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2206 - Gesang der Hoffnung

Titel: 2206 - Gesang der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ein Schnippchen geschlagen hatten, und den besten Plätzen, an die man sich mit einem Partner für ungestörte Stunden zurückziehen konnte. Irgendwann machte die Kolonne Halt. Zephyda winkte Rhodan heran, einen Finger auf den Lippen. Der Terraner folgte ihrer Aufforderung; Atlan war ohnehin nicht von Zephydas Seite gewichen. „Seht ihr die Lichtung?", flüsterte sie.
    Durch das Unterholz sah Rhodan einen hellgrünen Kreis aus kniehohem Gras. Wie vor einigen Tagen, als der gepanzerte Räuber beinahe Atlan ... Der Terraner nickte.
    Zephyda nahm eine große, melonenähnliche Frucht aus einer ihrer Satteltaschen. „Passt gut auf!"
    Sie warf die Frucht kraftvoll in Richtung der Lichtung.
    Ein gespannter Zweig schnellte los, durchtrennte die Frucht wie eine Schwertklinge in der Mitte. Die beiden Hälften taumelten auseinander und kamen an unterschiedlichen Stellen der Lichtung auf.
    Augenblicke später erbebte der Boden, und ein Panzerwesen derselben Art, dem Atlan erst vor einigen Tagen um Haaresbreite entkommen war, kroch zu seiner Beute. Ein in eine Klaue mündender Tentakelarm griff nach einer Fruchthälfte und zog sie unter den Panzer. „Wir nennen sie Goytani", erläuterte Zephyda. „Sie graben die Skelette ausgestorbener Wesen aus, die hier lebten, als der Wald noch ein Ozean war, und benutzen sie als Panzer. Diese Knochen sind härter als Stahl." Die Wegweiserin bedeutete ihnen aufzusteigen. „Sie sind sehr gefährlich - und sehr langsam. Nur die dummen Tiere des Waldes gehen ihnen in die Falle."
    „Ist das so? Die Dummen?" Rhodan konnte sich nicht helfen, er prustete los. Atlan fiel in das Lachen ein.
    Die Wegweiserin sah sie verwirrt an. „Wieso lacht ihr? Habe ich etwas Komisches gesagt?"
    Atlan legte ihr die Hand auf den Unterarm. „Nein, nein. Wir haben nur versucht, uns ein Tier vorzustellen, das so dumm ist, dem Goytani in die Falle zu tappen. Keine leichte Sache, nicht wahr, Perry?"
    Zwei Stunden später hielt die Kolonne erneut an. Die Motana stiegen von ihren Reittieren und schnallten die Spaten und Hacken ab, die jeder von ihnen mit sich führte. Zwei Wachen blieben zurück, während die Wegweiserin den übrigen Trupp in das Unterholz führte. An einem umgestürzten Baum, der sich in nichts von den vielen hundert anderen unterschied, die sie an diesem Tag passiert hatten, verkündete Zephyda: „Hier muss es sein!"
    Die Motana machten sich an die Arbeit. Rasch hatten sie eine Grube von mehreren Metern Durchmesser ausgehoben. Dann erklang das Schlagen von Metall auf Metall.
    Die Motana gaben einen melodischen Ton von sich und gruben vorsichtig weiter. Kurz darauf reichten sie einen länglichen Gegenstand heraus. Zephyda nahm ihn entgegen und machte sich daran, die feuchte Erde von ihm abzuwischen. Es war ein Strahlenkarabiner. „Wo habt ihr den her?" Die Wegweiserin machte eine abschätzige Geste, als enttäusche sie, dass die Menschen den Motana nicht den Besitz fortgeschrittener Waffen zutrauten. „Woher wohl? Die Kybb-Cranar verfügen verglichen mit uns über praktisch endlose Ressourcen. Sie können auf die Industrien vieler Welten zurückgreifen. Wir dagegen ... wir haben nichts dergleichen, dafür aber kennen wir den Wald." Sie tippte gegen ihren Stirnreif. „Und wir sind nicht auf den Kopf gefallen. Von Zeit zu Zeit tricksen wir sie aus und nehmen uns von ihnen, was wir gebrauchen können."
    Immer neue Waffen kamen zum Vorschein und schließlich flache, an Gurten befestigte Kästen, die sich an den Körper anschmiegten. Schutzschirmaggregate. Die gereinigten Waffen wurden verteilt, anschließend die Aggregate -soweit sie reichten. „Du hast keinen Schirm, Zephyda!", warf Atlan ein. „Sie sind knapp. Meistens explodieren sie unter der Überlast, wenn man sie zu erbeuten versucht."
    „Das ist mir klar", sagte der Arkonide. „Aber ... ich weiß nicht, was wir vorhaben. Ich weiß nur, dass du nicht ohne Schirm gehen kannst, wenn ich und Perry ..."
    „Natürlich kann ich", schnitt sie ihm das Wort ab. „Der Wald ist mein Zuhause. Mit ihm zu verschmelzen ist alle Sicherheit, die ich benötige." Dann fügte sie hinzu, sanfter: „Mach dir keine Sorgen um mich, Atlan. Ich weiß, was ich tue."
    Die Gruppe kehrte zu den Moka zurück und ritt weiter. Zephyda weigerte sich weiterhin, Rhodan und Atlan das Ziel ihres Unternehmens zu nennen. „Ihr werdet schon sehen", wiederholte sie nur immer wieder.
    Und das taten die Männer bald darauf. Eine metallene Spitze ragte aus dem Wald heraus. Ihre

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