2225 - Terraner als Faustpfand

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Autoren: Unbekannt

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des Tai-Laktroten. Für Augenblicke wirbelten blutige Schleier durch sein Blickfeld, das Herz hämmerte wild und wilder. Dario da Eshmale hörte das Brüllen und Schreien nur gedämpft, mit dem sich die SPEICHER-Besatzung Luft verschaffte.
    Irrsinn!, durchfuhr es ihn. Der reinste Irrsinn!
    In einem trancegleichen Zustand gefangen, schaltete er die Verbindung zu Shallowain, starrte dem Kralasenen entschlossen entgegen, als dessen Holo erschien, verzog das Gesicht zu einem kalten Lächeln und sagte mit rauer Stimme, die ihm selbst fremd war: „Zur Information: Der SPEICHER gibt nicht auf - wir erwarten dich und deine Bluthunde hier unten! Und seid versichert: Wir werden es euch nicht leicht machen!"
    Das Gesicht des Cel'athors blieb nur scheinbar unbewegt. Ein winziges Zucken des linken Mundwinkels verriet Dario, dass Shallowain sehr wohl wusste, was die Aussage in aller Konsequenz zu bedeuten hatte. „Deine Erpressung verpufft, mein Bester", fuhr er fast fröhlich fort. „Es liegt nicht in unserer Hand, die Ermordung der Geiseln zu verhindern - egal, wie wir uns entscheiden. Deshalb solltest selbst du einsehen, Hund, dass es nun bestenfalls auf eine Befriedigung deiner perversen Natur hinauslaufen kann. Da ich dich aber eher als technokratisch gewissenlos einschätze ..."
    Er machte eine vage Geste. Abermals zuckte der Mundwinkel seines virtuellen Gegenübers - und da wusste Dario da Eshmale, dass er im gleichen Maß gewonnen und auch verloren hatte. Er hat erkannt, dass ihm weitere Geiselerschießungen nichts bringen. Doch uns wird es an den Kragen gehen. Er ist wild entschlossen, den SPEICHER bis zur letzten Frau und bis zum letzten Mann auszulöschen.
    Ohne noch ein weiteres Wort zu sagen, deutete Shallowain eine knappe Verbeugung an und unterbrach die Verbindung. „Alea iacta est!", murmelte Trim Marath, wechselte einen schiefen Blick mit Startac Schroeder und Lyra Morgen und stöhnte schmerzerfüllt auf. Ihn wie seinen Freund plagten die unerbittlichen, permanenten Wellenfronten der PIEPER, die inzwischen kaum noch einen klaren Gedanken zuließen und die Konzentration auf die Parakräfte verhinderten. „Es gab noch nicht viele Gelegenheiten, in denen ich das Erscheinen meines Schattenzwillings herbeigesehnt habe."
    Nach dem Abklingen des Hypersturms Qa'pesh aus der Station der Oldtimer zurückgekehrt, hatten sie mit mehreren Teams von Wissenschaftlern an der Auswertung der Daten gearbeitet, vor allem unterstützt von Lyra, deren Fachkompetenz gigantisch war.
    Terras inoffizielles „neues Mutantenkorps" - lahm gelegt von PIEPERN, wunderbar!, dachte Dario sarkastisch.
    Noch befanden sie sich auf Sub-4, die beiden Konferenzräume und der Saal der Bereitschaft hatten sich in Waffen und Ausrüstungslager verwandelt. Wiederholt kamen und gingen Agenten. „Ohne dir zu nahe treten zu wollen", begann Gran, klinkte das Energiemagazin aus dem Kombistrahler, prüfte die Ladung und schob es wieder ein. „Ich für meinen Teil wäre ganz froh, würdest du den Burschen hier unten nicht entstehen lassen. Ich fürchte nämlich, dass er für uns eine kaum geringere Gefahr darstellt."
    „Ich kann es nicht kontrollieren. In Todesgefahr ..."
    Der Plophoser winkte ab. „Weiß ich doch. Trotzdem." Er sah zu Startac, dessen Blick noch brennender und verzehrender als sonst wirkte; der Mund war noch schmaler, die Lippen fest zusammengepresst. „Du solltest deinen Freund packen und mit aller Kraft zu teleportieren versuchen. Ich jedenfalls würde mich dann wohler fühlen - sofern man das in unserer Situation überhaupt sagen kann."
    Er lachte rau auf und prüfte hastig den nächsten Strahler, wandte sich dann einem Haufen Thermitgranaten zu. „Und komm mir nur nicht mit falschem Heldenmut, Star - von wegen lasse euch nicht allein zurück und so was Bescheuertes. Das ist, mit Verlaub, gequirlter Schwachsinn! Sieh zu, dass du in höchster Not all deine Kraft zusammennimmst und verschwindest. Mit Trim! Glaub mir, wenn's um Leben und Tod geht, ist das bisschen Piepsen im Kopf das kleinere Problem."
    Trim stieß Star mit dem Ellenbogen an. „Erquickende Art, anderen Mut zu machen, nicht wahr?"
    „Hat aber irgendwie Recht." Der schlaksige Mutant nickte Gran dankend zu. „Ich werd's versuchen. Ob es gelingt, bleibt abzuwarten."
    „Wie auch immer." Lyra ließ die letzten Verschlüsse ihres SERUNS zuschnappen. Der Druckhelm glitt blitzschnell aus der Halterung und rastete im Halsverschlussring ein. Atemgasgemisch zischte in die