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2188 - Gekapert

Titel: 2188 - Gekapert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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treibende Kraft hinter der Manipulation des Zeitfeldes gewesen war.
    THOREGON hatte sich des Volks der Algorrian auf elegantem Weg entledigt. Wie es den verqueren Moralvorstellungen def Wesenheit entsprach, waren die ehemaligen Bundesgenossen nicht gewaltsam eliminiert worden. Das war nicht ihr Stil.
    Die Superintelligenz hatte das Problem einfach „ausgesessen" ...
    Curcaryen rang nur kurz mit sich. Wie aus Le Anyarites Körperhaltung hervorging, überließ sie ihm die Entscheidung. Tekener und Dao-Lin signalisierten, dass sie sich als bloße Beobachter verstanden. Überhaupt verhielten sich die beiden Zweibeiner relativ vernünftig.
    Draußen, auf den Straßen, bewegten sich Algorrian. Erledigten Einkäufe, gingen Geschäften nach. Machten Mittagspause, reparierten ein Raumschiff, spielten Hammerball.
    Es gab keinen Sieger, wie es nie einen gegeben hatte.
    Curcaryen legte den Hebel um.
    Als sie die Stadt verließen, hatten sich bereits erste Schneewechten um die Füße der Statuen gebildet.
    Er fror, trotz des Schutzschirms. Und er erneuerte seinen Schwur.
    Irgendjemand würde dafür bezahlen.
    Irgendjemand würde diesen Frevel büßen.
    Abgesang (IV) „Papa?"
    Ja, Arlo? '„Wenn die SOL nicht mehr ist - werden wir trotzdem weiterfliegen? Ohne Scherbenstadt, ohne SENECA?
    Werden die SZ-1 und die SZ-2 auch ohne Mittelteil Verbindung halten? Oder werden sie einander irgendwann verlieren? Werden wir zusammenbleiben, Mama, du und ich?"
    Ich weiß es nicht, Arlo. Ich weiß es nicht.
    Ich könnte genausowenig sagen, was die SOL so besonders macht oder gemacht hat. Eine Schönheit war sie nie. Das Mittelteil, die eigentliche SOL, hat auch durch die zusätzlichen Flansche nicht an Eleganz gewonnen. Ein gedrungener Zylinder, mit einem Ringwulst in halber Höhe ... Was sollte das darstellen?
    Auch das Gesamtdesign war nicht sonderlich originell. Eine unverschämt überdimensionierte Hantel - ich bitte dich.
    Anderswo gab es schlanke Rochen, gekreuzte Monde...
    Aber vielleicht steht - stand - die SOL für genau die Beschränktheit, die uns Terränern zu Eigen ist. Wir sind weder sonderlich schön noch sonderlich begabt. Wenn ich es recht überlege, haben wir dem Universum überhaupt nichts anzubieten außer unsere Neugier und unseren Trotz.
    Und vielleicht sind wir hier, inmitten einer extrauniversalen Entität, an unsere Grenzen gestoßen.
    Vielleicht werden wir hier zurechtgestutzt. Vielleicht haben wir das schon längst verdient. „Papa...?" Mhm. „Atlan ist noch da drin. Und Tekener. Und Mama."Ich weiß, mein Sohn, ich weiß. „Werden sie wiederkommen, Papa?"
     
    9.
     
    Am selben Tag, etwas früher Alaska Saedelaere sammelte die Mikrosonden wieder ein.
    Nicht, dass er sich etwas davon versprochen hätte. Aber er wollte sie den Schatztauchern zurückgeben.
    Als er alle sechzehn beisammenhatte, fragte er SENECA, wo sich die Ravved-Brüder gerade aufhielten.
    Dann verließ er die Trümmerzone und begab sich in die Kantine, die ihm das Bordgehirn avisiert hatte. „Da", sagte er und legte das Futteral auf den Tisch.
    Die Dookies waren sofort Feuer und Flamme. Sie ließen ihre eben erst begonnene Mahlzeit stehen und führten Alaska in ein kleines Labor am Rand der Wissenschaftssektion, das mit seltsamen Fundstücken voll gestopft war.
    Unterwegs hatten sie ihn mit Fragen bestürmt, was die Mikrokameras aufgezeichnet hätten. Doch er hatte nur gemeint, das wisse er selbst nicht. „Oje", sagte Marth Ravved, nachdem er die Daten der ersten vier Sonden in seinen Laborrechner überspielt hatte. „Ojeoje", sagte Necker, der die zweiten vier übernommen hatte. „Ojeojeoje", sagte Dustaff, der mit den dritten vier zugange war.
    Alaska hatte vor seinem Transmitterunfall selbst als Techniker gearbeitet. Er wusste daher, dass entsetzte Blicke und besorgte Äußerungen unabdingbare Bestandteile des Rituals waren, wenn ausgeborgte Geräte zurückkamen. In diesem Fall schien aber wirklich etwas schief gegangen zu sein. „Dir ist da leider ein, äh, kleiner Fehler unterlaufen, Alaska", druckste Marth herum, dem die Situation sichtlich peinlich war. „Kann jedem passieren", tröstete Necker, der ein nicht ganz so zartfühlendes Gemüt besaß. „Ist mir auch schon passiert", versicherte Dustaff fröhlich.
    Es stellte sich heraus, dass Alaska versehentlich alle Mikrosonden miteinander synchronisiert hatte.
    Zumindest die zwölf bis jetzt ausgewerteten hatten genau zur selben Zeit vom Bereitschafts- auf den Aufnahmemodus

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