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2216 - Tau Carama

Titel: 2216 - Tau Carama Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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durchquert hatten und es aufwärts ging, tastete ich mit bebenden Fingern nach ihrem Hals. Ganz schwach spürte ich ihren Puls. Und sie atmete, wenn auch flach.
    Zephyda lebte. Ich spürte, wie Wärme durch meinen Körper flutete. Jeder Schmerz war vergessen im Angesicht der Erleichterung. Die Erregung trieb mir Tränen in die Augen. Ich brachte meinen Mund dicht an ihr Ohr. „Halte durch! Ich bin bei dir!", flüsterte ich auf Jamisch.
    Sie zuckte schwach. Ob als Reaktion auf meine Worte oder als simpler motorischer Reflex, konnte ich nicht beurteilen.
    Als hätte ich durch Zephydas Rettung einen Sieg über die Naturgewalten von Baikhal Cain davongetragen, ließ der Orkan nach. Die Wellen gingen nicht mehr so hoch. Wenn wir Glück hatten, legte sich der Sturm bald ganz.
    Eine Weile trieben wir auf dem Wasser, und ich hielt Ausschau nach den anderen. Als ich mich kräftig genug fühlte, machte ich mich mit Zephyda auf die Suche. Aber weder Rhodan noch Rorkhete oder die Ozeanischen Orakel waren zu entdecken. Im Ozean verschwammen alle Spuren, buchstäblich.
    Während ich losschwamm, machte mich mein Logiksektor, der nun schon eine ganze Weile geschwiegen hatte, auf die milden Wassertemperaturen aufmerksam. Normalerweise hätten wir inmitten eines Ozeans rasch an Unterkühlung sterben müssen, doch hier war das Wasser hochsommerlich warm. Offensichtlich befanden wir uns in einer südlichen, vermutlich äquatorialen Zone Baikhal Cains.
    Vorsichtig löste ich mich von Zephyda, drehte mich auf den Bauch. Die Motana schob ich mir quer über die Schulter und den Rücken, sodass sich jhr Kopf unmittelbar neben meinem befand und das Gesicht nach oben zeigte. „Wir haben es bald geschafft."
    Weiter nach den Gefährten Ausschau zu halten, hielt ich für sinnlos. Der Sturm hatte uns vermutlich Kilometer weit voneinander getrennt. Mir blieb nur die Hoffnung, dass sie den Orkan überlebten. Zumindest Perry schien die Transmission oder was immer es gewesen war, unversehrt überstanden zu haben.
    Ich schwamm los. Über uns veränderte sich der Himmel. Die dunklen Wolkenbänke wichen hellerem Gewölk, der Regen ließ ein wenig nach. Die Wellen rollten nur noch halb so hoch heran wie vor ein paar Minuten.
    Nach einer Weile, als der Schmerz allmählich in meinen Körper zurückkehrte, entdeckte ich schräg voraus etwas, das im Wasser trieb. Die klobigen Umrisse ließen mich an Rorkhete denken. Er hielt auf uns zu. Der Nomade erschien mir wie ein Lebensretter aus einer anderen Welt.
    Eine Welle hob den Nomaden ein Stück in die Höhe, sodass ich ihn besser sehen konnte.
    Ich hatte mich getäuscht. Es war nicht Rorkhete, auch nicht Perry. Ein abgebrochener Baumstamm trieb in der Strömung auf uns zu.
    Dennoch war ich nicht enttäuscht: Nicht nur, dass er auf Land hindeutete, er konnte uns auch für eine Weile das Leben retten. Wenn ich mit meiner Last weiterschwamm und nicht schnellstmöglich Land in Sicht kam, würde ich irgendwann entkräftet untergehen. Dann nützte auch der Zellaktivator nichts mehr.
    Der Baumstamm rollte heran, groß, dunkel und vollkommen unberechenbar im Schaukeln der Wellen. Wenn ich ihn verfehlte - oder besser gesagt, wenn er mich traf -, bedeutete das aller Wahrscheinlichkeit nach das Ende. Näher und näher kam der Stamm, ruckte herum und wieder zurück, schoss ein Stück aus dem Wasser und platschte wieder auf, drehte sich... und war da. Meine Hand krallte sich in die glitschige Borke, drohte abzurutschen, und ich griff mit der anderen nach, riskierte dabei, die Motana zu verlieren, die für einen Augenblick ohne Halt war. Wenn der Stamm jetzt herumschwang ..., doch nichts geschah. Das Schicksal hielt seine Hand über mich, wieder einmal. Ich fand sicheren Halt, zog Zephyda neben mich, ehe sie mir vom Rücken gleiten konnte, und hielt sie mit einer Hand fest. Mit der anderen klammerte ich mich an den Stamm und brachte meinen Körper längsseits. Das Aufsitzen erwies sich als Problem. Der Stamm drehte sich unter mir weg. Ich musste es über das vordere, gesplitterte Ende versuchen. Langsam zog ich mich mit einer Hand hoch. Die andere hielt Zephyda, die neben dem Stamm im Wasser trieb. Die Splitter erwiesen sich als viel scharfkantiger, als ich angenommen hatte. Innerhalb kurzer Zeit blutete ich aus etlichen Schnittwunden an der Hand und am Handgelenk. Durch das Salzwasser brannten sie höllisch. Ich schickte ein Stoßgebet zum Himmel, dass es in diesem Gewässer keine blutrünstigen Raubfische gab, die das

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