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Morgens 15.30 in Deutschland

Morgens 15.30 in Deutschland

Titel: Morgens 15.30 in Deutschland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Werker
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VORWORT
Hallo liebe Leserinnen und Leser! Schön, dass ihr euch für mein Buch entschieden habt! Hallo auch an alle Zuhörer, die sich von ihren Enkeln vorlesen lassen: Hallo liebe Seniorenstudenten!
Herzlichen Glückwunsch, ihr habt die richtige Wahl getroffen! Dieses Meisterwerk, dieser literarische Meilenstein, diese einmalige Sensation in der Geschichte der schnell mal aufgeschlagenen Bücher wird euer Leben, euer Studium – oder falls ihr keine Studenten seid, euren Blick auf das Studium, die Uni und deren Insassen – von Grund auf verändern!
Ein ganzes Buch nur übers Studium, über Studenten und Studentinnen – aber auch über Primi-Mäuse. Da muss anfangs die Frage erlaubt sein: Warum heute überhaupt noch studieren, wenn ich auch direkt Topmodel werden kann? Wozu der ganze Stress: die Vorlesungen, die Prüfungen, die Lernerei ...?! Wieso fast täglich aufstehen und sich in die Uni schleppen, um dann im überfüllten Hörsaal doch nur auf der Treppe zu sitzen?! Weshalb sollte man das alles überhaupt auf sich nehmen?
Weil die Mehrzahl der Akademiker gute Aussichten auf dem Arbeitsmarkt hat. Okay. Weil Bildung ein wesentliches und wertvolles Gut unserer Gesellschaft ist, auf dem unsere Nation ihren Wohlstand aufbaut. Jaja. Weil ein Studium die persönliche Entwicklung fördert und der Selbstverwirklichung dient. Hm, hm! ... Alles sehr richtig, alles sehr schön! Aber alles nicht entscheidend! Das Angenehme ist: Wir sind hier unter uns! Also brauchen wir gar nicht lange drum herumzureden. Der allerwichtigste Grund fürs Studieren lautet: Nie wieder – in deinem ganzen Leben nicht – wird es so einfach sein, auf einen Schlag so viele, so nette Mädels [1] bzw. Jungs kennenzulernen! Der Campus ist das Sammelbecken der ganz großen Gefühle – oder zumindest finden auf ihm die groß angelegten, spektakulären Flirts statt! Täglich geht es hier eigentlich nur ums Sehen und Gesehenwerden: Man hängt zusammen auf dem Campus rum, hockt in denselben Seminaren und läuft sich in der Cafeteria über den Weg. Für die erste Kontaktaufnahme genügt dann oft schon eine Gemeinsamkeit. Du sagst zu ihr: „Hallo, sag mal, sind wir nicht zusammen in der Statistikvorlesung?“
Sie erwidert: „Nein, ich mach hier nur sauber.“ Und schon ist man im Gespräch!
Den Campus umgibt ein ganz besonderes Flair, das man einfach erlebt haben muss! Die Uni ist praktisch die Fortsetzung des Kindergartens mit verschärften Mitteln! Man könnte auch sagen, die Uni ist der Kindergarten für Erwachsene – oder für die, die auf dem Weg dahin sind! Ohne Eltern kann jeder endlich machen, was er will. Von außen mag das Ganze auf den ersten Blick vielleicht den Anschein von Ordnung und akademischem Anspruch erwecken, in Wahrheit aber geht es drunter und drüber! Einfach herrlich! Natürlich gibt es Vorlesungen, Klausuren und das Bafög-Amt, vor allem gibt es jedoch das süße Leben ohne Wecker, verrückte Leute ohne Berührungsängste und wilde Partynächte ohne Ende – wie könnte es schöner sein?
Schule war ganz nett, Rente mit 86 wird bestimmt auch super, aber sagen wir, wie’s ist: Die Studentenzeit ist die beste Zeit deines Lebens! Ich wünsche viel Spaß dabei!

Vor der Uni
Gesamtschulabi 3,6 – und jetzt?!
Abi – und was nun?! Eine Frage, die sich für viele nach 14 oder 15 Jahren Vollgas an der Schule stellt: Plötzlich bist du fertig, und dir stehen alle Tore offen! Ob Arzt, Anwalt oder Animateur, ob Geologe, Germanist oder Ghostbuster, ob Beamter, Bezirksrichter oder Bananenbieger: „Nichts ist unmöglich!“, wie der Japaner sagt. Oder anders formuliert: Du bist frei! Wie konnte das nur passieren?! Da hast du dir dein Leben lang nichts Böses gedacht – okay, abgesehen von dem China-Böller in der Schmuckkiste deiner Schwester, als du sieben Jahre alt warst (einige Broschen sind dadurch durchaus schöner geworden!) –, hast mit Wasserfarben gemalt, Fangen gespielt und, als die Eltern weg waren, mit Deo plus Feuerzeug mal in Ruhe im Hamsterkäfig „Stirb langsam“ nachgestellt. Kurz: Du warst glücklich ... was man von der Hamsterfamilie nicht unbedingt sagen kann! Und so gingen die Jahre vorüber ... Du hast dich zum ersten Mal verliebt und dir wurde zum ersten Mal das Herz gebrochen, fünf Minuten später hast du den Alkohol für dich entdeckt. Du hast Klausuren geschrieben und bist auf Partys gegangen. Du wurdest älter, aber es hat dich nicht gestört, besser noch, du hast es nicht einmal bemerkt! Du dachtest, das

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