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2199 - Düstere Zukunft

Titel: 2199 - Düstere Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Hände und Finger vor Konsolen, die wie aus dem Nichts auftauchten, Sekunden zuvor noch gar nicht vorhanden waren, arbeitete dabei so schnell, dass der Mann mit der Maske ihm kaum mit Blicken folgen konnte. Er nahm Manipulationen mit der Kaserne vor, bis der Würfel schließlich in sich zusammenfiel und einfach verschwand.
    Alles wirkte sehr geheimnisvoll. Und endgültig.
    Dann drehte der Kosmokratenroboter sich zu Saedelaere um. „Sämtliche Thoregons werden mit der Zeit von allein erlöschen", sagte er. „Die Superintelligenzen, die in einem PULS Zuflucht gesucht haben, müssen in den Normalraum zurückkehren. Durch den Schock, der sich über die Brücke in die Unendlichkeit überallhin verbreitet hat, werden sie destabilisiert, genau wie der PULS selbst. Sie können nicht länger in ihren Verstecken bleiben."
    Cairol legte eine Pause ein, als erwartete er, dass Alaska Fragen stellen, Einwände erheben würde. Doch der Mann mit der Maske tat ihm den Gefallen nicht. „Sollte es ihnen wider Erwarten doch gelingen", fuhr der Roboter fort, „werden sie spätestens dann wie die anderen in den Normalraum zurückfallen, sobald die PULS-Zonen erlöschen.
    Jene Entitäten, die ihren PULS nicht vollständig stabilisiert haben, dürften einen mehr oder weniger großen Schaden erlitten haben und zumindest eine gewisse Zeit zur Erholung benötigen."
    Saedelaere konnte sich denken, dass dies vermutlich auch ES betraf, und nun stellte er eine Frage. Als wollte Cairol den Triumph auskosten, mit seiner Einschätzung der ihn umgebenden lästigen, unbedeutenden Wesen Recht behalten zu haben, bedachte er sein Gegenüber lediglich mit einem gleichmütigen Blick.
    Immerhin, dachte Saedelaere, ES hat durch die Tätigkeit als Doppelagent dazu beigetragen, den Einsatz der Galaxienzünder zu verhindern. Die Menschheit hatte erneut Grund, ihrer Superintelligenz dankbar zu sein. Angesichts dieser Umstände erschien es dem Mann mit der Maske durchaus möglich, dass ES frühzeitig gewarnt worden war und den PULS von DaGlausch verlassen hatte.
    Falls Kosmokraten so etwas wie Dankbarkeit kennen. Falls ihnen Begriffe wie Loyalität und Treue nicht völlig fremd sind.
    Ein altterranisches Sprichwort kam ihm in den Sinn. Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan...
    Andererseits wollte er den Kosmokraten aber kein Unrecht tun. Sie hatten die Galaxienzünder zurückbeordert und sich durchaus moderat verhalten. Allein schon, indem sie den Plan ersonnen und durchgeführt hatten, Thoregon zu unterwandern, hatten sie bewiesen, dass ihnen das Leben in weiten Teilen dieses Universums nicht völlig gleichgültig war. Oder auch dieses Universum an sich. Dass sie erhalten wollten, was sie über Jahrmillionen oder Jahrmilliarden geschaffen oder zumindest in die Wege geleitet hatten, wenngleich in eigennützigem Interesse.
    Natürlich war dieser Plan der Kosmokraten eigennützig gewesen. Vielleicht wäre THOREGON irgendwann imstande gewesen, Einfluss auf das gesamte Multiversum zu nehmen. Damit wären die Kosmokraten in ihrer Existenz bedroht gewesen, genau wie die Chaotarchen, und das hatten sie verhindern wollen.
    Nein, die Kosmokraten hatten auf jeden Fall konsequent verhindert, dass sich neben dem Leben an sich eine weitere Macht etablierte, die ihnen irgendwann hätte gefährlich werden können. Konsequent, aber nicht ohne Barmherzigkeit.
    Cairol wandte sich um, ging zu der hohen Tür des KÖCHERS und trat ins Freie. Saedelaere folgte ihm.
    Schon nach wenigen Schritten hörte er ein hohes Zischen hinter sich. Er fuhr herum.
    Der KÖCHER begann inmitten der Trümmer zu erglühen, leuchtete zuerst in dumpfem Rot, dann greller, bis er schließlich in lodernden Flammen zu stehen schien, fast so wie zuvor Hismoom.
    Dann zerfiel er von einem Augenblick zum anderen zu Aschekrumen, die einen Herzschlag lang eine dichte Wolke bildeten, langsam herabrieselten - und sich auflösten, bevor auch nur eine von ihnen den Boden berührte.
    Dort, wo sich gerade noch der KÖCHER befunden hatte, erblickte Saedelaere nun ein schwarzes, gestaltlos waberndes Loch von etwa fünf Metern Durchmesser, das scheinbar aus der Raum-Zeit herausgestanzt war. Aus der Tiefe des Lochs stieg eine eisige Kälte auf.
    Zumindest empfand Saedelaere es so, aber er hatte ja bereits die Hitze des vergehenden KÖCHERS wahrgenommen, ohne dass die subjektiv wahrgenommene Temperatur irgendwelche Schäden verursacht hätte.
    Ein Zeitbrunnen!, dachte Saedelaere. Definitiv eine Technik der Ordnungsmächte,

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