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2188 - Gekapert

Titel: 2188 - Gekapert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Zettel geschrieben haben, denn sie ist in Hugin abgefasst, einem altarkonidischen Dialekt, den hier an Bord höchstens noch SENECA kennt."
    „Und wie lautet die Botschaft?"
    Atlan las vor: „>Es ist zu früh. Ich darf noch nicht wissen. Finger weg von den SOL-Flanschen. Ich bin einverstanden. Ich habe zugestimmt.<" Was Atlan ihnen eröffnete, verstörte die Anwesenden fast noch mehr als Alaskas Bildmaterial. „Als sich auf dem Planeten Zabar-Ardaran", erzählte der Arkonide, „also in der Heimat der Pangalaktischen Statistiker von Wassermal, am 12. Januar 1312 NGZ die Große Konjunktion vollzog, erlitt ich in der Trümmerzone eine Art Filmriss. Unweit der Stelle, an, der Alaska das Objekt gefilmt hat."
    „Wie ... Filmriss?", fragte Dao-Lin-H'ay. „Ich verlor das Bewusstsein und kam erst vier Stunden später wieder zu mir. Was dazwischen passiert ist, weiß ich nicht. Aber meine Kehle war trocken, als ob ich sehr viel gesprochen hätte. Und meine Wangen waren salzig und verklebt von Tränensekret - ich muss mich also ziemlich aufgeregt haben."
    „Das kann auch im Traum geschehen sein."
    „Aber das hier", sagte Atlan und holte „In welcher Sache? Wem gegenüber? Warum? Und wieso hast du niemandem davon erzählt?"
    Die Fragen prasselten von allen Seiten auf Atlan ein. „Noch einmal: Mir fehlt jegliche Erinnerung daran, was in jenen vier Stunden vorgefallen ist. Ich nehme an, dass ich diese Flaschenpost an mich selbst geschrieben habe, um weitere Nachforschungen in der Trümmerzone zu verhindern."
    „Deshalb hast du alle Ansuchen der Dookies um Unterstützung abgewiesen", stellte Alaska Saedelaere sachlich fest. „Ja. Irgendjemand oder -etwas muss mich davon überzeugt haben, dass es besser ist, wenn vorerst nicht herauskommt, was sich im SZ-2-Flansch verbirgt."
    Fee Kellind richtete sich auf. „SENECA", sagte sie laut, „ich möchte imLogbuch vermerkt haben, dass die Kommandantin der SOL die Handlungsweise des Expeditionsleiters Atlan zwar versteht, jedoch ausdrücklich nicht billigt. Ich, Fee Kellind, erkläre mich mit seiner Entscheidung nicht solidarisch. Seine Zustimmung, worin immer sie bestehen mag, ist nicht gleichbedeutend mit meiner, und ich fühle mich in keiner Weise daran gebunden."
    Eine hitzig geführte Debatte folgte. Ein Teil der Führungsspitze schloss sich der Argumentation von Myles Kantor an, Atlan würde gewiss nicht ohne triftige Gründe eine solche Botschaft an sich selbst verfassen.
    Dass er den Hugin-Dialekt gewählt hatte, um die Authentizität der Nachricht zu unterstreichen, zeigte außerdem, dass er bei vollem Bewusstsein gewesen sein musste, wohl auch Herr seiner Sinne und seines Willens.
    Wenn also jemand wie der unsterbliche Arkonide sich zu dieser eigenartigen Abmachung hatte überreden lassen, musste mehr dahinter stecken als bloß ein blinder Passagier.
    Die andere Fraktion wurde hauptsächlich von ehemaligen Mitgliedern des Terranischen Liga-Dienstes gebildet. Sie stießen sich vor allem daran, dass Atlan das Erlebnis wie auch den Zettel für sich behalten hatte. „Bei allem Verständnis für deine Erfahrung und die Wichtigkeit unserer Mission", rief Steph La Nievand erbost: „Im Zweifelsfall ist die Sicherheit der SOL über alles andere zu stellen. Und auch denjenigen, die sich vielleicht nicht so mit der SOL verbunden fühlen, sollte, wenn sie einmal ganz scharf nachdenken, einleuchten: Ohne geeignetes Raumschiff dürfte die Rettung von zweitausend Galaxien ein wenig schwierig werden!"
    Zustimmendes Gemurmel zeigte, dass der „Major für Besondere Aufgaben" die Mehrheit auf seiner Seite hatte. „Ich entschuldige mich dafür in aller Form", sagte Atlan. „Aber mal ehrlich: Wenn ich euch den Zettel gezeigt hätte -hättet ihr dann die Suchaktionen im Flansch eingestellt oder eher verstärkt?"
    „Verstärkt", gab Steph zu. „Eben. Und genau das sollte ja vermieden werden."
    „Jetzt aber wissen wir nicht nur, dass da etwas ist", Porto Deangelis deutete auf das Standbild des Kuppelfünfecks, „wir wissen dank Alaska sogar, wie es aussieht."
    „Die Frage ist nur", sagte Tekener, „was fangen wir mit diesem Wissen an?"
    Le Anyante hatte Curcaryen so lange massiert, bis er endlich eingeschlafen war.
    Sie aber verfolgte weiterhin fasziniert die Diskussion in der Zentrale. Welch skurrile Methode, Verantwortung aufzuteilen!
    Warum sagte Atlan nicht einfach: „Ich habe getan, was ich für nötig hielt" und aus, basta?
    Wenn sein Verhalten richtig war, brauchte er sich

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