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0151 - Die Gruft der Leichenräuber

0151 - Die Gruft der Leichenräuber

Titel: 0151 - Die Gruft der Leichenräuber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Ein Grabstein ist ein guter Kugelfang, dachte Harry Hörger, und deshalb suchte er auch Schutz auf dem alten Friedhof, wo die wuchtigen Grabsteine standen.
    Freiwillig hätte Harry Hörger solch einen Totenacker nicht betreten. Aber man war hinter ihm her, und ausgerechnet einer der schärfsten Polizisten, die Harry kannte, verfolgte ihn.
    Karl Ziegler, genannt Ziggy. Hauptwachtmeister und bei kleinen Ganoven ebenso gefürchtet wie bei Straßendirnen. Ziggy war Harry Hörger schon lange auf den Fersen gewesen, hatte ihn aber nie erwischt, bis vor zwei Stunden, als er in die prächtige Villa am Stadtrand einbrach, da war Ziegler plötzlich dagewesen. Wie ein Geist tauchte er auf und leuchtete Harry an.
    Hörger war so perplex gewesen, daß er alles fallen gelassen hatte.
    Dann war er jedoch gerannt. Er hatte sich auf dem Absatz herumgeworfen und war weggelaufen. Einfach in den Wald rein, querbeet, bis er schließlich vor dem alten Friedhof stand.
    Und Ziggy, der Greifer, saß ihm immer noch im Nacken. Der gab nie auf. Eiskalt war er. Wie ein Spürhund, ein regelrechter Widerling. Harry mochte ihn nicht.
    Der Einbrecher blieb stehen. Obwohl es ziemlich kalt war, schwitzte er. Vielleicht sollte er sich ausruhen, damit sein Herzschlag sich beruhigte. Ewig konnte er nicht so weiterlaufen. Und von Ziegler war im Augenblick nichts zu sehen.
    Harry Hörger ging auf Hände und Knie nieder. So blieb er hocken, lauschte auf irgendwelche verdächtigen Geräusche, aber da war nur der Nachtwind, der mit dem vom vergangenen Jahr liegengebliebenem Laub spielte.
    Hin und wieder sah Harry noch ein paar Schneeflecken. Sie zeigten eine schmutzige Farbe.
    Vor ihm ragte ein alter Grabstein in die Höhe. Dahinter konnte er sich fast verstecken. Diese Dinger waren ungeheuer stabil und stammten aus dem ersten Weltkrieg. Die Inschriften waren verblaßt.
    Allerdings war oft von Heldentum und falschem Pathos die Rede.
    Die jungen Männer waren fürs Vaterland gestorben, wie es immer so schön hieß.
    Harry lauschte.
    Seine Ohren hatten sich inzwischen an die ihn umgebenden Geräusche gewöhnt. Er kannte das Raunen des Windes, wußte genau, wann ein Geräusch von einem Tier oder einem Menschen verursacht wurde, und er hörte auch die Schritte.
    Harry erstarrte.
    Ja, er hatte sich nicht getäuscht. Das waren Schritte. Und nicht von einem Tier, sondern von einem Menschen.
    Ziggy, dieser verdammte Greifer, war in der Nähe.
    Die Schritte verstummten.
    War er schon in der Nähe? Harry atmete durch den halboffenen Mund, um sich nicht zu verraten. Er hatte zudem Mühe, ein Zittern zu unterdrücken. Der Schweiß an seinem Körper war bereits eingetrocknet und verursachte einen Juckreiz.
    Er hatte mal gelesen, daß sich Menschen schon durch ihre Körperausdünstung verraten hatten. Hoffentlich hatte Ziegler nicht so eine gute Nase.
    Daß er ausgerechnet auf einen Schnüffler vom BKA treffen mußte, ärgerte Harry am meisten. Aber er war nun mal ein gefürchteter Einbrecher, und da hatten sie Ziggy auf seine Spur gesetzt.
    Unheimlich war es auf diesem Friedhof schon. Die alten Grabsteine und Kreuze steckten schief in der mit Unkraut überdeckten Erde. Manchmal wucherten die Gräser so hoch, daß ihre Spitzen sogar die Enden der größten Steine überragten.
    Am Himmel spielte sich wohl ein Wetterwechsel ab. Gewaltige Wolken wechselten sich ab mit einem fahlen Dunkelgrau, und von den Gestirnen war überhaupt nichts zu sehen.
    Mieses Wetter.
    Harry Hörger fror. Obwohl er vorhin geschwitzt hatte, fand die Kälte ihren Einzug. Er war für solch einen Trip überhaupt nicht angezogen. Vielleicht war es auch die Angst, die ihn einfach in ihren Krallen hielt.
    Still war es nicht. Doch wenn man sich an die Geräusche gewöhnt hatte, hörte man sie nicht mehr.
    Da war der Wind, der mit dem hohen Unkraut spielte und die Gräser raschelnd aneinander rieb. Der altes Laub hochwarf, mit ihm spielte und es gegen die Zweige der Büsche warf.
    Etwa 300 Meter weiter lief die Bundesstraße vorbei, wo auch der kleine Bach entlangfloß und sich der Grillplatz befand, der im Winter zumeist leer war. Wenn ein Wagen über die Straße fuhr und den Friedhof passierte, wurde das Rauschen der Räder auf dem Asphalt bis zu Harry Hörger hinübergetragen.
    Doch wer fuhr schon um ein Uhr morgens über die verlassene Straße? Höchstens Liebespaare, nur war es denen im Winter viel zu kalt. Zudem hieß es, daß es auf diesem alten Friedhof spuken sollte.
    Das erzählten sich die Leute

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