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2206 - Gesang der Hoffnung

Titel: 2206 - Gesang der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Herrschaft der Schutzherren ihr Ende fand." Die Wegweiserin strich sich nachdenklich über den Stirnreif. „Aber wenn ihr mich fragt, ist das ein Märchen. Die Leute neigen dazu, das zu glauben, was sie glauben wollen. Zum Beispiel, dass jemand aus der alten Zeit überlebt hat und daran arbeitet, sie zurückzubringen. Rorkhete musste viele Jahrtausende alt sein, sollte das zutreffen. Niemand kann so alt werden!"
    Aufgeregtes Singen von Kindern drang zu ihnen herüber. Sie flitzten los, offenbar im Auftrag Rorkhetes, und verschwanden in Nestern und dem Waldstreifen um die Residenz. Bald darauf kehrten die ersten zurück, viel zu große und schwere Reisigbündel und Zweige in den Armen. Sie legten ihre Gaben neben Rorkhete ab, der begann, das Holz in einer Pyramide aufzuschichten.
    Was soll das werden? Ein Scheiterhaufen? Rhodan wollte den Gedanken als absurd zur Seite schieben, als seine Hand unwillkürlich an seinen immer noch leicht geschwollenen Hals fuhr. Nicht absurder als diese verfluchten Giftkragen! „Diese Prüfung, der euch Rorkhete unterziehen will", fuhr Zephyda fort, „soll angeblich dazu dienen, einen neuen Schutzherrn für den Sternenozean zu finden. Außer einem verwirrten Greis, der zwei Jahrzehnte älter als die Majestät ist, gibt es keinen Motana, der jemals einer solchen Prüfung beigewohnt hätte."
    „Was erzählt dieser Greis?"
    „Von einem verzehrenden Feuer. Funken, die sprühen. Lauten Schreien."
    „Das klingt nicht sehr ermutigend."
    „Es ist nicht so schlimm, wie es sich anhört", versuchte Zephyda zu beschwichtigen. Ihr war die Sorge nicht entgangen, die sich hinter Atlans Bemerkung verbarg. „Es ist nur ein alter Mann. Er kann sich irren. Und er hat nichts von Toten oder Verletzten erzählt. Daran würde er sich bestimmt erinnern."
    „Hoffen wir es."
    In der Zwischenzeit hatte Rorkhete das Holz brusthoch aufgeschichtet. Er griff in eine Tasche seiner weiten Hose, zog ein Gerät hervor und hielt es von unten in die Pyramide. Ein Blitz überzog die Residenz für einen Herzschlag mit harten Schatten, dann stand das Holz in Flammen. Nicht allmählich, von unten nach oben brennend, sondern auf einen Schlag, als hätte Rorkhete einen Schalter gedrückt. Die Motana wichen vor der Hitze des Feuers zurück; die Kinder quietschten vor Aufregung.
    Rorkhete schien die Hitze wenig auszumachen. Er trat einen einzigen Schritt zurück und wandte sich ab. Stumm starrte er in Richtung der beiden Männer. „Dann los", seufzte Rhodan. „Oder siehst du eine andere Möglichkeit, Atlan?"
    „Nein. Bringen wir es hinter uns." Er grinste. „Wer weiß, vielleicht steckt ja in einem von uns ein Schutzherr, den er sein Leben lang in sich herumgetragen hat, ohne es zu wissen?"
    Sie gingen zu dem Feuer. Heller Qualm stieg von ihm auf und verlor sich im Blätterdach der Residenz.
    Es war ein Gradmesser für die Verehrung, die die Motana Rorkhete entgegenbrachten, dass sie ihm das offene Feuer ohne Widerspruch gestattet hatten. Das Waldvolk konnte es sich nicht leisten, mit Rauchfahnen die Kybb-Cranar auf sich aufmerksam zu machen, und hatte in der Kunst, Feuer so zu bändigen, dass es keine verräterischen Spuren erzeugte, eine hohe Meisterschaft erreicht.
    Rorkhete bedeutete Rhodan und Atlan, sich vor ihm aufzustellen. Zephyda, die bei Atlan bleiben wollte, verwies er mit einer weiteren Geste in die Reihen der Motana. Die Hitze des Feuers brannte in Rhodans linker Gesichtshälfte.
    Der Nomade griff ein weiteres Mal in seine Taschen. Ein ungleich verbogenes Gerät kam zum Vorschein. Rhodan mutete es wie ein Strahler an, der von schweren Fahrzeugen überrollt worden war und anschließend lange Zeit der Witterung ausgesetzt war. Die metallene Oberfläche war mit Rostflecken übersät.
    Rorkhete strich über den gewundenen „Lauf" - und Rhodan und Atlan standen in Flammen.
    Ihr Blau war so kalt wie der Himmel über dem Land Keyzing. Rhodan spürte, wie sich Kälte in seine Glieder fraß, die Luft in seinen Lungen stach. Sollten sie verbrennen, würden sie es in erbarmungsloser Kälte tun.
    Der Terraner fröstelte. Ein Zittern erfasste ihn, ließ ihn beinahe das Gleichgewicht verlieren. Sein Körper bäumte sich gegen die Kälte auf. Rhodan hörte ein Aufstöhnen und war sich nicht sicher, ob es das eigene oder das Atlans gewesen war. Er hob die Hand, abwehrend, wollte dieses kalte Feuer abschütteln, da spürte er den Griff einer Hand um die seine.
    Ihre Finger waren warm und unsichtbar. Bestimmt drückten

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