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0967 - Spur zur Angst

0967 - Spur zur Angst

Titel: 0967 - Spur zur Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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»Doktor van Zant! Doktor! So warten Sie doch.«
    Artimus stoppte. War er denn so tief in Gedanken gewesen? Oder war sein Kopf an diesem denkwürdigen Morgen ganz einfach nur reichlich leer? Wie auch immer. Er hatte von ganz weit her eine Stimme gehört, die jetzt schon reichlich verzweifelt seinen Namen rief, doch erst jetzt schaffte er es, darauf auch zu reagieren.
    Er drehte sich um. Eine hübsche, allerdings ziemlich kurzatmige junge Frau trippelte auf ihn zu. Ihr Gesicht wies eine ungesunde Rotfärbung auf. Wahrscheinlich hechelte die Ärmste schon seit dem Parkplatz hinter ihm her und war nun ganz außer Atem. Sie war nicht unbedingt als schlank zu bezeichnen, was den Konditionsmangel erklärlich machte, doch das war etwas, das Artimus noch nie gestört hatte - Hungerhaken mochte er ohnehin nicht.
    Nach Atem ringend blieb die Frau vor ihm stehen.
    »Sie legen ja ein erstaunliches Tempo vor, Doktor.« Sie hielt ihm ihre rechte Hand entgegen, in der sie eine Art Scheckkarte hielt. »Die soll ich Ihnen von Mister Tendyke geben, denn sonst kommen Sie ja überhaupt nicht in Ihre neue Abteilung.«
    Artimus runzelte die Stirn. Türen mit solchen Karten zu sichern, das zählte heute ja schon zum Standard jeder halbwegs passablen Pension. Wie primitiv!
    Die hübsche Mitarbeiterin von Tendyke Industries lächelte ihn an. »Die wirklichen sicherheitsrelevanten Anlagen werden heute erst installiert. Wir benötigen dazu noch so einiges von Ihnen - Iris, Fingerabdruck - Sie kennen das ja alles.«
    Und ob van Zant das alles kannte, denn einen großen Teil davon hatte er zu seiner Zeit als Sicherheitschef hier ja selbst eingeführt.
    »Das alles habt Ihr noch in meinen Unterlagen, also wozu der Aufstand?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Wahrscheinlich muss das auf den neuesten Stand gebracht werden. Oder so in der Art.« Sie drückte Artimus die Karte in die Hand und war gleich darauf auch wieder verschwunden.
    Auf den neuesten Stand. Aha.
    Van Zant hatte keine Erinnerung daran, sich neue Augen oder Fingerkuppen zugelegt zu haben - so ein Unsinn. Aber er wusste aus der Erfahrung heraus, wie unerbittlich die Jungs von der Sicherheit sein konnten, wenn sie ihre Routinechecks durchführten. Also gut. Sollten sie ruhig kommen.
    Artimus van Zant sah sich um, als er auf den Fahrstuhl zusteuerte.
    Als Lucifuge Rofocale die Zentrale von Tendyke Industries attackiert hatte, waren nicht sehr viele Steine an ihren angestammten Plätzen geblieben. Umfangreiche Baumaßnahmen waren die logische Konsequenz gewesen - und Robert Tendyke hatte nicht gekleckert, sondern mächtig geklotzt.
    Chrom traf auf Stahl und Marmor, so hätte man die neu entstandene Lobby des Hauptgebäudes wohl in etwa beschreiben können. Das hatte viel von einem dieser Geldpaläste, die sich die ganz großen Banken leisteten, um jeden Bittsteller von vornherein schwer zu beeindrucken. Artimus schüttelte den Kopf, aber er begriff natürlich auch das Prinzip, das hinter dieser Fassade steckte.
    Tendyke Industries war ein »Global Player«, hatte in jedem Land der Erde seine Vertretungen und niemand in der modernen Medienwelt kam heute noch ohne irgendein Produkt aus der schier endlosen Angebotspalette klar. Die in jedem Jahr patentierten Erfindungen aus den Labors des Konzerns konnte man kaum noch zählen.
    Das alles war schon recht beeindruckend und musste auch optisch entsprechend dargestellt werden. Für Artimus van Zant war das alles zu viel Fassade, doch in seinem momentanen Gemütszustand war für solche Dinge ohnehin kein Platz. Der Physiker orientierte sich vor der langen Reihe der Fahrstühle nach links. Hier begann der Bereich, zu dem nur Mitarbeiter Zugang erhielten. Vor der Sicherheitsschleuse blieb er stehen. Vor ihm erwachte ein Monitor zu seinem visuellen Leben. Ein breit grinsender Mann würde sichtbar.
    »Doktor van Zant - ich grüße Sie.«
    Artimus nickte in Richtung des Bildschirms. »Hallo, Tim. Seit wann so förmlich?« Tim Byron war Artimus' Nachfolger in Sachen Sicherheitschef bei Tendyke Industries geworden, als der sich mit der Bedrohung der weißen Städte hatte herumschlagen müssen. Byron war ein guter Mann, auch wenn van Zant ihn in seiner Pedanterie manchmal kaum ertragen konnte.
    »Artimus, Sie sind sicherheitstechnisch noch nicht korrekt erfasst, wir müssen…«
    Der Südstaatler unterbrach Byron.
    »Ihr müsst mich noch in meine Atome zerlegen, auf links krempeln und wieder irgendwie zusammensetzen, nicht wahr?« Byrons Grinsen schien

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