissenschaftler an, die sich verteilt hatten. „Was gibt es bei euch?" Ich rieb meine Stirn; der mentale Druck wurde zusehends stärker, je tiefer wir vordrangen. Der Schmerz war inzwischen sehr unangenehm, aber noch mussten wir nicht aufgeben. „Wir haben eine Erklärung für unser Kopfweh", meldete sich Sackx Prakma salopp. „Zahlreiche Aggregate emittieren Hyperstrahlung; das bekommt uns schlecht. Wir nehmen an, dass sie zu der Zeitmaschine gehören. Zumindest lässt der Aufbau der Geräte darauf schließen. Diese Strahlung ist nach dem Beschuss unkontrolliert ausgetreten und hat vermutlich die Eltanen schachmatt gesetzt." Ascari und ich tauschten einen kurzen Blick, und sie nickte. „Versucht sie abzuschalten!", ordnete ich an. „Vielleicht wird es dann besser."
    Wenige Minuten später fühlte ich meinen Kopf schlagartig leichter werden. In derselben Sekunde materialisierte Gucky neben mir. „Sie haben alles abgeschaltet,

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