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2199 - Düstere Zukunft

Titel: 2199 - Düstere Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Zeitbrunnen gehen? Oder wegen des Brunnens selbst?
    Ganz einfach, weil es ihn gab? Wollte er überhaupt durch den Zeitbrunnen gehen?
    Alaska schüttelte sich, um die Erstarrung zu überwinden. Die Antwort auf diese Frage hatte er sich schon längst gegeben.
    Als hätte diese Bewegung ausgereicht, um den eigentümlichen Zauber des zeitlosen Augenblicks zu zerstören, war plötzlich alles wieder normal.
    Saedelaere schritt wieder auf den Zeitbrunnen zu. Ihm war nun klar, dass er es tun musste. Er wusste zwar nicht, was ihn auf der anderen Seite erwartete oder wo er herauskommen würde, in welchem Teil des Universums. Doch es war seine Bestimmung. Die Verlockung, die der Brunnen darstellte, war zu stark.
    Aber ... da war noch der Lamuuni. Er hatte sich halb bewusstlos mit seinen Krallen in Alaskas Kleidung verhakt, als ginge es um sein Leben, als müsse er sterben, wenn er auch noch diese Bezugsperson verlor. Das Tier würde seinen Griff nicht lockern. Jedenfalls nicht freiwillig.
    Saedejaere zögerte. Er würde dem Vogel die Krallen brechen müssen, um sich von ihm zu befreien. Dann konnte er ihn ja auf den Boden legen. Vielleicht würde Monkey ihn später zwischen den Trümmern finden.
    Er griff gar nicht erst nach dem Lamuuni. Allein die Vorstellung war unerträglich. Einem friedlichen Wesen die Krallen zu brechen, nur um es loszuwerden - dazu war er nicht imstande. Das entsprach nicht seinem Wesen. Das Cappin-Fragment und die Haut hatten ihn längst einen anderen Umgang mit Lebewesen aller Art gelehrt.
    Es gab nur eine Möglichkeit: Saedelaere würde den Lamuuni mitnehmen. Er konnte ihn später in einer Tasche seines SERUNS verstauen.
    Was würde ihn erwarten? Er wusste es nicht. Aber er war schon oft mit unbekanntem Ziel durch einen Zeitbrunnen gegangen.
    Plötzlich verspürte er keinen Zweifel mehr, nur noch Zuversicht. Ein wenig Angst vor dem Unbekannten vielleicht oder auch nur Respekt.
    Aber in erster Linie Hoffnung. Und das Gefühl, dass mit ihm alles in Ordnung war, obwohl er das Cappin-Fragment im Gesicht trug. OderVyielleicht gerade deswegen.
    Alaska Saedelaere nahm im Geiste Abschied von seinen Freunden und der SOL und trat in den Zeitbrunnen.
    Die Solare Residenz, dachte Perry, als er nach Mondra aus dem Transmitter trat. Die stolze stählerne Orchidee, Symbol terranischer Leistungskraft, Einigkeit und Moral, die hoch in der Luft über dem Residenzpark von Terrania schwebte.
    Für ihn hatte es schon zahlreiche solche Symbole gegeben, die stets von Aulbruch und Bestimmung kündeten. Gewissermaßen war schon die GOOD HOPE, das erste arkonidische Raumschiff, das die Menschheit erbeutet hatte, solch ein Symbol für ihn gewesen.
    Es hatte eine Reichweite von 500 Lichtjahren gehabt. Damals ein gewaltiger Sprung für die Bewohner einer Erde im Atomzeitalter, die gerade ihr erstes Raumschiff auf den Mond gebracht hatte.
    Und jetzt war er aus dem Mahlstrom der Sterne zurückgekehrt, der 500 Millionen Lichtjahre entfernt war - innerhalb von einer einzigen Stunde. Dorthin aufgebrochen war er von Tradom aus, 400 Millionen Lichtjahre entfernt, aber in einer ganz anderen Richtung.
    Eine gewaltige Entwicklung für nicht einmal 3000 Jahre, dachte Rhodan.
    Ihm wurde bang ums Herz. Hismooms Äußerungen ließen befürchten, dass diese Entwicklung ihren Höhepunkt erreicht hatte und bald nichts mehr so sein würde wie zuvor.
    Lautes Geschrei riss ihn aus seinen Gedanken, ein geradezu babylonisches Sprach- und Stimmengewirr, bei dem hohe, fast schon kreischende Tonlagen vorherrschten. „O nein!", stöhnte Mondra neben ihm. Rhodan spürte genau, wie die ehemalige TLD-Agentin - seine Sternenprinzessin - sich versteifte.
    Auch nachdem sie gerade über das kosmische Wunder der Brücke in die Unendlichkeit geschritten war, löste eine Horde wie entfesselt anstürmender Journalisten und anderer Medien-Berichterstatter ein gewisses Gefühl einer Bedrohung in ihr aus.
    Der Techniker der ANIE, der sie per Transmitter in die Residenz geschickt hatte, hatte in seiner Verwirrung nicht den für die Öffentlichkeit gesperrten, sondern einen frei zugänglichen Bereich gewählt..
    Andererseits war das kein Wunder. Trokan war verschwunden, der Mars war zurückgekehrt.
    Im Sonnensystem musste Ausnahmezustand herrschen. Vielleicht waren die anderen Transmitter blockiert gewesen.
    Schon waren die Pressevertreter heran. Rhodan verfluchte den Zufall, dass sie sich ausgerechnet hier versammelt hatten. Immerhin hielten sie einen gewissen Abstand

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