2199 - Düstere Zukunft
„Ich habe es in dem Augenblick gewusst, als ich dich in der SOL zum ersten Mal wieder sah. Dreizehn Jahre lang habe ich es nicht gewusst, aber in diesem Moment..." Sie verstummte. „Da wurde mir klar ..." Auch diesen Satz vollendete sie nicht. „Wir haben uns auseinander gelebt."
Mondra nickte nur.
Im wahrsten Sinne des Wortes, dachte er, über Millionen Lichtjahre.
Perry umarmte sie, aber so, wie er in der Zentrale der SOL Atlan umarmt hatte. Wie einen guten, alten Freund. Nicht wie der Mann und die Frau sich umarmen, die sich lieben.
Sternenprinz, dachte er. Auch jetzt hatte er tausend Fragen, genau wie Mondra wahrscheinlich auch. Wichtige Fragen, nicht die, ob es bei ihr einen anderen gegeben hatte oder vielleicht gab. Dreizehn Jahre lang hatte sie es nicht gewusst... Er glaubte es ihr unbesehen. Er hatte es zwanzig Jahre lang auch nicht gewusst.
Werden wir Freunde bleiben?, dachte er. Er hoffte es, war sich sogar sicher. Viel war geschehen in diesen zwanzig Jahren, doch etwas war geblieben. Etwas, das wichtiger war als nur der Umstand, dass Mondra die Mutter seines Sohnes Delorian war. Geblieben waren Sympathie und gegenseitige Wertschätzung.
An diesem 28. Mai 1312 NGZ war etwas zu Ende gegangen. Unweigerlich und in mehr als nur einer Hinsicht.
Im Großen wie im Kleinen. Für ihn in kosmischer wie in persönlicher Hinsicht.
Er wusste nicht, was schmerzlicher war. Aber er war überzeugt, dass auf dieses Ende ein neuer Anfang folgen würde. ,Dass ein jeder Abschied auch ein Aufbruch war. Und nach jedem Aufbruch irgendwann, irgendwo auch eine Ankunft erfolgen würde.
Perry Rhodan hatte keine Angst vor der Zukunft. Auch wenn mit transistierenden Galaxien, der Negasphäre in Hangay und der Erhöhung des hyperphysikalischen Widerstands schwere Prüfungen auf ihn und die Menschheit zukommen würden.
Die Menschheit würde ihren Weg gehen, davon war er überzeugt. Selbst wenn sie am Boden lag, ihr würde ein neuer Aufbruch gelingen, und irgendwann würde sie ihr Ziel erreichen.
Wie auch immer es aussehen mochte. Bei allen Rätseln, die sie aufgeklärt hatten, dieses Ziel blieb weiterhin ein Mysterium.
Das größte Mysterium überhaupt, das es zu ergründen gilt, dachte der Terraner und verspürte plötzlich wieder Zuversicht.
ENDE
Weitere Kostenlose Bücher