21st Century Thrill: Dangerous Deal (German Edition)
Durch wen?
Laura!, fiel ihm ein. Sie hatten sie entführt – und wieder freigelassen. Als eine Drohgebärde hatten sie die Entführung aufgefasst und als Erpressung. Was aber, wenn sie nicht nur das gewesen war, sondern viel einfacher. Was, wenn sie Laura … Christoph stockte. Seine Kehle wurde trocken. Sein Atem ging schneller. Seine Hände zitterten. Was war, setzte er erneut an, wenn sie Laura irgendeine Art Miniwanze angeheftet hatten, mit deren Hilfe sie jedes Gespräch abhörten und über jeden Schritt informiert waren?
Christoph musste sich selbst eingestehen, dass das eine abenteuerliche Vorstellung war. Aber eine, die erklären würde, wieso Jahn hier jetzt nicht aufkreuzte. Und eine, die, wenn sie stimmte, bedeutete, dass Laura, Lukas und Benni sich gerade in unmittelbarer Gefahr befanden.
Denn dann würden Jahn und seine Hintermänner wissen, was die drei auf der Pressekonferenz vorhatten – und sie würden etwas dagegen unternehmen.
Christoph griff zu seinem Handy, wollte Laura anrufen und sie fragen, ob mit ihr noch alles in Ordnung wäre. Genau in dem Moment riss ihm jemand die Daten-CD aus der Hand.
Christoph sah Jahn ins Gesicht. Wo war der so plötzlich hergekommen?
E r hatte ihn nicht gesehen. Jahn musste exakt den Moment abgepasst haben, in dem Christoph sich mit seinem Handy beschäftigte, um diesen Überraschungsauftritt zu inszenieren. Ebenso überraschend wie das Erscheinen des Polizisten schnappte um Christophs rechtes Handgelenk eine Handschelle zu. Noch ehe er irgendwie reagieren oder fragen konnte, hatte Jahn ihm schon den rechten Arm auf den Rücken gedreht, dann auch noch den linken und – schnapp – waren seine Hände auf dem Rücken gefesselt.
„Was soll das?“, empörte sich Christoph.
Exakt die gleiche Frage stellte Laura dem Zivilpolizisten im Foyer, nachdem der ihr die Hände ebenfalls mit Handschellen auf den Rücken gebunden hatte. Sie schaute dem Zivilfahnder ins Gesicht, entdeckte über seine Schulter hinweg dahinter aber Benni und Lukas, die ebenfalls festgenommen waren.
Außerdem sah sie zwei weitere Zivilpolizisten, die die Taschen der Jungs in den Händen hielten.
„Lassen Sie uns los!“, forderte Laura. „Wir haben nichts getan. Im Gegenteil. Schauen Sie doch nach. In den Taschen dort befindet sich brisantes Beweismaterial.“
„Das haben wir schon gefunden“, antwortete der Zivilfahnder.
Laura schaute ihn erstaunt an. Wovon sprach er? Denn eindeutig hatte er nicht den Inhalt der Taschen gemeint.
Christoph saß auf demselben Stuhl, auf dem er schon mal gesessen hatte, als er seine Aussage getätigt hatte, aber durch Bennis Warnung dabei unterbrochen worden war. Jetzt saß ihm aber nicht m ehr Kommissar Löns gegenüber, sondern Jahn. Der legte gerade einen transparenten Plastikbeutel, prall gefüllt mit einem weißen Pulver, auf dem Tisch.
„Während ihr so eifrig an euren Erklärungen getippt habt“, sagte Jahn, „haben wir bei Laura, Lukas und Benni zeitgleich eine kleine Hausdurchsuchung durchgeführt. Und bei jedem so eine Tüte gefunden. Bei dir übrigens auch, anschließend, als du schon auf dem Weg hierher warst.“
„Hausdurchsuchung?“, wiederholte Christoph entsetzt. „Wieso? Was ist das?“
Er blickte auf das Pulver.
„Kokain im Wert von – na, sagen wir – etwa fünfzehntausend Euro. Genug jedenfalls, dass das nicht als geringfügige Menge durchgeht.“
„Ko…“ Christoph musste schlucken, ehe er das Wort herausbekam. „Kokain? Bei mir gefunden? Sind Sie bescheuert? Sie wissen genau, dass das nicht stimmt!“
Jahn lachte. „Natürlich weiß ich das. Aber sonst niemand. Und wie, bitte schön, wollt ihr das Gegenteil beweisen? Wir haben es bei euch gefunden. Dafür gibt es Zeugen, fleißige, ehrbare Beamte.“
„Das haben Sie uns vorher untergeschoben!“, rief Christoph. Jahn lächelte ihn mitleidig an, was Christoph als ein Eingeständnis empfand.
„Wie gesagt“, wiederholte Jahn. „Wie wollt ihr das beweisen? Ich leite nun mal diese kleine Arbeitsgruppe im Drogendezernat. Und glaub mir: Jeder, den wir erwischen, behauptet, man hätte ihm die Drogen untergeschoben.“
„ Damit kommen Sie nicht durch!“, sagte Christoph wütend. „Laura und die anderen …“
„… sind auf der Pressekonferenz, ich weiß“, lächelte Jahn. „Wir waren schnell genug.“
Christoph sackte in sich zusammen.
„Weißt du, was die Polizei mit konfiszierten Drogen macht?“, fragte Jahn.
Christoph antwortete nicht. Er dachte
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